Vergleicht man die verschiedenen epochen- und kulturspezifischen Ausformungen des Wohnens fällt auf, dass ihnen eine Funktion doch immer gemein bleibt, nämlich jene des physischen Schutzes. Von jeher suchen Menschen in Behausungen, seien es nun Höhlen, Burgen oder Reihenhäuser, Schutz vor den Widrigkeiten der Natur, vor den Witterungsverhältnissen und wilden Tieren. Diese physische Schutzfunktion allein würde die menschliche Behausung jedoch weder von einer Bärenhöhle, noch von einem Fuchsbau unterscheiden. Die Bedeutsamkeit der Behausung für den Menschen muss demnach über diese Funktion hinausgehen. Im Rahmen dieser Hausarbeit werde ich versuchen, Kenntnisse über die Bedeutung des Wohnens für ein Individuum zusammenzutragen, welche Aufschluss darüber geben, welche Funktionen der private Wohnraum, über jene des Schutzes vor physikalischen Einflüssen hinaus, zu erfüllen vermag. Aufgrund der, den Rahmen dieser Hausarbeit sprengenden Fülle an Funktionen, welche dem privaten Wohnraum zugeschrieben werden, treffe ich im Hinblick an die nachstehende Zielsetzung eine Auswahl aus dieser Menge. Ziel der Hausarbeit ist es verschiedene Erklärungsansatze zusammenzubringen, welche beantworten können, weshalb das Zuhause, im Gleichgewicht mit einem außerhäuslichen Aktionsradius, eine grundlegende Vorrausetzung für das seelische Wohlbefinden darstellt.
Zu diesem Zweck habe ich den Hauptteil in zwei Bereiche untergliedert. Im ersten Teil werde ich mich mit der Bedeutung der dinglichen Wohnumgebung in seiner Gesamtheit beschäftigen und in Anbetracht dessen, zwei sich ergänzende Erklärungsansätze vorstellen, welche Aufschluss über die Funktion, wie auch den Stellenwert der Wohnumwelt geben. Um der beschriebenen Zielsetzung gerecht zu werden, schließe ich diesem ersten Abschnitt eine Betrachtung der dinglichen Wohnumgebung auf der Ebene der einzelnen Objekte im zweiten Teil an. Wobei ich zunächst auf die kommunikativen Fähigkeiten von Objekten eingehe und über die Motive zur Auswahl der Einrichtung, den Bogen zur Darstellung der Bindung an Objekte spannen möchte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Bedeutung des Begriffs „wohnen“
- Die Bedeutung der dinglichen Wohnumgebung in ihrer Gesamtheit
- Das Konzept der Ortsidentität (place-identity)
- Die Funktionen der Ortsidentität (place-identity)
- Die Wohnung als Medium der Selbstdarstellung
- Störung der Wohnbedürfnisse
- Die Bedeutung der einzelnen Objekte der dinglichen Wohnumgebung
- Die Objekte der dinglichen Wohnumgebung als Kommunikationsmedium
- Auswahl der einzelnen Objekte der dinglichen Wohnumgebung
- Bindung an Objekte
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Bedeutung des Wohnraums über seine rein physische Schutzfunktion hinaus. Sie zielt darauf ab, verschiedene Erklärungsansätze zusammenzubringen, die verdeutlichen, warum das Zuhause ein grundlegendes Element für das seelische Wohlbefinden darstellt. Die Arbeit betrachtet den Wohnraum sowohl ganzheitlich als auch im Hinblick auf einzelne Objekte.
- Die Bedeutung des Wohnens für das Individuum
- Der Wohnraum als Medium der Selbstdarstellung
- Das Konzept der Ortsidentität (Place-Identity)
- Die kommunikative Funktion von Objekten in der Wohnumgebung
- Die emotionale Bindung an Objekte im Wohnraum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung des Wohnraums über den physischen Schutz hinaus. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und benennt die Zielsetzung, verschiedene Erklärungsansätze für die Bedeutung des Zuhauses für das seelische Wohlbefinden zusammenzuführen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: einen, der sich mit der Bedeutung der Wohnumgebung in ihrer Gesamtheit beschäftigt, und einen, der die Bedeutung einzelner Objekte beleuchtet.
