Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wird anhand des UTAUT-Modells die technische Akzeptanz von E-Rezepten aus verschiedenen Nutzerperspektiven ermittelt. Als Grundlage für die Ermittlung werden die aktuellen Begrifflichkeiten und der Ablauf von der Rezeptausstellung bis zur -einlösung referiert und die technische Infrastruktur, die einer Praxis das Ausstellen eines E-Rezepts ermöglicht, unter besonderer Berücksichtigung ihres Mehrwerts und des geltenden Datenschutzrechts herausgearbeitet. Im weiteren Teil der Arbeit werden zwei Modelle technischer Akzeptanz vorgestellt, wobei eins im Hinblick auf das E-Rezept näher erläutert wird.
Die Digitalisierung macht auch vor dem Gesundheitswesen nicht halt. Um eine effiziente Versorgung von Patienten zu gewährleisten und Praxen auf lange Sicht zu entlasten, werden immer mehr Prozesse im Gesundheitswesen durch telemedizinische Technologien ausgetauscht oder ersetzt, welche die Gesellschaft der Telematik (Gematik GmbH) bereitstellt. Sie entwickelt im Zuge dessen auch eine eigene Applikation, über die Arzneimittelrezepte elektronisch vermittelt werden können.
Ursprünglich sollte das E-Rezept am 1. Januar 2022 für verschreibungspflichtige Arzneimittel zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtend eingeführt werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat aber Ende 2021 entschieden, die Testphase zu verlängern, weil nicht alle Institutionen die technischen Voraussetzungen erfüllten. Hinzu kamen noch weitere Probleme mit der Telematikinfrastruktur und dem Beliefern und Abrechnen von E-Rezepten, da viele Ärzte zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht ausstellen konnten. Ab dem 1.September 2022 müssen jedoch alle Apotheken bundesweit E-Rezepte annehmen und verarbeiten können. Im gleichen Zeitraum begann in 250 Praxen der Pilotregion WestfalenLippe der Start der Rollout-Phase, die zeigen konnte, dass das E-Rezept funktioniert, woraufhin der Teilnehmerkreis sowie die Einlösung per Gesundheitskarte ungeachtet der Einwände von Bundesdatenschützer Ulrich Kelber ausgebaut werden sollten. In Deutschland können zwar alle Praxen das E-Rezept auf freiwilliger Basis anbieten, doch kann von einer flächendeckenden Anwendung bisher keine Rede sein. 2023 soll das E-Rezept nun bundesweit verpflichtend eingeführt werden und für alle zur Verfügung stehen. Aber wie kommt es wirklich bei allem Beteiligen an und wie steht es um die technische Akzeptanz gegenüber dem elektronischen Weg?
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- AKTUALITÄT UND RELEVANZ DES THEMAS
- MOTIVATION UND ZIELSETZUNG
- GLIEDERUNG DER ARBEIT
- TELEMATIKINFRASTRUKTUR
- ANWENDUNGEN IN DER TI
- Elektronische Patientenakte
- Notfalldatenmanagement
- Elektronische Gesundheitskarte
- E-Rezept
- Elektronischer Medikationsplan
- ZIELE DER TI
- ANWENDUNGEN IN DER TI
- E-REZEPT
- DER AUFBAU EINES E-REZEPTS
- DER ABLAUF EINES E-REZEPTS (VON DER AUSSTELLUNG BIS ZUR EINLÖSUNG)
- ERFORDERLICHE TECHNISCHE AUSSTATTUNG IN EINER ARZTPRAXIS, UM EIN E-REZEPT AUSSTELLEN ZU KÖNNEN
- Technische Komponenten
- Elektronische Ausweise
