Lässt sich durch ein Programm zur Gewaltfreien Kommunikation mithilfe von Handpuppen bei Verhaltensstörungen nach 10 Einheiten zu 45 Minuten eine Verhaltensänderung beobachten?
Durch den massiven Anstieg im Jahre 2000 bis 2010 wurde laut Simchen (2008) die USA zum Jahrzehnt der Verhaltensstörungen betitelt. Die Folgen davon können bei Kindern unter anderem Reiferückstände in der Persönlichkeitsentwicklung, psychische und psychosomatische Erkrankungen, Suchtpotential für illegale Drogen, die Entwicklung einer instabilen psychischen Persönlichkeit und vieles mehr sein.
Im Rahmen der ambulanten Betreuung beschäftige ich mich seit 2018 intensiv mit Verhaltensstörungen bei Erwachsenen. Im Zuge fünfjähriger Beobachtungen hat sich herausgestellt, dass es sich hierbei hauptsächlich um übernommenes und zum Teil auch um nicht erlerntes Verhalten handelt. In dieser wissenschaftlichen Arbeit möchte ich auf jemanden eingehen, der seine Bedürfnisse durch impulsives Handeln zum Ausdruck bringt.
Neben der Tatsache, dass es im Rahmen der Untersuchung bei meinem Adressaten um nicht erworbene sozial angemessene Verhaltensweisen handelt, fehlt ihm die Wahrnehmung seines Willens, um anschließend adäquat zu agieren. Stattdessen spürt er Impulse, durch die er Gegenstände auf den Boden wirft, provokative, geplante Äußerungen tätigt, die letzten Endes zum Erreichen seines Ziels führen.
Seinen Aussagen zufolge könne er diese Verhaltensweisen nicht steuern. Aus diesem Anlass heraus möchte ich nun versuchen, die Ansätze der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg zu nutzen, um der Frage nachzugehen, ob sich mithilfe von Handpuppen innerhalb eines Programms von 10 Einheiten zu jeweils 45 Minuten eine Verhaltensänderung bemerkbar macht.
Das Tempo und die Art und Weise der Durchführung richte ich dabei nach der Persönlichkeit des Adressaten. Dadurch, dass er auf einer kindlichen Ebene gut zu erreichen ist und er Schwierigkeiten hat, seine Gefühle zu verbalisieren, habe ich mich für einen Versuch der Vermittlung über Handpuppen entschieden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verhaltensstörungen
- Definitionsansätze und Kritik
- Ursachen und Diagnostik
- Pädagogisch-therapeutische Interventionen
- Das Puppenspiel
- Ursprung und Nutzen
- Therapeutischer Hintergrund
- Durchführung Puppenspiel
- Gewaltfreie Kommunikation
- Theorie und Ablauf
- Herausfordernde Situationen
- Erfolge und Einsatzgebiete
- Konzeptentwicklung
- Fallbeschreibung und Hinführung
- Durchführung
- Herausforderungen und Auswertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit der Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg bei Verhaltensstörungen im Kontext des pädagogisch-therapeutischen Puppenspiels. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, ob sich durch ein 10-Einheiten-Programm mit Handpuppen eine Verhaltensänderung bei einer Person mit nicht erlernten sozial angemessenen Verhaltensweisen beobachten lässt.
- Verhaltensstörungen: Definitionsansätze, Ursachen und Diagnostik
- Pädagogisch-therapeutische Interventionen
- Das Puppenspiel als therapeutisches Mittel
- Gewaltfreie Kommunikation: Theorie und Anwendung im Kontext von Verhaltensstörungen
- Konzeptentwicklung und Evaluation eines Interventions-Programms mit Handpuppen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Relevanz des Themas Verhaltensstörungen im Kontext der Pädagogischen Arbeit. Sie stellt den Adressaten der Untersuchung vor und definiert die Forschungsfrage. Kapitel 1 beleuchtet verschiedene Definitionen von Verhaltensstörungen, kritische Aspekte des Begriffs und beleuchtet die vielfältigen Ursachen und Diagnosemöglichkeiten. Kapitel 2 erörtert die Geschichte des Puppenspiels, seine therapeutischen Potenziale und konkrete Anwendungsformen in der Arbeit mit Menschen mit Verhaltensstörungen.
Kapitel 3 präsentiert die Theorie der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg, beschreibt den Ablauf eines Kommunikationsprozesses und diskutiert Herausforderungen in der Praxis. Kapitel 4 beschreibt die konkrete Umsetzung des entwickelten Interventionsprogramms mit Handpuppen. Es werden die Fallbeschreibung, die Durchführung und Herausforderungen der Arbeit mit dem Adressaten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Verhaltensstörungen, Gewaltfreie Kommunikation, Pädagogisches Puppenspiel, Therapeutische Interventionen, Handpuppen, Kommunikation, Sozialpädagogische Arbeit, Konzeptentwicklung, Evaluation.
- Arbeit zitieren
- Julia Hermani (Autor:in), 2023, Gewaltfreie Kommunikation im pädagogischen-therapeutischen Puppenspiel bei Verhaltensstörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1362923