In dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wer im Jahr 1066 einen legitimen Anspruch auf den englischen Thron hatte.
Im Jahr 1066 gab es vier Männer, die nach dem Tod des englischen Königs Edward dem Bekenner, den englischen Thron für sich beanspruchten. Edward war zuvor von 1042 bis zu seinem Tod im Jahr 1066 König von England. Bekannt war er zu seiner Zeit aufgrund seiner Frömmigkeit und seiner Bemühungen in Hinsicht auf den Wiederaufbau der englischen Kirche. Im Jahr 1066 starb Edward der Bekenner kinderlos, was einen großen Kampf um die Thronansprüche auslöste.
Die vier Männer, die den englischen Thron für sich beanspruchten waren die Brüder Tostig und Harold Godwinson, Harald Hardrada und Wilhelm der Bekenner. Diese versuchten ihre Ansprüche auf die Krone aus verschiedenen Gründen zu legitimieren. Schließlich mündeten die Auseinandersetzungen im Kampf um die Krone in den drei berühmten Schlachten von Fulford Gate, Stamford Bridge und Hastings im Jahr 1066. In dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wer von diesen vier Männern im Jahr 1066 einen legitimen Anspruch auf den englischen Thron hatte. Hierfür werden diese vier Männer vorgestellt, die Tatsachen, auf welche ihre Ansprüche auf den englischen Thron beruhten und deren Legitimation dargestellt. Im dritten Kapitel werden der Hintergrund, der Verlauf und die Bedeutung des Ausgangs der drei Schlachten erläutert. Abschließend wird in dem Fazit die Leitfrage dieser Arbeit beantwortet.
Diese Arbeit stützt sich auf hauptsächlich auf die Gesta Guillelmi, die von dem normannischen Chronisten Wilhelm von Poitiers verfasst wurde und auf den Angelsächsischen Chroniken. Die nordische Saga ,,Morkinskinna‘‘ wird in dieser Arbeit verwendet, da sie Auskunft über Harald Hardrada und die Schlachten von Fulford Gate und Stamford Bridge gibt. Hierbei sollte hervorgehoben werden, dass die angelsächsische und die normannische Berichterstattung in den Quellen bestrebt waren, jeweils Harold oder William in ein gutes Licht zu rücken. In der ,,Morkinskinna‘‘ wird hingegen Harald Hardrada als ein Held dargestellt. Dementsprechend werden in den Quellen die gleichen Ereignisse unterschiedlich dargestellt, weswegen es über diese Thematik viele unterschiedliche Forschungskontroversen gibt. Da in dem Werk ,,1066. Der Kampf um Englands Krone‘‘ von Jörg Peltzer diese Kontroversen besonders detailliert aufgezeigt werden, wurde diese Sekundarliteratur vorwiegend genutzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kandidaten für den englischen Thron
- König Harald Hardrada
- Graf Harold II. Godwinson
- Graf Tostig Godwinson
- Herzog Wilhelm von der Normandie
- Der Kampf um den englischen Thron
- Die Schlachten bei Fulford Gate und Stamford Bridge
- Die Schlacht bei Hastings
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage nach dem legitimen Anspruch auf den englischen Thron im Jahr 1066 nach dem Tod König Edwards des Bekenner. Sie analysiert die Ansprüche von vier Kandidaten: Harald Hardrada, Harold Godwinson, Tostig Godwinson und Wilhelm von der Normandie. Die Arbeit beleuchtet die historischen Hintergründe, die Legitimation der Ansprüche und den Verlauf der entscheidenden Schlachten.
- Legitimation der Thronansprüche der vier Kandidaten
- Analyse der historischen Quellen und deren unterschiedliche Perspektiven
- Der Verlauf und die Bedeutung der Schlachten von Fulford Gate, Stamford Bridge und Hastings
- Die Rolle der Familie Godwinson
- Die Bedeutung der Erfahrung und des militärischen Rufs der Kandidaten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Kampfes um den englischen Thron im Jahr 1066 ein. Sie stellt die vier Thronprätendenten vor – Harald Hardrada, Harold Godwinson, Tostig Godwinson und Wilhelm der Normandie – und erläutert die Forschungsfrage nach der Legitimität ihrer Ansprüche. Die Arbeit kündigt die Methodik an, die auf der Analyse der Gesta Guillelmi, der Angelsächsischen Chroniken und der Morkinskinna basiert, wobei die unterschiedlichen Perspektiven und damit verbundenen Kontroversen in der Forschung hervorgehoben werden. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und benennt die zentralen Fragestellungen, die im Laufe der Arbeit beantwortet werden sollen.
