Die zunehmende Globalisierung der Märkte führt dazu, dass Unternehmen gezwungen sind sich den verändernden Marktbedingungen zu assimilieren, um gegenüber nationalen und internationalen Konkurrenten ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Steigende Technologieintensität, wachsender Wettbewerbsdruck, kürzer werdende Produktlebenszyklen und verkürzte Entwicklungszeiten verursachen einen erheblichen Innovationsdruck für Unternehmen. Innovationskooperationen kommt insofern eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zu, dass innovationsbetreibende Unternehmen angewiesen sind, kooperative Partnerschaften einzugehen, um sich gegenüber ihren Konkurrenten im Innovationswettbewerb zu behaupten. Unternehmen können gegenseitig Ressourcen und Erfahrungen austauschen und sich in ihren Kompetenzen ergänzen (Fischer, 2006, S. 149). Auch der zeitliche Aspekt trägt dazu bei, dass Unternehmen Kooperationsbeziehungen eingehen, um beim Wissenswettbewerb mithalten zu können und die Know-How-Beschaffung zu beschleunigen (Marxt; Staufer et. al, 1998, S. 55). Unternehmen können ihr Fachwissen und die Innovationsfähigkeit schneller aufbauen, indem sie auf die Ressourcen der Partnerunternehmen zugreifen. Ziel ist es Innovationen schnell zu entwickeln, um rasch wechselnde Kundenansprüche zu befriedigen.
Eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit verbirgt nicht nur Chancen, sondern bringt auch Risiken und Probleme mit sich. Volkswirtschaftlich betrachtet, könnte ein Problem darin liegen, dass das kooperative Zusammenarbeiten während des Innovations-prozesses die Anzahl der konkurrierenden Unternehmen reduziert. Dadurch wird der Inno-vationsdruck gehemmt und es kommt zu einem nachlassenden Wettbewerbsdruck von In-novationsentwicklungen, so dass weniger Neuentwicklungen auf dem Markt eingeführt werden. Allerdings werden durch Kooperationen auch Innovationen ermöglicht, die bei Ressourceneinsatz durch einzelne Unternehmen nicht möglich wären.
Mögliche Probleme können sich auch bei der Regelung der Verwertung und Verteilung von Entwicklungsergebnissen, Besteuerung, Planung, Ausgestaltung von Kooperationen oder im kartellrechtlichen Bereich ergeben. Letzeres beschäftigt sich vorrangig mit der Überprü-fung, ob das Kooperationsvorhaben nach geltendem Recht zulässig oder mit Wettbewerbs-beschränkungen verbunden ist und es zu einer Kollision mit dem Kartellrecht kommen kann.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Bedeutung von Innovationskooperationen
1.2 Ziel der Arbeit
1.3 Gang der Arbeit
2 Grundlegende Begrifflichkeiten
3 Systematisierung von Kooperationsformen
3.1 Einführung
3.2 Kooperationsrichtung
3.3 Hauptmotiv und Kooperationsbereich
3.4 Komplexität von Kooperationen
3.5 Räumliche und zeitliche Dimension
3.6 Institutioneller Aspekt
4 Ablauf von Kooperationen
4.1 Einführung
4.2 Lebenszykluskonzept von Kooperationen
4.2.1 Strategischer Entscheid
4.2.2 Anbahnungs- und Aufbauphase
4.2.2.1 Partnerwahl
4.2.2.2 Entwicklungsphase
4.2.3 Realisierungsphase
4.2.4 Beendigung
4.2.5 Nachbereitung und Evaluierung
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Systematisierung von Kooperationsformen
Abbildung 2: Einordnung von Kooperationsformen nach dem Internalisierungsgrad
Abbildung 3: Lebenszykluskonzept von Kooperationen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
1.1 Bedeutung von Innovationskooperationen
Die zunehmende Globalisierung der Märkte führt dazu, dass Unternehmen gezwungen sind sich den verändernden Marktbedingungen zu assimilieren, um gegenüber nationalen und internationalen Konkurrenten ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Steigende Technologieintensität, wachsender Wettbewerbsdruck, kürzer werdende Produktlebenszyklen und verkürzte Entwicklungszeiten verursachen einen erheblichen Innovationsdruck für Unternehmen. Innovationskooperationen kommt insofern eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zu, dass innovationsbetreibende Unternehmen angewiesen sind, kooperative Partnerschaften einzugehen, um sich gegenüber ihren Konkurrenten im Innovationswettbewerb zu behaupten. Unternehmen können gegenseitig Ressourcen und Erfahrungen austauschen und sich in ihren Kompetenzen ergänzen (Fischer, 2006, S. 149).
Auch der zeitliche Aspekt trägt dazu bei, dass Unternehmen Kooperationsbeziehungen eingehen, um beim Wissenswettbewerb mithalten zu können und die Know-How-Beschaffung zu beschleunigen (Marxt; Staufer et. al, 1998, S. 55). Unternehmen können ihr Fachwissen und die Innovationsfähigkeit schneller aufbauen, indem sie auf die Ressourcen der Partnerunternehmen zugreifen. Ziel ist es Innovationen schnell zu entwickeln, um rasch wechselnde Kundenansprüche zu befriedigen.
Eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit verbirgt nicht nur Chancen, sondern bringt auch Risiken und Probleme mit sich. Volkswirtschaftlich betrachtet, könnte ein Problem darin liegen, dass das kooperative Zusammenarbeiten während des Innovationsprozesses die Anzahl der konkurrierenden Unternehmen reduziert. Dadurch wird der Innovationsdruck gehemmt und es kommt zu einem nachlassenden Wettbewerbsdruck von Innovationsentwicklungen, so dass weniger Neuentwicklungen auf dem Markt eingeführt werden. Allerdings werden durch Kooperationen auch Innovationen ermöglicht, die bei Ressourceneinsatz durch einzelne Unternehmen nicht möglich wären.
Mögliche Probleme können sich auch bei der Regelung der Verwertung und Verteilung von Entwicklungsergebnissen, Besteuerung, Planung, Ausgestaltung von Kooperationen oder im kartellrechtlichen Bereich ergeben. Letzeres beschäftigt sich vorrangig mit der Überprüfung, ob das Kooperationsvorhaben nach geltendem Recht zulässig oder mit Wettbewerbsbeschränkungen verbunden ist und es zu einer Kollision mit dem Kartellrecht kommen kann.
1.2 Ziel der Arbeit
In der Literatur gibt es verschiedene Auffassungen und Definitionen über den Kooperationsbegriff. Viele Autoren untersuchen bei der Begriffsklärung den genauen Wortsinn, Herkunft sowie umgangssprachliche und wissenschaftliche Bedeutung (Göltenboth, 1998, S. 222). Der Kooperationsbegriff wird in verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen verwendet, wie z.B. in der Wirtschaftswissenschaft, Psychologie oder Soziologie (Mellewigt, 2003, S. 8). In dieser Niederschrift wird lediglich auf die wirtschaftswissenschaftliche Bedeutung eingegangen. Im Zusammenhang mit Kooperationen treten oft die Begriffe Allianzen, Netzwerke und andere Termini auf. Im Rahmen dieser Arbeit soll keine ausführliche Abgrenzung zu diesen Begriffen erfolgen. Es soll der Begriff Innovationskooperationen definiert werden. Dabei wird auf die Bedeutung von Innovation eingegangen und ein Überblick über häufig in der Literatur auftretende Definitionsmerkmale von Kooperationen geschaffen.
Weiterhin erfolgt eine Systematisierung der Kooperationsformen. Auch bei dieser Thematik bietet die Literatur verschiedene Darstellungen an. Kooperationen können nach vielen Merkmalen voneinander abgegrenzt werden. Ziel dieser Arbeit ist es nicht alle Kriterien aufzuführen, sondern einen eingeschränkten Überblick über wichtige Einteilungsmöglichkeiten von Kooperationen zu geben.
Im Rahmen einer unternehmensübergreifenden innovativen Zusammenarbeit spielt die Arbeitsteilung eine wichtige Rolle. Spezialisten beider Kooperationspartner treffen aufeinander, um das Gesamtziel zu koordinieren und bestimmte Teilaufgaben zu verteilen. Diese Arbeitsteilung führt häufig zu Konflikten, da jede Partei vorrangig die Interessen des eigenen Unternehmens verfolgt. Daraus ergibt sich, dass ein problemloser Ablauf der Kooperation erschwert wird (Triebel, 1995, S. 14 ff.). Die Grundlage für die Entstehung und das Funktionieren einer Kooperation ist das Erstellen und Beachten eines systematischen Ablaufplanes und ein in frühen Phasen ausgearbeitetes Kooperationskonzept unter Berücksichtigung der Interessen beider Partner. In der Literatur wird diese Problematik oft im Rahmen des Kooperationsmanagements diskutiert. Das Management umfasst die Aufgaben: Gestaltung der Kooperationsstruktur, Planung, Steuerung und Kontrolle (Mellewigt, 2003, S. 74). In dieser Arbeit wird nicht auf das umfassende Aufgabenfeld des Managementprozesses eingegangen, sondern das Thema beschränkt sich auf die Gestaltungsaufgabe, die die systematische Vorbereitung und den Kooperationsablauf beinhaltet. Zur Darstellung der wichtigsten Ablaufstationen wird der Kooperationsprozess anhand eines Lebenszykluskonzeptes skizziert. Es wird erläutert was in den einzelnen Phasen zu beachten ist, damit eine Kooperation funktionieren kann. Endziel ist es eine Art Leitfaden zu entwickeln, der den Ablauf von Kooperationen darstellt.
1.3 Gang der Arbeit
Der Aufbau der Arbeit gliedert sich in fünf Teile. Im Anschluss an dieses Einleitungskapitel erfolgen im zweiten Kapitel Definitionen der Grundbegriffe Innovation und Kooperation. Daran schließt sich eine Nennung häufig verwendeter Synonyme an.
Im Kapitel drei werden Kooperationsformen nach verschiedenen Dimensionen und ihren jeweiligen Ausprägungen systematisiert. Eine Abbildung verschafft einen Überblick über die erläuterten Kooperationsformen.
