Inhaltsverzeichnis II
Tabellenverzeichnis: III
1. Problemstellung 1
2. Theoretische Grundlagen 2
2.1 Konstruktivismus 2
2.2 Metakognitives Wissen 3
3. Negatives Wissen in Abgrenzung zu positivem Wissen 4
3.1 Positives Wissen 4
3.2 Negatives Wissen 6
3.2.1 Komponenten von Negativem Wissen 6
3.2.2 Aufbau von Negativem Wissen 8
3.2.3 Funktionen des Negativen Wissens 10
3.2.4 Intensitätsebenen des Negativen Wissens 12
4. Lernen aus Fehlern 14
4.1 Definition des Fehlerbegriffs 14
4.2 Fehlerarten 15
4.3 Umgang mit Fehlern und Wende hin zur positiven Fehlerkultur 16
5. Schlussbetrachtung 18
Literaturverzeichnis IV
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis:
1. Problemstellung
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Konstruktivismus
2.2 Metakognitives Wissen
3. Negatives Wissen in Abgrenzung zu positivem Wissen
3.1 Positives Wissen
3.2 Negatives Wissen
3.2.1 Komponenten von Negativem Wissen
3.2.2 Aufbau von Negativem Wissen
3.2.3 Funktionen des Negativen Wissens
3.2.4 Intensitätsebenen des Negativen Wissens
4. Lernen aus Fehlern
4.1 Definition des Fehlerbegriffs
4.2 Fehlerarten
4.3 Umgang mit Fehlern und Wende hin zur positiven Fehlerkultur
5. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis:
Tabelle 1: Variablen des metakognitiven Wissens
Tabelle 2: Vier Typen des Negativen Wissens
Tabelle 3: Algorithmus zum Umgang mit Fehlern
1. Problemstellung
Wer reagiert auf die Aussagen „Du hast das falsch gemacht“ oder „Dir ist da ein Fehler unterlaufen“ nicht zunächst eher gehemmt oder beschämt? Wer fühlt sich davon nicht mitunter in seiner persönlichen Kompetenz angegriffen? Wenn man etwas falsch macht, so fürchtet man sich häufig vor negativen Konsequenzen, vor Reputationsverlust oder vor der fingerzeigenden Reaktion Dritter. Bereits während der Kindheit lernt man, so wenige Fehler wie möglich zu machen und Heranwachsende wurden und werden zu einer moralischen Haltung erzogen, nach der Fehler zu vermeiden und Konsequenzen zu ertragen sind. Fehler machen ist aber zutiefst menschlich. Niemand ist unfehlbar, jeder macht Fehler, begeht Irrtümer und leistet sich Flops. Dass Fehler jedoch nichts vollkommen Schlechtes sind, wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte immer deutlicher und gesellschaftlich akzeptabel. Der Wandel hin zu einer heutzutage weitestgehend positiven Fehlerkultur vollzog sich schleichend in dem Sinne, dass begangene Fehler nicht mehr so ausufernd negative Konsequenzen haben wie früher. Nach wie vor legen in Deutschland jedoch gerade Führungskräfte und Manager in der Wirtschaft eine hohe Fehlerintoleranz an den Tag (vgl. Janert, 2006, S. 1). Wer einen Fehler macht, hat versagt – so die gängige Meinung. Nicht zuletzt durch die zunehmende Diskussion in der Wissenschaft kommt man aber immer mehr zu der Überzeugung, dass viele Fehler sowohl im beruflichen als auch gerade im schulischen Kontext Lernpotenzial beinhalten. Wann und wie dieses jedoch aktiviert und genutzt werden kann, liegt unter anderem daran, wie mit den entsprechenden Fehlern umgegangen wird. Letztendlich führt beinahe jede fehlerhafte Erfahrung oder Aktion zum Aufbau von sogenanntem Negativen Wissen. Dieses Erfahrungspotenzial ist aber meist tabu, weil es oft zu Spott, Kritik und Schadenfreude führt. Solch Negatives Wissen zu managen und anwenden zu können ist meist wichtiger als nur den "richtigen" Weg zu erlernen, welcher sich auch als der falsche herausstellen kann. Negatives Wissen ermöglicht es, heuristische Lösungswege zu gehen und effizient zu arbeiten und ist ein wichtiger und notwendiger Bestandteil unseres positiven Wissensschatzes. Fehlern kommt bei dem Erwerb von Negativem Wissen eine Schlüsselrolle zu, da die aus ihnen gewonnenen Erkenntnisse durch in Gang gesetzte Lernprozesse das zukünftige Verhalten prägen.
