Diese Arbeit konzentriert sich auf das zunehmende Phänomen, dass rechtsextreme Individuen, Antisemit*innen, Neonazis und Parteien wie die AfD soziale Netzwerke nutzen, um ihre Ansichten zu verbreiten, Unterstützer*innen zu rekrutieren und zu mobilisieren. Angesichts dieser Tendenz besteht das Hauptziel darin, zu untersuchen, ob Menschen mit extremen politischen Einstellungen und Haltungen eine stärkere Beteiligung in sozialen Netzwerken aufweisen als Menschen, die neutralere Einstellungen haben oder sich der politischen Mitte zugehörig fühlen.
Folgende Forschungsfrage soll beantwortet werden: Inwieweit beeinflussen politische Einstellungen und Haltungen die Wahrscheinlichkeit der politischen Beteiligung in den sozialen Netzwerken?
Ziel der Arbeit ist also die Abhängigkeit der Partizipationswahrscheinlichkeit von politischen Einstellungen bzw. der politischen Selbstpositionierung zu untersuchen. Da die politische Einstellung ein Komplexes Konstrukt darstellt, das viele Dimensionen aufweist, soll sich in dieser Arbeit auf zwei Aspekte politischer Einstellungen beschränkt werden: Zum einen auf die Haltung bzw. Einstellung zum Thema Migration und zum anderen auf die Wahl der Partei. Es soll also herausgefunden werden, ob die Partizipationswahrscheinlichkeit bei Menschen die Migration gegenüber besonders offen oder besonders kritisch/ablehnend gegenüberstehen, höher ist als bei Menschen mit vergleichsweise neutralen Einstellungen. Auch soll analysiert werden, ob AfD- und Linke-Wähler*innen eine höhere Online-Partizipationswahrscheinlichkeit aufweisen als Wähler*innen aller anderen Parteien (CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP).
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wird wie folgt vorgegangen: Im zweiten Kapitel soll der theoretische Bezugsrahmen der Arbeit dargestellt werden. Aus einem Teil der theoretischen Annahmen werden dann die in der Arbeit zu testenden Hypothesen abgeleitet. Im dritten Abschnitt soll sich ein Überblick über die existierenden Forschungsergebnisse, die es zum interessierenden Zusammenhang gibt, verschafft werden. Im vierten Kapitel soll auf die verwendeten Daten eingegangen und das methodische Vorgehen erläutert werden. Im fünften Abschnitt werden die Ergebnisse der logistischen Regressionsanalyse vorgestellt. Im letzten Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst und im Hinblick auf die Fragestellung und die aufgestellten Hypothesen diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie & Hypothesen
- Forschungsstand
- Daten und Methoden
- Ergebnisse
- Testung von H1
- Testung von H2
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Einfluss extremer politischer Einstellungen auf die Wahrscheinlichkeit der politischen Beteiligung in sozialen Netzwerken. Genauer gesagt, wird untersucht, ob Personen mit extremen politischen Einstellungen, wie z.B. extremen Ansichten zur Migration oder der Wahl von Parteien wie der AfD oder der Linken, eher in sozialen Netzwerken politisch aktiv sind als Personen mit neutraleren Einstellungen.
- Einfluss extremer politischer Einstellungen auf politische Online-Partizipation
- Analyse der Beziehung zwischen politischen Einstellungen und der Nutzung sozialer Netzwerke zur politischen Meinungsbildung
- Untersuchung der Rolle von Parteiwahl und Migrationshaltung als Indikatoren für extreme politische Einstellungen
- Empirische Untersuchung mit dem European Social Survey 2018
- Bedeutung der politischen Online-Partizipation für die demokratische Willensbildung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der politischen Partizipation in demokratischen Gesellschaften dar und beleuchtet den zunehmenden Einfluss sozialer Netzwerke auf die politische Meinungsbildung.
- Theorie & Hypothesen: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Arbeit erläutert und die Hypothesen formuliert.
- Forschungsstand: Hier wird der aktuelle Stand der Forschung zu den Themen politischer Partizipation und Online-Kommunikation beleuchtet.
- Daten und Methoden: Dieses Kapitel beschreibt die verwendeten Daten des European Social Survey 2018 sowie die angewandten statistischen Methoden.
- Ergebnisse: Die Ergebnisse der Analyse der politischen Online-Partizipation in Abhängigkeit von der Parteiwahl und der Einstellung zum Thema Migration werden in diesem Kapitel präsentiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen politischer Partizipation, Online-Kommunikation, sozialen Netzwerken, extremen politischen Einstellungen, Parteiwahl, Migrationshaltung, European Social Survey (ESS), und dem Einfluss von politischer Ideologie auf die Nutzung digitaler Medien zur politischen Meinungsbildung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2020, Analyse des European Social Survey 2018. Wie extreme politische Einstellungen die Beteiligung in sozialen Netzwerken beeinflussen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1363030