Nicht erst seit dem 11.September 2001 steht der Terrorismus ganz oben auf der internationalen Tagesordnung. Aber seit dem ist die Medienwirkung umso stärker geworden, und somit ist ein vermeintliches Ziel der Terroristen bereits erreicht, die Welt schaut auf sie. Die Zahl der Terroranschläge ist weltweit drastisch gestiegen. Mit fast allen Anschlägen wird das Netzwerk Al-Qaida des Osama bin Laden in Verbindung gebracht, wobei das schwerlich sein kann, denn dazu fehlen die Mittel, die Logistik und die Organisation. Al-Qaida ist vielmehr nicht als Netzwerk, sondern eher als Bewegung mit Sympathisanten weltweit zu begreifen, die im Namen bin Ladens ihr Leben für den Dschihad opfern. Doch schon seit Jahrzehnten hat sich der Hass in der islamischen Welt angestaut. Die Palästina-Frage fungiert in der islamischen Welt schon seit Jahren als Ventil für den Terrorismus. Die heimliche Schutzmacht Israels, Amerika, ist zum Ziel Nummer eins geworden. In Israel hingegen ist man den Terror gewöhnt. Nach dem 9/11 hat US-Präsident Bush zum weltweiten Krieg gegen den Terror aufgerufen. Erstes Ziel war Afghanistan, welches mit der Legimitation des UN-Sicherheitsrates angegriffen wurde, um das fundamentalistische Taliban-Regime und die Hauptbasen der Al-Qaida zu beseitigen. Nur kurze Zeit später wurde unter demselben Vorwand, diesmal allerdings ohne UN-Unterstützung, der Irak erobert, und Saddam Husseins Baath-Regime abgeschafft. Die Strategie der USA lag darin Afghanistan und den Irak zu demokratisieren und außerdem die Palästina-Frage endgültig zu lösen, um somit den gesamten Nahen und Mittleren Osten zu befrieden und eine starke Demokratiebewegung zu entfachen. Langfristig sollte dies den Terrororganisationen den Nährboden und die Mitglieder entziehen. Fakt aber heute ist, dass in diesen Ländern eher neuer Nährboden für Terror geschaffen wurde. Die vorliegende Arbeit befasst sich thematisch mit der Gegenüberstellung von Terrorismus und Demokratie im „Nahen und Mittleren Osten“. Unter Punkt 2 (Seite ) werden wir einleitend den Begriff des Terrorismus theoretisch begründen bzw. definieren bevor wir unter Punkt 3 (Seite ) den Aufstieg des islamischen Terrorismus skizzieren. Unter Punkt 4 (Seite ) werden verschiedene Terrororganisationen, welche im Nahen und Mittleren Osten eine Rolle spielen, vorgestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zur Definition von Terrorismus
3. Zum Aufstieg des islamischen Terrorismus
4. Einige Terrororganisationen im Portrait
4.1 Al-Qaida
4.2 Ansar-e-Islam (heute Al-Qaida im Irak)
4.3 Hamas, Islamischer Dschihad, Al-Aksa Brigaden, Hisbollah
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Nicht erst seit dem 11.September 2001 steht der Terrorismus ganz oben auf der internationalen Tagesordnung. Aber seit dem ist die Medienwirkung umso stärker geworden, und somit ist ein vermeintliches Ziel der Terroristen bereits erreicht, die Welt schaut auf sie. Die Zahl der Terroranschläge ist weltweit drastisch gestiegen. Mit fast allen Anschlägen wird das Netzwerk Al-Qaida des Osama bin Laden in Verbindung gebracht, wobei das schwerlich sein kann, denn dazu fehlen die Mittel, die Logistik und die Organisation. Al-Qaida ist vielmehr nicht als Netzwerk, sondern eher als Bewegung mit Sympathisanten weltweit zu begreifen, die im Namen bin Ladens ihr Leben für den Dschihad opfern. Doch schon seit Jahrzehnten hat sich der Hass in der islamischen Welt angestaut. Die Palästina-Frage fungiert in der islamischen Welt schon seit Jahren als Ventil für den Terrorismus. Die heimliche Schutzmacht Israels, Amerika, ist zum Ziel Nummer eins geworden. In Israel hingegen ist man den Terror
gewöhnt. Nach dem 9/11 hat US-Präsident Bush zum weltweiten Krieg gegen den Terror aufgerufen. Erstes Ziel war Afghanistan, welches mit der Legimitation des UN-Sicherheitsrates angegriffen wurde, um das fundamentalistische Taliban-Regime und die Hauptbasen der Al-Qaida zu beseitigen. Nur kurze Zeit später wurde unter demselben Vorwand, diesmal allerdings ohne UN-Unterstützung, der Irak erobert, und Saddam Husseins Baath-Regime abgeschafft. Die Strategie der USA lag darin Afghanistan und den Irak zu demokratisieren und außerdem die Palästina-Frage endgültig zu lösen, um somit den gesamten Nahen und Mittleren Osten zu befrieden und eine starke Demokratiebewegung zu entfachen. Langfristig sollte dies den Terrororganisationen