Die Bedeutung des Begriffs „wohnen“: Dieses Kapitel erörtert die semantische Entwicklung des Begriffs „wohnen“, ausgehend von der althochdeutschen Wurzel „buan“, die sowohl „bauen“ als auch „wohnen“ bedeutet. Heidegger wird zitiert, um die enge Verbindung zwischen dem Wohnen und dem menschlichen Dasein aufzuzeigen. Der Text betont die historische Entwicklung einer zunehmenden Trennung von Wohnen und Dasein durch die Erweiterung des individuellen Wahrnehmungshorizontes von einer lokalen auf eine globale Perspektive.
Die Bedeutung der dinglichen Wohnumgebung in ihrer Gesamtheit: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der Wohnumgebung als Ganzes. Es vergleicht die Wohnung mit Kleidung als Mittel der Selbstdarstellung und bezieht sich auf die Konzepte von Goffman und Cooper. Das Konzept der Ortsidentität (Place-Identity) wird eingeführt, um zu erklären, wie die Wohnumgebung zur Darstellung des Selbst beiträgt und die physische Umgebung das immaterielle Selbst symbolisiert.
Die Bedeutung der einzelnen Objekte der dinglichen Wohnumgebung: Dieses Kapitel analysiert die einzelnen Objekte der Wohnumgebung als Kommunikationsmittel. Es untersucht die Motive der Objektauswahl und die emotionale Bindung an diese Objekte. Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Objekten und der Selbstdarstellung des Bewohners werden im Detail untersucht. Das Kapitel verbindet die individuelle Auswahl der Objekte mit der Darstellung der persönlichen Identität und der emotionalen Bindung an den Ort und die Gegenstände.
Schlüsselwörter
Wohnraum, Selbstdarstellung, Ortsidentität, Place-Identity, Wohnumgebung, Objekte, Kommunikation, emotionale Bindung, Heidegger, Goffman, Cooper.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Bedeutung des Wohnraums
Was ist der Hauptfokus dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Bedeutung des Wohnraums über seine rein physische Schutzfunktion hinaus. Sie analysiert, warum das Zuhause ein grundlegendes Element für das seelische Wohlbefinden darstellt, und betrachtet den Wohnraum sowohl ganzheitlich als auch im Hinblick auf einzelne Objekte.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung des Wohnens für das Individuum, den Wohnraum als Medium der Selbstdarstellung, das Konzept der Ortsidentität (Place-Identity), die kommunikative Funktion von Objekten in der Wohnumgebung und die emotionale Bindung an Objekte im Wohnraum. Sie beleuchtet die semantische Entwicklung des Begriffs „wohnen“ und untersucht die Bedeutung der Wohnumgebung als Ganzes sowie die Bedeutung einzelner Objekte innerhalb dieser Umgebung.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Hausarbeit bezieht sich auf die Konzepte von Goffman und Cooper zur Selbstdarstellung und verwendet das Konzept der Ortsidentität (Place-Identity), um die Beziehung zwischen Wohnumgebung und Selbst zu erklären. Der Bezug auf Heidegger unterstreicht die enge Verbindung zwischen Wohnen und menschlichem Dasein.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, beginnend mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage und die Zielsetzung formuliert. Es folgt ein Kapitel zur Bedeutung des Begriffs „wohnen“, ein Kapitel zur Bedeutung der dinglichen Wohnumgebung in ihrer Gesamtheit und ein Kapitel zur Bedeutung einzelner Objekte. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Welche Rolle spielt die Ortsidentität (Place-Identity)?
Das Konzept der Ortsidentität (Place-Identity) spielt eine zentrale Rolle. Es wird verwendet, um zu erklären, wie die Wohnumgebung zur Darstellung des Selbst beiträgt und wie die physische Umgebung das immaterielle Selbst symbolisiert. Die Wohnumgebung wird als Mittel der Selbstdarstellung betrachtet, ähnlich wie Kleidung.
Welche Bedeutung haben einzelne Objekte in der Wohnumgebung?
Einzelne Objekte in der Wohnumgebung werden als Kommunikationsmittel analysiert. Die Hausarbeit untersucht die Motive der Objektauswahl, die emotionale Bindung an diese Objekte und den Zusammenhang zwischen Objekten und der Selbstdarstellung des Bewohners. Die individuelle Auswahl von Objekten wird mit der Darstellung der persönlichen Identität und der emotionalen Bindung an den Ort und die Gegenstände verknüpft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Wohnraum, Selbstdarstellung, Ortsidentität, Place-Identity, Wohnumgebung, Objekte, Kommunikation, emotionale Bindung, Heidegger, Goffman, Cooper.
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- Bisrat Wolday (Author), 2002, Zur Bedeutung des Wohnraumes. Die dingliche Wohnumgebung als Medium der Selbstdarstellung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13612