2. Kandidaten für den englischen Thron: Dieses Kapitel präsentiert detaillierte Biografien der vier Männer, die den englischen Thron beanspruchten. Es werden ihre jeweiligen Begründungen für ihren Anspruch, sowie die Legitimation dieser Ansprüche analysiert. Es wird dargelegt, wie ihre individuellen Hintergründe, militärische Erfolge und politischen Verbindungen ihre jeweiligen Ansprüche stützten. Das Kapitel analysiert die unterschiedlichen Quellen und deren jeweilige Voreingenommenheit.
2.1 König Harald Hardrada: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Lebensgeschichte Harald Hardradas, der durch seine militärischen Erfolge und seine Position als König von Norwegen einen Anspruch auf den englischen Thron geltend machte. Seine frühe militärische Karriere, seine Zeit im Dienst des Großfürsten von Kiew und seine Rolle in der Warägergarde in Konstantinopel werden im Detail beschrieben. Die Darstellung seiner Lebensgeschichte dient dazu, seinen militärischen Ruf und seine Erfahrung zu unterstreichen, die seine Legitimation als Thronprätendent untermauerten. Seine Abstammung und die vereinbarten Thronfolge werden detailliert erörtert.
2.2 Graf Harold II. Godwinson: Der Abschnitt widmet sich der Geschichte von Harold Godwinson und seinem Anspruch auf den Thron, der nicht primär auf direkter Erbfolge, sondern auf dem Einfluss seiner mächtigen Familie, insbesondere seines Vaters Godwin, beruhte. Die enge Beziehung Godwins zu König Knut und dessen Einfluss auf den Aufstieg der Familie Godwinson wird ausführlich erläutert. Die Darstellung verdeutlicht die Bedeutung von Machtstrukturen und politischen Verbindungen im Kontext der Thronfolge.
Schlüsselwörter
England, 1066, Thronfolge, Harald Hardrada, Harold Godwinson, Tostig Godwinson, Wilhelm der Normandie, Legitimität, Schlachten von Fulford Gate, Stamford Bridge, Hastings, Angelsächsische Chroniken, Gesta Guillelmi, Morkinskinna, Normannische Eroberung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Der Kampf um den englischen Thron 1066
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Kampf um den englischen Thron im Jahr 1066 nach dem Tod König Edwards des Bekenner. Sie analysiert die Ansprüche von vier Kandidaten: Harald Hardrada, Harold Godwinson, Tostig Godwinson und Wilhelm der Normandie, beleuchtet die historischen Hintergründe, die Legitimation ihrer Ansprüche und den Verlauf der entscheidenden Schlachten.
Welche Kandidaten für den englischen Thron werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf vier Kandidaten: König Harald Hardrada (König von Norwegen), Graf Harold II. Godwinson, Graf Tostig Godwinson (beide aus der englischen Adelsfamilie Godwinson) und Herzog Wilhelm von der Normandie.
Welche Aspekte der Legitimität werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die Legitimation der Thronansprüche jedes Kandidaten basierend auf Abstammung, politischen Verbindungen, militärischen Erfolgen und anderen relevanten Faktoren. Die unterschiedlichen Perspektiven und Voreingenommenheiten der historischen Quellen werden dabei berücksichtigt.
Welche Schlachten werden analysiert?
Die Arbeit analysiert den Verlauf und die Bedeutung der Schlachten von Fulford Gate, Stamford Bridge und Hastings. Diese Schlachten waren entscheidend für den Ausgang des Kampfes um den englischen Thron.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Analyse verschiedener historischer Quellen, darunter die Gesta Guillelmi, die Angelsächsischen Chroniken und die Morkinskinna. Die unterschiedlichen Perspektiven und damit verbundenen Kontroversen in der Forschung werden hervorgehoben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Kandidaten für den englischen Thron (mit Unterkapiteln zu jedem Kandidaten), ein Kapitel über den Kampf um den Thron (einschließlich der Schlachten), und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte sowie eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Rolle spielt die Familie Godwinson?
Die Rolle der einflussreichen Familie Godwinson, insbesondere die von Graf Harold Godwinson und Graf Tostig Godwinson, wird im Kontext der Machtstrukturen und politischen Verbindungen im Kampf um den Thron detailliert untersucht.
Welche Bedeutung hat der militärische Ruf der Kandidaten?
Die militärische Erfahrung und der Ruf der Kandidaten spielen eine wichtige Rolle bei der Bewertung ihrer Legitimität und ihrer Chancen im Kampf um den Thron. Die Arbeit analysiert, wie ihre militärischen Erfolge und ihr Ruf ihre Ansprüche beeinflusst haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: England, 1066, Thronfolge, Harald Hardrada, Harold Godwinson, Tostig Godwinson, Wilhelm der Normandie, Legitimität, Schlachten von Fulford Gate, Stamford Bridge, Hastings, Angelsächsische Chroniken, Gesta Guillelmi, Morkinskinna, Normannische Eroberung.
- Quote paper
- Louise Leyers (Author), 2023, Der Kampf um den Thronanspruch in England 1066, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1360249