den Nährboden und die Mitglieder entziehen. Fakt aber heute ist, dass in diesen Ländern eher neuer Nährboden für Terror geschaffen wurde. Die vorliegende Arbeit befasst sich thematisch mit der Gegenüberstellung von Terrorismus und Demokratie im „Nahen und Mittleren Osten“. Unter Punkt 2 (Seite ) werden wir einleitend den Begriff des Terrorismus theoretisch begründen bzw. definieren bevor wir unter Punkt 3 (Seite ) den Aufstieg des islamischen Terrorismus skizzieren. Unter Punkt 4 (Seite ) werden verschiedene Terrororganisationen, welche im Nahen und Mittleren Osten eine Rolle spielen, vorgestellt. Dazu erachten wir es als notwendig die Ziele dieser Organisationen gegenüberzustellen, um besser in die Thematik einleiten zu können. Außerdem wird ein aktueller Entwicklungsstand der Organisationen kurz dargestellt. Unter Punkt 5 (Seite ) werden wir am Beispiel des Irak die Demokratiebemühungen im Zusammenhang mit Terrorismus reflektieren. Die Themenwahl ergab sich unter anderem im Zusammenhang mit dem Schwerpunkt des Seminars, welcher sich auf „den Nahen und Mittleren Osten vor der Demokratisierung“ bezieht, sowie auf Grund des Vorschlages der zuständigen Dozentin Dr. Renate Schmidt, welche das Seminar leitet. Gleichermaßen ist die vorliegende Arbeit auch durch ein persönliches Interesse motiviert, welches vor allem durch die Aktualität des Themas entstand.
Die geplante methodische Vorgehensweise in dieser Arbeit richtet sich nach dem Inhalt-Fazit-Prinzip, d.h. jeder zu behandelnde Gliederungspunkt wird durch eine Quellenanalyse inhaltlich zusammengefasst und durch ein persönliches Fazit bewertet. Unter Gliederungspunkt 6 (Seite ) werden die Arbeitsergebnisse noch einmal zusammenfassend wiedergeben.
Zur Literatur ist anzumerken, dass wir uns mit deutschsprachiger und englischsprachiger Literatur befasst haben.
Selbstverständlich haben wir versucht die aktuellste Literatur zu diesem Thema zu bevorzugen.
Fakt aber ist, dass wir Quellen datiert von verwendet haben. Die verwendete Literatur ist in der Universitätsbibliothek Potsdam, der Stadtbibliothek Berlin und dem Internet erhältlich. Nähere Angaben zur Literatur sind unter Gliederungspunkt 7 (Seite ) zu finden.
Zum Schluss muss noch erwähnt werden, dass die vorliegende Arbeit gemäß der neuen Rechtschreibung verfasst wurde.
„Kämpft wider diejenigen unter den Schriftbesitzern, die nicht an Allah und den jüngsten Tag glauben und die nicht als verboten erachten, was Allah und sein Prophet verboten haben, und die nicht die wahre Lehre befolgen – bis sie mit eigener Hand den Tribut entrichten und sich unterwerfen.“
Koran, Sure 9, El Tauba, Vers 29
2. Zur Definition von Terrorismus
3. Zum Aufstieg des Terrorismus
„Die meisten Muslime sind keine Fundamentalisten, und die meisten Fundamentalisten sind keine Terroristen, aber die meisten heutigen Terroristen sind Muslime und behaupten, stolz darauf zu sein.“[1]
Grundsätzlich unterscheidet man heutzutage zwischen mehreren Formen des islamischen Extremismus, und man kann diese auch in drei historische Phasen einteilen. Als da wären der subversive Radikalismus der Al-Qaida, welcher sich in globalem Terror äußert und die letzte bzw. dritte Phase darstellt. Der vorbeugende Fundamentalismus des saudischen Establishments und die parallel dazu verlaufenden Palästinenser-Intifadas aus den 80er und 90er Jahren sehe ich als zweite Phase. Die institutionalisierte Revolution der herrschenden Hierarchie im Iran repräsentiert die erste Phase.[2] All diese Gruppen behaupten dem reinen Islam zu folgen und verweisen immer wieder darauf, dass ihre Taten durch die heiligen Schriften gerechtfertigt werden. In diesem Zusammenhang fällt z.B. immer wieder das Wort des Dschihad, des heiligen Krieges. Für objektive Beobachter ist jedoch unschwer zu erkennen, dass die Extremisten bei der Auswahl und Interpretation der heiligen Texte sehr selektiv vorgehen, z.B. bei der unterschiedlichen Auffassung über Selbstmordattentäter (für die einen sind sie Sünder die in der Hölle landen, für die anderen Märtyrer die ins Paradies einziehen).[3]
[...]
[1] Lewis, B., Die Wut der arabischen Welt, Frankfurt am Main 2004, S.150
[2] Vgl. ebd., S.150
[3] Vgl. ebd. S.151
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Timo Hannemann (Autor:in), 2006, Terror versus Demokratie im Nahen und Mittleren Osten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136107