„Code Switching ist aus mindestens zwei Gründen für die Linguistik von besonderem Interesse. Es gibt erstens Aufschluss über den Sprachgebrauch und zweitens über die Entwicklung eines sprachlichen Systems.“ Dabei geht es darum, Sprache in ihrem alltäglichen Gebrauch zu betrachten und daraus Funktionen des Code-Switchings herauszufiltern und sei es die Erkenntnis, dass es keine Funktion gibt. Für die Analyse gesprochen sprachlichen Materials sind neben der linguistischen Betrachtungsweise genauso die ethnographischen Gesichtspunkte von Bedeutung. Durch ethnographisches Hintergrundwissen können Funktionen leichter oder überhaupt erst erkannt und interpretiert werden.
In der vorliegenden Arbeit geht es um Code-Switching zwischen Niederdeutsch und Standarddeutsch in einer ostfriesischen Familie. Der Hauptteil dieser Arbeit besteht aus der Analyse ausgewählter Beispiele aus eigens für diese Arbeit erstellten Sprachaufzeichnungen. Zunächst werden eindeutige Fälle zugeordnet und interpretiert, wobei auch immer auf weitere mögliche Funktionen hingewiesen wird, so diese zu erkennen waren. Ein längeres Analysebeispiel zeigt nochmals die Funktionen des Code-Switchings exemplarisch auf. Im letzten Teil dieser Arbeit wird dann auf die schwierigen Fälle eingegangen, die oft keine eindeutige Interpretation zulassen.
Die Gesprächsaufnahmen sind nach dem Gesprächsanalytischen Transkriptionssystem (GAT) verschriftet.
Inhaltsverzeichnis
- Transkriptionszeichen nach GAT
- Einleitung
- Der Ort Osteel
- Ostfriesland
- Niederdeutsch
- Die gesprochene Varietät
- Phonetische Merkmale im Ort Osteel
- Kurzvokale
- Langvokale
- Diphthonge und Triphthonge
- Konsonanten
- Frikative
- Andere Konsonanten
- Formen des Varietätenwechsels
- Code-Switching
- Metaphorisches Code-Switching
- Code-Shifting
- Transfer
- Code-Mixing
- Analyse
- Das Korpus
- Code-Switching mit sozialer Symbolik
- Code-Switching und Belehrung eines Laien
- Code-Switching und Gesprächsorganisation
- Code-Switching und Wiederholung
- Code-Switching und Adressatenspezifik
- Code-Switching und Zitieren
- Code-Switching und Modalität
- Code-Switching und Beurteilung einer Aussage
- Code-Switching und Face-bedrohender Akt
- Code-Switching und Aspekte des Selbst
- Analyse eines längeren Beispiels
- Die schwierigen Fälle
- Fall 1
- Fall 2
- Fall 3
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Code-Switching zwischen Niederdeutsch und Standarddeutsch in einer ostfriesischen Familie. Ziel ist es, die Funktionen und die soziolinguistischen Hintergründe dieses Varietätenwechsels zu analysieren. Die Arbeit konzentriert sich auf die verschiedenen Formen des Code-Switching und deren Kontextualisierung innerhalb der untersuchten Gespräche.
- Analyse der phonetischen Merkmale des Niederdeutschen in der untersuchten Sprachgemeinschaft.
- Beschreibung und Kategorisierung der verschiedenen Formen des Varietätenwechsels (Code-Switching, Code-Mixing etc.).
- Untersuchung der sozialen und kommunikativen Funktionen des Code-Switching.
- Analyse des Einflusses von Kontextfaktoren auf die Wahl der Varietät.
- Interpretation der Ergebnisse im Hinblick auf die soziolinguistische Situation in Ostfriesland.
Zusammenfassung der Kapitel
Der Ort Osteel: Diese Einleitung beschreibt den Ort Osteel in Ostfriesland und die sprachliche Situation der dort lebenden Bevölkerung, insbesondere den Gebrauch von Niederdeutsch und Standarddeutsch. Es wird der Kontext für die folgende Analyse des Code-Switching innerhalb einer Familie aus diesem Ort geschaffen, indem die regionale Sprachlandschaft detailliert dargestellt und die Bedeutung von Niederdeutsch in diesem Gebiet beleuchtet wird.