Zunächst sollen die theoretischen Grundlagen des Konstruktivismus und der Metakognition, auf denen die Theorie des Negativen Wissens beruht, erläutert werden. Anschließend werden die Begriffe des positiven und Negativen Wissens definiert. Nach diesen Abgrenzungen rücken anschließend die Frage, wie es zum Aufbau von Negativem Wissen kommt, sowie die einzelnen Funktionen und Intensitätsebenen des Negativen Wissens in den Mittelpunkt. Schließlich wird versucht zu klären was ein Fehler eigentlich ist und welche Fehlerarten existieren. Um herauszufinden, wie Lernpotenzial genutzt werden kann, wird zu guter Letzt auf den wünschenswerten Umgang mit Fehlern eingegangen. Die Seminararbeit soll dabei nicht nur auf schulspezifische Dinge eingehen, sondern eher allgemein gehalten werden, so dass die Erkenntnisse auf möglichst viele Bereiche übertragbar sind.
2. Theoretische Grundlagen
2.1 Konstruktivismus
Die Theorie des Negativen Wissens basiert unter anderem auf den Ideen des Konstruktivismus. Konstruktivistische Lerntheorien lehnen das Prinzip der Umweltorientierung von Lernprozessen weitestgehend ab und bauen ihre Lerntheorie darauf auf, dass jedes Individuum in erster Linie selbstorganisiert seine eigene Wirklichkeit subjektiv konstruiert (vgl. Siebert, 2003, S. 5f.). Danach ist Wissen keine exakte Repräsentation der Realität. Dies impliziert, dass Wissen nicht für jeden Menschen gleich sein kann. Vielmehr basiert es auf der individuellen Wirklichkeits- und Sinnkonstruktion jedes Einzelnen und setzt sich aus Konzepten, Begriffsbeziehungen, Aktionen oder Arbeitsprozessen, die dieser als viabel für die Erreichung seiner Ziele empfindet, zusammen (vgl. Gartmeier et al., 2008, S. 89[1] ). „Brauchbar“ ist in diesem Sinne alles, was nicht im Widerspruch zu bereits erlangtem Wissen steht und hilfreich ist, um Herausforderungen zu meistern. Wie sind diese Grundideen des Konstruktivismus nun mit der Theorie des Negativen Wissens zu vereinen?