- RECHTLICHER DATENSCHUTZ UND DATENVERARBEITUNG
- VORTEILE UND NACHTEILE EINES E-REZEPTS
- TECHNOLOGIEAKZEPTANZMODELLE
- TECHNOLOGY ACCEPTANCE MODEL 2
- UNIFIED THEORY OF ACCEPTANCE AND USE OF TECHNOLOGY
- WIE SIEHT DIE TECHNISCHE AKZEPTANZ BEIM ARZT, PATIENT UND APOTHEKER AUS
- ERSTELLUNG DES INTERVIEWLEITFADENS
- DURCHFÜHRUNG DER INTERVIEWS
- DATENANALYSE
- ERKENNTNISSE AUS DEN INTERVIEWS
- Leistungserwartung
- Aufwandserwartung
- Sozialer Einfluss
- Erleichternde Umstände
- Einfluss des Geschlechts auf die Nutzung
- Einfluss des Alters auf die Nutzung
- Einfluss der Erfahrung auf die Nutzung
- Einfluss der Freiwilligkeit auf die Nutzung
- Nutzungsabsicht
- Hürden
- DISKUSSION
- ZUSAMMENHANG ZWISCHEN LEISTUNGSERWARTUNG UND NUTZUNGSABSICHT
- ZUSAMMENHANG ZWISCHEN AUFWANDSERWARTUNG UND NUTZUNGSABSICHT
- ZUSAMMENHANG ZWISCHEN SOZIALEM EINFLUSS UND NUTZUNGSABSICHT
- ZUSAMMENHANG ZWISCHEN UNTERSTÜTZENDEN BEDINGUNGEN UND NUTZUNGSABSICHT
- ZUSAMMENHANG ZWISCHEN NUTZUNGSABSICHT UND NUTZUNGSVERHALTEN
- FAZIT UND AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die technische Akzeptanz von E-Rezepten aus verschiedenen Nutzerperspektiven, insbesondere die von Patienten, Ärzten und Apothekern. Die Arbeit konzentriert sich auf die Anwendung des UTAUT-Modells zur Ermittlung der Akzeptanz und nimmt dabei die aktuelle technische Infrastruktur und den Ablauf von der Rezeptausstellung bis zur -einlösung in den Blick.
- Die Rolle der Telematikinfrastruktur und ihrer Anwendungen im Gesundheitswesen.
- Der Aufbau und Ablauf eines E-Rezepts sowie die technischen Anforderungen an die Arztpraxen.
- Die Anwendung des UTAUT-Modells zur Analyse der technischen Akzeptanz von E-Rezepten.
- Die Untersuchung der Akzeptanz des E-Rezepts aus den Perspektiven von Patienten, Ärzten und Apothekern.
- Die Herausforderungen und Chancen der E-Rezept-Einführung im Gesundheitswesen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Aktualität und Relevanz des Themas sowie die Motivation und Zielsetzung der Arbeit vorgestellt werden. Kapitel 2 beleuchtet die Telematikinfrastruktur und ihre verschiedenen Anwendungen, einschließlich der elektronischen Patientenakte, des Notfalldatenmanagements, der elektronischen Gesundheitskarte, des E-Rezepts und des elektronischen Medikationsplans. Kapitel 3 konzentriert sich auf das E-Rezept, indem es seinen Aufbau, den Ablauf, die technischen Anforderungen an Arztpraxen, den Datenschutz sowie Vor- und Nachteile behandelt. Kapitel 4 stellt verschiedene Technologie-Akzeptanzmodelle vor, wobei das UTAUT-Modell im Hinblick auf das E-Rezept detailliert erläutert wird. Kapitel 5 untersucht die technische Akzeptanz des E-Rezepts aus den Perspektiven von Patienten, Ärzten und Apothekern anhand von Experteninterviews.
Schlüsselwörter
Telematikinfrastruktur, E-Rezept, Technologieakzeptanzmodelle, UTAUT, Akzeptanz, Experteninterviews, Arzt, Apotheker, Patienten.
- Arbeit zitieren
- Olivia Schönbild (Autor:in), 2023, Die technische Akzeptanz von E-Rezepten. Eine Untersuchung von verschiedenen Nutzerperspektiven, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1359591