Formen des Varietätenwechsels: Dieses Kapitel definiert und differenziert verschiedene Formen des Varietätenwechsels, darunter Code-Switching, metaphorisches Code-Switching, Code-Shifting, Transfer und Code-Mixing. Es liefert eine theoretische Grundlage für die spätere Analyse der im Korpus gefundenen Sprachwechselphänomene und erläutert die feinen Unterschiede zwischen diesen verwandten Konzepten, um eine präzise und differenzierte Analyse zu ermöglichen.
Analyse: Dieses Kapitel präsentiert die detaillierte Analyse des Korpus, welches die Aufzeichnungen der Gespräche der ostfriesischen Familie beinhaltet. Es untersucht verschiedene Funktionen des Code-Switching, wie z.B. die soziale Symbolik, die Belehrung eines Laien, die Gesprächsorganisation, Wiederholungen, Adressatenspezifik, Zitate, Modalität, die Beurteilung von Aussagen und Face-bedrohliche Akte. Es werden konkrete Beispiele aus den Gesprächsaufzeichnungen analysiert und deren Bedeutung im Kontext der jeweiligen Situation erläutert.
Schlüsselwörter
Code-Switching, Niederdeutsch, Standarddeutsch, Ostfriesland, Soziolinguistik, Varietätenwechsel, Sprachkontakt, Kommunikation, soziale Symbolik, Gesprächsanalyse, Korpuslinguistik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Code-Switching in einer ostfriesischen Familie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Code-Switching zwischen Niederdeutsch und Standarddeutsch in einer ostfriesischen Familie. Der Fokus liegt auf den Funktionen und soziolinguistischen Hintergründen dieses Varietätenwechsels.
Welche Aspekte des Code-Switching werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Formen des Code-Switching (Code-Switching, metaphorisches Code-Switching, Code-Shifting, Transfer, Code-Mixing) und deren Kontextualisierung innerhalb der untersuchten Gespräche. Analysiert werden Funktionen wie soziale Symbolik, Belehrung eines Laien, Gesprächsorganisation, Wiederholungen, Adressatenspezifik, Zitate, Modalität, Beurteilung von Aussagen und Face-threatening acts. Die phonetischen Merkmale des Niederdeutschen in der Sprachgemeinschaft werden ebenfalls beschrieben.
Wo findet die Untersuchung statt?
Die Untersuchung findet in Osteel, Ostfriesland statt. Die Arbeit beschreibt den Ort und die sprachliche Situation der dortigen Bevölkerung, insbesondere den Gebrauch von Niederdeutsch und Standarddeutsch.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Analyse basiert auf einem Korpus von Gesprächsaufzeichnungen der ostfriesischen Familie. Es werden qualitative Methoden der Gesprächsanalyse angewendet, um die Funktionen des Code-Switching zu untersuchen und zu interpretieren.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert eine detaillierte Analyse des Code-Switching in verschiedenen Kontexten. Sie kategorisiert die verschiedenen Formen des Varietätenwechsels und untersucht den Einfluss von Kontextfaktoren auf die Varietätenwahl. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die soziolinguistische Situation in Ostfriesland interpretiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Transkriptionszeichen nach GAT, Einleitung, dem Ort Osteel (inkl. Ostfriesland und Niederdeutsch mit detaillierter Beschreibung phonetischer Merkmale), Formen des Varietätenwechsels, der Analyse des Korpus mit verschiedenen Code-Switching-Funktionen, und einer Schlussbemerkung. Die Analyse des Korpus umfasst die Untersuchung verschiedener Funktionen des Code-Switching in detaillierten Beispielen und die Analyse schwieriger Fälle.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Code-Switching, Niederdeutsch, Standarddeutsch, Ostfriesland, Soziolinguistik, Varietätenwechsel, Sprachkontakt, Kommunikation, soziale Symbolik, Gesprächsanalyse, Korpuslinguistik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Funktionen und soziolinguistischen Hintergründe des Code-Switching zwischen Niederdeutsch und Standarddeutsch in einer ostfriesischen Familie zu analysieren und die verschiedenen Formen des Varietätenwechsels zu beschreiben und zu kategorisieren.
Wie werden die verschiedenen Formen des Varietätenwechsels definiert?
Die Arbeit definiert und differenziert verschiedene Formen des Varietätenwechsels, darunter Code-Switching, metaphorisches Code-Switching, Code-Shifting, Transfer und Code-Mixing, um eine präzise Analyse der im Korpus gefundenen Sprachwechselphänomene zu ermöglichen.
- Arbeit zitieren
- Frank Jakobs (Autor:in), 2008, Code-Switching zwischen Niederdeutsch und Standarddeutsch in einer ostfriesischen Familie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136043