Zunächst werden im ersten Grundlagenkapitel die zivil bzw. handelsrechtlichen Grundlagen der KG und insb. ihrer Gesellschafter dargelegt. Dabei sind zunächst die Behandlung von Gewinnen und Verlusten, die Kapitalkontensystematik, die Verlustentstehung- und Verteilung sowie die Entnahmerechte von Voll- und Teilhafter darzustellen. Danach werden die unterschiedlichen Haftungsverhältnisse von Voll- und Teilhaftern der KG aufgeführt. Im das Zivil- und Handelsrecht abschließenden Unterkapitel werden außerdem die Formen des Gesellschafterwechsels weiter behandelt.
Im zweiten Grundlagenkapitel werden die steuerrechtlichen Grundlagen erläutert. Zunächst wird der Verlustabzug nach § 10d EStG vorgestellt, unter dem die Vollhafter regelmäßig zu subsummieren sind. Anschließend wird der Regelungskomplex der Verlustbeschränkungen des § 15a EStG, der die Teilhafter umfasst, anhand von Literatur und Rechtsquellen systematisch vorgestellt sowie die Besonderheiten, die sich bei doppelstöckigen und vermögensverwaltenden Personengesellschaften ergeben. Dabei werden die Abs. 4 und 5 des § 15a EStG aufgrund ihrer Nähe zur AO bzw. ihrem Aufzählungscharakter nicht gesondert behandelt. Die bilanziellen und steuerlichen Grundlagen, die die laufende Besteuerung der Gesellschafter einer Personengesellschaft insbesondere Ergänzungsbilanzen betreffen, sollen dabei als bekannt vorausgesetzt werden. Die neben § 15a EStG zusätzlich existierende Missbrauchsvorschrift § 15b EStG wird dabei nicht behandelt.
Im ersten Hauptkapitel werden die Übertragungsmöglichkeiten von Mitunternehmeranteilen mit negativem Kapitalkonto unterschieden nach Voll- und Teilhafter sowie nach den Folgen für Überträger und Übernehmer. Diese werden nach entgeltlicher, unentgeltlicher und teilentgeltlicher Übertragung unter Zuhilfenahme von Literatur und Rechtsprechung dargestellt. Die Übertragung von Vollhaftern dient dabei auch als Grundlagenkapitel, welches die Grundzüge des § 16 Abs. 1 S. 2 EStG und des § 6 Abs. 3 EStG darstellt. Das Kapitel zur Übertragung von Mitunternehmeranteilen mit negativem Kapitalkonto bei Teilhaftern baut auf diesen Grundlagen auf und berücksichtigt dabei das Schicksal etwaiger durch § 15a EStG vorhandener ausgleichs- bzw. abzugsfähiger und nur verrechenbarer Verluste im Verhältnis zu vorhandenen stillen Reserven. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Einordnung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Zivil-/Handelsrecht
- 2.1 Gewinn und Verlust
- 2.1.1 Kapitalkonten
- 2.1.2 Verlustentstehung und -verteilung
- 2.1.3 Entnahmerechte
- 2.1.3.1 Vollhafter
- 2.1.3.2 Teilhafter
- 2.2 Haftung
- 2.2.1 Vollhafter
- 2.2.2 Teilhafter
- 2.3 Gesellschafterwechsel
- 2.3.1 Aus- und Eintritt
- 2.3.2 Abtretung
- 3 Steuerrecht
- 3.1 Verlustabzug nach § 10d EStG
- 3.1.1 Verlustrücktrag nach § 10d Abs. 1 EStG
- 3.1.2 Verlustvortrag nach § 10d Abs. 2 EStG
- 3.2 Verlustbeschränkung nach § 15a EStG
- 3.2.1 Zweck und Entwicklung
- 3.2.2 Regelungsinhalt
- 3.2.2.1 Begrenzung des Verlustausgleichs und -abzugs nach § 15a Abs. 1
- 3.2.2.2 Verrechnung von Verlusten nach § 15a Abs. 2 EStG
- 3.2.2.3 Einfluss von Einlagen auf die Berechnung nach § 15a EStG
- 3.2.2.4 Einfluss von Entnahmen auf die Berechnung nach § 15a EStG
- 3.2.3 Besonderheiten bei doppelstöckigen Personengesellschaften nach § 15a EStG
- 3.2.4 Besonderheiten bei vermögensverwaltenden Personengesellschaften nach § 15a EStG
- 3.2.4.1 Abgrenzung zwischen vermögensverwaltenden und gewerblichen Personengesellschaften
