Die zentrale Quelle dieser Hausarbeit ist das Protokoll der Wannsee-Konferenz, welches Adolf Eichmann verfasste. Von insgesamt 30 Ausfertigungen liegt nur die 16. vor. Das Protokoll wurde mit der Überschrift "Geheime Reichssache" versehen und umfasst 15 Seiten. Das Besprechungsprotokoll wird analysiert und mit der Sekundärliteratur verglichen, um herauszuarbeiten, welche Funktion die Konferenz letztendlich hatte. Jedoch ist es schwierig, die Bedeutung der Wannsee-Konferenz für das Schicksal der deutschen Juden herauszuarbeiten, da das Wannsee-Protokoll sicherlich nicht den richtigen Ablauf der Konferenz widerspiegelt. Heydrich ließ Eichmann immerhin 30 Ausfertigungen verfassen und las sich das Protokoll mehrmals vor der Verteilung durch; dafür wird es wohl einen Grund geben.
Trotzdem lässt sich vermuten, inwiefern die Wannsee-Konferenz das Schicksal der deutschen Juden beeinflusste. Dadurch, dass nicht alle Dokumente erhalten geblieben sind, wie zum Beispiel wichtige Gespräche zwischen Hitler, Himmler und Heydrich, bleibt keine andere Wahl, als die Geschehnisse vor und nach der Wannsee-Konferenz zu betrachten und sie zu deuten. Die Historiker, welche sich gewissermaßen damit auseinandergesetzt haben, wann die Entscheidung zur Ermordung der deutschen Juden gefallen sein muss, vertreten verschiedene Thesen und belegen diese. In dieser Arbeit werden die diversen Haltungen erläutert und bestimmte Thesen unterstützt oder widerlegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Polenfeldzug
- Beginn des Massenmords
- Die Wannsee-Konferenz
- Behandlung der deutschen Juden
- Umgang mit Mischlingen und Mischehen
- Folgen der Wannsee-Konferenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Wannsee-Konferenz und analysiert die Rolle des Treffens für das Schicksal der deutschen Juden. Der Fokus liegt auf der Frage, ob die „Endlösung der Judenfrage“ auf der Wannsee-Konferenz beschlossen wurde oder ob bereits vorher konkrete Maßnahmen zur Vernichtung der Juden in Planung waren. Die Arbeit untersucht die Vorgeschichte der Konferenz, insbesondere den Polenfeldzug, und setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit die Konferenz die Entscheidung zur systematischen Ermordung der europäischen Juden beeinflusst hat.
- Die Wannsee-Konferenz und ihre Rolle für die „Endlösung der Judenfrage“
- Die Vorgeschichte der Konferenz, insbesondere der Polenfeldzug und die ersten Deportationen
- Die Behandlung der deutschen Juden im Kontext der Konferenz
- Die Bedeutung des Wannsee-Protokolls als Quelle
- Die Debatte über die Rolle der Konferenz im Entscheidungsprozess des Holocaust
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung der Wannsee-Konferenz für das Schicksal der deutschen Juden und skizziert den Forschungsstand.
- Das Kapitel „Der Polenfeldzug“ beleuchtet die ersten Ereignisse, die zur Vernichtung der Juden führten und die Rahmenbedingungen für die Wannsee-Konferenz schufen.
- Das Kapitel „Beginn des Massenmords“ setzt sich mit der Entwicklung des Holocaust vor dem Hintergrund der Ermordung von Kriegsgefangenen und der Planung eines „Judenreservats“ auseinander.
- Das Kapitel „Die Wannsee-Konferenz“ analysiert das Treffen der NS-Funktionäre und die darin getroffenen Entscheidungen. Dabei werden insbesondere die Behandlung der deutschen Juden und der Umgang mit Mischlingen und Mischehen betrachtet.
Schlüsselwörter
Wannsee-Konferenz, Holocaust, deutsche Juden, Polenfeldzug, „Endlösung der Judenfrage“, Deportationen, Protokoll, Massenmord, Judenreservat, Mischlinge, Mischehen, NS-Funktionäre, Entscheidungsfindung
- Arbeit zitieren
- Aleyna Köroglu (Autor:in), Die Wannsee-Konferenz. Welche Rolle spielte sie für das Schicksal der deutschen Juden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1363082