Das vierte Kapitel stellt den Verlauf einer Kooperation in seinen spezifischen Phasen dar. Diese werden anhand einer Abbildung dargestellt. In jeder Phase werden die wichtigsten Schritte skizziert und auf Besonderheiten hingewiesen.
Das letzte Kapitel gibt ein abschließendes Fazit wieder.
2 Grundlegende Begrifflichkeiten
In diesem Kapitel werden die in der Themenstellung zentralen Begrifflichkeiten „Kooperation“ und „Innovation“ definiert sowie Synonyme genannt, die parallel zum Terminus Kooperation verwendet werden.
Eine einheitliche Begriffsbestimmung von Kooperationen ist in der Literatur nicht zu finden. Einige Autoren sehen in einer Kooperation allgemein jede Art der Zusammenarbeit zwischen Personen, Gruppen und Institutionen (Liestmann; Gill et al., 1999, S. 14/ Mellewigt, 2003, S. 8). In der Wirtschaftswissenschaft wird der Begriff auf die (freiwillige) Zusammenarbeit zwischen mindestens zwei oder mehreren Unternehmen begrenzt. Dabei besteht die Absicht gemeinsame Ziele zu erreichen, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Vorteile aus der Kooperation zu ziehen. Die rechtlich wirtschaftliche Selbständigkeit und die Unabhängigkeit beider Partner stehen stark im Vordergrund.[1] Kooperationen sind keine Zusammenschlüsse von Unternehmen. Sie umfassen eine Zusammenarbeit, die sich auf unternehmerische Teilbereiche beschränken kann (Marxt; Staufer et. al, 1998, S. 55).
Eine Kooperation steht zwischen den gegensätzlichen Aspekten Autonomie und gegenseitige Abhängigkeit (Koordination). Autonomie bedeutet, dass die jeweiligen Partner die Aufgaben eigenständig erfüllen und über die Bildung oder Auflösung einer Kooperation individuell entscheiden können. Die Zusammenarbeit kann z.B. so geregelt sein, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen werden und die Aufgabenerfüllung getrennt erfolgt. Gegenseitige Abhängigkeit entsteht dadurch, dass eine Zusammenarbeit mit einem anderen Unternehmen eingegangen wird und die zu erfüllenden Teilaufgaben koordiniert werden müssen. (Liestmann; Gill et al., 1999, S. 14/ Rühl, 2001, S. 16).
Im Allgemeinen werden in der Literatur Synonyme wie "strategische Allianz“, „strategische Partnerschaft“, „collaborative agreement“, „Wertschöpfungspartnerschaft“, „co-operative agreement“ usw. verwendet (Lorentzen; Meyer, 2003, S. 16/ Mellewigt, 2003, S. 9).
Innovation leitet sich von dem lateinischen Wort „innovatio“ ab und bedeutet „Erneuerung“, „Veränderung“, „Neuerung“, „Einführung von etwas Neuem“ (Baer, 2000, S. 621). In der Betriebswirtschaftslehre dient die Innovation als „strategisches Konzept“, um dem Unternehmen beim Wachstum zu helfen (Arentzen; Hadeler, 2000, S. 1542). Innovation beinhaltet zum einen die Erzeugung einer neuen Idee und zum anderen die Einführung eines neuen Produktes, Prozesses oder einer Dienstleistung. Es ist kein einzigartiges Phänomen, sondern ein langer und kumulativer Prozess organisatorischer Entscheidungen (Urabe, 1988, S. 3). Der Innovationsprozess kann in die Phasen Invention, Innovation, Diffusion (Markteinführung) und Imitation eingeteilt werden (Wahren, 2004, S. 16). Invention und Innovation folgen auf dem Forschungs- und Entwicklungsprozess und sind das Ergebnis dieses Prozesses. Invention bedeutet „Erfindung“ (Baer, 2000, S. 642/ Hüttner; Heuer, 2004, S. 127) und stellt den ersten Schritt im Innovationsprozess dar. Aus der Invention entwickelt sich ein ökonomisch verwertbares Produkt - die Innovation. In der Innovationsphase findet die Erprobung der Innovation statt. Bei erfolgreicher Erprobung, erfolgt die Produktions- und Absatzvorbereitung und die Innovation wird durch den Verwertungsprozess auf dem Markt eingeführt (Arentzen; Hadeler, 2000, S. 1543). In der Diffusionsphase versuchen andere Unternehmen veränderte oder verbesserte Versionen zu entwickeln, die als Imitationen bezeichnet werden (Wahren, 2004, S. 16).
[...]
[1] Liestmann; Gill et al./ Rey, 1999, S. 14/ S. 11/ Arentzen/ Hadeler et al., 2000, S. 2951/ Kyrer/ Rühl, 2001, S. 314/S. 16, Meyer; Lorentzen, 2002, S. 16/ Mellewigt, 2003, S. 8/ Morschett; Swoboda et al., 2005, S. 5, Bouncken; Jones/ Gräber-Seißinger, 2008, S. 156/ S. 342
- Quote paper
- Melanie Busse (Author), 2009, Formen und Ablauf von Innovationskooperationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136176