- 3.2.4.2 Fiktives Kapitalkonto
- 3.2.4.3 ausgleichsfähige und verrechenbare Werbungskostenüberschüsse
- 4 Übertragungsmöglichkeiten von Mitunternehmeranteilen bei negativen Kapitalkonten
- 4.1 Übertragung eines Mitunternehmeranteils bei Vollhaftern
- 4.1.1 Entgeltliche Übertragung nach § 16 Abs. 1 S. 2 EStG
- 4.1.2 Unentgeltliche Übertragung nach § 6 Abs. 3 EStG
- 4.1.3 Teilentgeltliche Übertragung
- 4.2 Übertragung eines Mitunternehmeranteils bei Teilhaftern
- 4.2.1 Rechtsfolgen für den Überträger
- 4.2.1.1 Entgeltliche Übertragung nach § 16 Abs. 1 S. 2. EStG
- 4.2.1.2 Unentgeltliche Übertragung nach § 6 Abs. 3 EStG
- 4.2.1.3 Teilentgeltliche Übertragung
- 4.2.2 Rechtsfolgen für den Übernehmer
- 4.2.2.1 Entgeltliche Übertragung
- 4.2.2.2 Unentgeltlichen Übertragung
- 4.2.2.3 Teilentgeltlichte Übertragung
- 5 Gestaltungsmöglichkeiten bei der Verlustnutzung des negativen Kapitalkontos
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der einkommensteuerlichen Verlustentstehung und -nutzung bei Personengesellschaften. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen und die steuerlichen Besonderheiten, die bei der Entstehung und Nutzung von Verlusten in Personengesellschaften auftreten. Darüber hinaus werden Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt, die sich aus der steuerlichen Behandlung von Verlusten ergeben.
- Rechtliche Grundlagen der Verlustentstehung und -verteilung in Personengesellschaften
- Steuerrechtliche Behandlung von Verlusten nach dem Einkommensteuergesetz (EStG)
- Besonderheiten bei der Verlustbeschränkung nach § 15a EStG
- Übertragungsmöglichkeiten von Mitunternehmeranteilen bei negativen Kapitalkonten
- Gestaltungsmöglichkeiten zur Nutzung von Verlusten in Personengesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel stellt die Arbeit ein und erläutert den Gang der Untersuchung.
- Kapitel 2: Zivil-/Handelsrecht: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen der Verlustentstehung und -verteilung in Personengesellschaften, einschließlich der Kapitalkonten, Entnahmerechte und Haftung der Gesellschafter.
- Kapitel 3: Steuerrecht: Dieses Kapitel befasst sich mit der steuerlichen Behandlung von Verlusten in Personengesellschaften, insbesondere mit den Vorschriften des EStG über den Verlustabzug nach § 10d EStG und die Verlustbeschränkung nach § 15a EStG. Es werden auch Besonderheiten für bestimmte Arten von Personengesellschaften behandelt, wie z. B. doppelstöckige Personengesellschaften und vermögensverwaltende Personengesellschaften.
- Kapitel 4: Übertragungsmöglichkeiten von Mitunternehmeranteilen bei negativen Kapitalkonten: Dieses Kapitel behandelt die Möglichkeiten der Übertragung von Mitunternehmeranteilen bei negativen Kapitalkonten, sowohl bei Vollhaftern als auch bei Teilhaftern. Es werden die rechtlichen Folgen für den Überträger und den Übernehmer der Anteile analysiert.
- Kapitel 5: Gestaltungsmöglichkeiten bei der Verlustnutzung des negativen Kapitalkontos: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, die sich bei der Nutzung von Verlusten aus negativen Kapitalkonten ergeben.
Schlüsselwörter
Personengesellschaft, Verlustentstehung, Verlustnutzung, Einkommensteuergesetz, § 10d EStG, § 15a EStG, Kapitalkonto, Mitunternehmeranteil, Übertragung, Gestaltungsmöglichkeiten, Steuerrecht, Zivilrecht, Handelsrecht.
- Arbeit zitieren
- Lukas Klein (Autor:in), 2023, Einkommensteuerliche Verlustentstehung und -nutzung bei Personengesellschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1359225