Nach Gartmeier et al. wird dabei betont, dass „[…] Wissen, [welches] nicht brauchbar im vorhin beschriebenen Sinne ist, [nicht] […] notwendigerweise wertlos oder überflüssig ist“ (ebenda, S. 89). Negatives Wissen ist zwar nicht direkt zielführend, es zeigt jedoch meist heuristische Wege auf, wie etwas eben nicht ist oder funktioniert. Insofern kann man durch bewusstes Ausschließen von Methoden, Maßnahmen oder Strategien schneller zum Ziel kommen oder eine Aufgabe besser bewältigen. Negatives Wissen kann somit als ein Indikator für nachteilige oder falsche Lösungswege bezüglich der Zielerreichung angesehen werden (vgl. Gartmeier et al., 2008, S. 89). Als veranschaulichendes Beispiel nutzen Gartmeier et al. einen Taxifahrer in New York. Dieser kennt den kürzesten Weg, um den Kunden an den gewünschten Ort zu bringen. Auf Grund von Bauarbeiten, Rush-Hour-Verkehr oder anderen situativen Vorkommnissen ist dieser Weg jedoch nicht der schnellste. Insofern wird der Taxifahrer einen anderen, eventuell längeren Weg fahren, seinen Fahrgast so aber schneller, wahrscheinlich günstiger und zufriedener zum Ziel bringen (vgl. ebenda, S. 89). Das Negative Wissen besteht hierbei also darin, eben nicht den kürzesten Weg zu fahren und ist in dem Sinne nicht direkt aber durchaus indirekt zielführend. Auch der Fakt, dass die negative Wissensbasis jedes Menschen individuell durch eigene Erfahrungen entstanden ist, spiegelt konstruktivistische Ansichten wider. Selbst wenn man, wie später noch erörtert wird, gleichsam durch Beobachtung oder Erfahrungsweitergabe von Dritten Negatives Wissen aufbauen kann, so ist eigenes Fehlermachen wohl am lehrreichsten. Fehlermachen führt zwar „nur“ zum Aufbau von non-viablem Wissen, bringt jedoch heuristische Vorteile mit sich.
2.2 Metakognitives Wissen
Eine weitere Grundlage des Konzeptes ‚Negatives Wissen‘ sind Einflüsse aus der Metakognition. Diese erstreckt sich über zwei Dimensionen: metakognitives Wissen (deklarativ) und metakognitive Kontrolle (exekutiv) (vgl. Kaier/Kaiser, 1999, S. 25). Ersteres beinhaltet Kenntnisse über kognitive Gegebenheiten, letzteres die Steuerung von Planungs-, Regulierungs- und Bewertungsaktivitäten einer Handlung.
Insgesamt beschäftigt sich die Metakognition mit kognitiven Strategien, die sich nicht direkt mit der konkreten Problemlösung befassen, sondern mit solchen, die vorab zur effizienten Erreichung eines Ziels entworfen wurden. Deshalb wird Metakognition auch oft als „Denken über das Denken“ umschrieben (vgl. ebenda, S. 13). Für die weitere Betrachtung soll das Augenmerk hauptsächlich auf den deklarativen Aspekt gerichtet werden.
Metakognitives Wissen umfasst dabei folgende Variablen (vgl. Kaier/Kaiser, 1999, S. 25f.):
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Variablen des metakognitiven Wissens
Die Theorie des Negativen Wissens misst metakognitivem Wissen nun eine regulierende Funktion in dem Sinne zu, dass Individuen ihre Handlungsstrategien an die jeweils zu Grunde liegenden Konditionen anpassen können. Außerdem besitzt der Mensch dadurch ein Bewusstsein über die eigenen Kompetenzen und das eigene Wissen (vgl. Gartmeier et al., 2008, S. 89f.) und kann somit besser einschätzen, wie gut er eine Aufgabe bewältigen kann oder welches Wissen er sich noch aneignen muss. Negatives Wissen hilft einem Handelnden also, angemessene Lösungsstrategien von unangemessenen zu unterscheiden und erhöht somit die Chance zur schnellen und einwandfreien Zielerreichung.
3. Negatives Wissen in Abgrenzung zu positivem Wissen
3.1 Positives Wissen
Obwohl der Begriff „Wissen“ in allen denkbaren Situationen omnipräsent ist, gestaltet sich dessen Definition als schwierig. Gerade die Tatsache, dass Wissen „[…] zu jeder Zeit an jedem Ort anzutreffen ist, macht eindeutige, allgemeine und in allen Verwendungssituationen gültige Aussagen darüber schwer, was Wissen denn genau ist.“ (Wiater, 2007, S. 11). Abhängig von verschiedenen sozialen, kulturellen und anwendungsbezogenen Kontexten wird Wissen unterschiedlich definiert. Allgemein soll hier von folgendem Wissensbegriff ausgegangen werden:
[...]
[1] Alle direkten und indirekten Zitate nach Gartmeier et al. wurden besten Wissens und Gewissens aus dem Englischen übersetzt
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