Silicon Valley - Entstehung und aktuelle Entwicklungen der weltweit bedeutendsten Hightech-Agglomeration


Seminararbeit, 2007

12 Seiten, Note: 14 Punkte


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Geschichte Silicon Valleys
2.1 Hintergrund
2.2 Phasen der Entwicklung
2.3 Standortfaktoren

3 Der Einfluss der Standford Universität

4 Aktuelle Entwicklungen
4.1 Neuer Aufschwung
4.2 Probleme

5 Fazit

6 Literatur.

1 Einleitung

In meiner Hausarbeit bearbeite ich das Thema „Das Silicon Valley. Entstehungspfad und aktuelle Entwicklung der weltweit bedeutendsten Hightech-Agglomeration.“ Dazu gehe ich anfangs auf die Geschichte Silicon Valleys ein, vor welchem Hintergrund diese Entwicklung überhaupt möglich war, welche einzelnen Phasen die Entstehung im einzelnen prägten, sowie einige Standortfaktoren, die die Bildung der Agglomeration entscheidend beeinflussten.

Im folgenden Teil werde ich dann den Einfluss der Stanford Universität herausstellen, die durch Kooperation mit den Hightech Unternehmen deren Aufstieg förderte. Zudem gehe ich genauer auf F. Terman ein, der maßgeblich zum Aufschwung Silicon Valley beigetragen hat. Schließlich stelle ich einige aktuelle Entwicklungen dar. Dabei richte ich mein Hauptaugenmerk auf die Krise zu Beginn des neuen Jahrtausends und den anschließend einsetzenden leichten Aufschwung sowie aktuelle Probleme hinsichtlich der Umwelt und der Lebenshaltungskosten. Abschließend folgt dann ein kurzes Fazit.

Bevor ich jedoch zu meiner Ausarbeitung komme, gebe ich noch einige grundlegende Informationen über Silicon Valley.

Silicon Valley ist nicht, wie man eventuell vermuten könnte, der Name des Tals, in dem sich eine Vielzahl an Elektronikunternehmen angesiedelt haben, sondern er wurde wegen der wachsenden Bedeutung von Siliziumchips für die Elektronikindustrie von den Medien geprägt . Der Kern der Agglomeration liegt im Nordwesten des Santa Clara Counties, welches südlich an die Bucht von San Francisco anschließt. Die Region reicht etwa 60 Kilometer südwärts Richtung San Jose, wobei festzuhalten ist, dass die darin liegenden Städte annähernd ineinander übergehen. Zu den bedeutendsten Städten gehören unter anderem Palo Alto, Sunnyvale, Los Altos und Mountain View. Insgesamt leben in Silicon Valley knapp 2,5 Millionen Menschen auf einer Fläche von 1500 Quadratmeilen.[1]

2 Die Geschichte Silicon Valleys

2.1 Hintergrund

Der Industriestandort Silicon Valley, so wie wir ihn heute kennen, entwickelte sich über viele Jahrzehnte hinweg. Doch bevor die eigentliche Entwicklung zu einer der bedeutendsten Hightech-Agglomerationen begann, wurden bereits Einrichtungen für Radiotechnik errichtet, diese hatten jedoch einen militärischen Hintergrund.

Bereits in den 40er Jahren wurde im Gebiet südlich der Bucht von San Francisco die Infrastruktur, insbesondere in Form von Häfen und Flughäfen ausgebaut.[2] Außerdem richtete man die ersten militärischen Forschungsstationen ein und baute bereits bestehende aus. Das Militär investierte damals eine Menge Geld, zum Beispiel in die Entwicklung von Atom-U-Booten oder Kommunikationssatelliten. Gerarde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Beginn des Ost-West-Konflikts zwischen den USA und der Sowjetunion sahen die USA die Notwendigkeit auf diesen Gebieten zu forschen.

Für die Betriebe im Silicon Valley war das Militär natürlich ein gern gesehener Auftraggeber. Zum einen sicherte das Pentagon das notwendige Kapital, das für die Forschung benötigt wurde. So kam es nie zu Finanzierungsschwierigkeiten. Auf der anderen Seite wurde die Abnahme der produzierten Güter sichergestellt, wodurch Absatzschwierigkeiten vermieden werden konnten.

Auch in den folgenden Jahren, aufgrund der Beteiligung der USA am Korea- und am Vietnamkrieg, floss viel Geld in Rüstungsmaßnahmen, sodass immer neue Firmen entstehen konnten[3].

2.2 Phasen der Entwicklung

Silicon Valley entwickelte sich in unterschiedlichen Phasen. Jede dieser Phasen war gekennzeichnet durch besondere Merkmale, die zum Wachstum des Industriestandortes beigetragen haben. Im folgenden Abschnitt werde ich diese Entwicklungsphasen genauer bearbeiten.

Die erste Phase stand ganz im Zeichen des Auf- und Ausbaus der Industrie. Dabei spielte besonders das Pentagon, beziehungsweise die US-Armee eine wichtige Rolle, wie ich oben bereits erwähnt habe. Bereits bestehende Technologieunternehmen wurden mit einer Reihe von Großaufträgen betraut und somit ausgebaut.[4] Doch nicht nur das Militär, sondern auch die NASA beauftragte die ansässigen Firmen, denn nachdem die Sowjetunion in den 50er Jahren große Erfolge mit ihren Weltraumprojekten, wie z.B. Sputnik, feierten, sahen die USA die Notwendigkeit, auf diesem Gebiet nachziehen zu müssen. Ein Großteil der Finanzmittel des Staates für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Weltraumforschung fiel dabei auf Silicon Valley, das fast die Hälfte des bereitgestellten Kapitals erhielt.[5] In dieser Zeit entstand auch eine enge Kooperation mit der nahe gelegenen Stanford Universität, auf die ich später noch einmal genauer zurückkommen werde.

Das Wachstum Silicon Valley wurde in diesen Jahren, neben dem Ausbau der Betriebe, auch erheblich durch Neugründungen vorangetrieben. Ein wichtiger Faktor, der das begünstigte, war der geringe Kapitalaufwand. So war es in den 50ern möglich, mit nur einer Million US-Dollar eine eigene Firma zu gründen.[6]

In der darauf folgenden Phase wuchs der Standort weiter, was hauptsächlich aufgrund der so genannten „Spin-Offs“ geschah. Dies bedeutet, dass Mitarbeiter von Unternehmen sich entschlossen ihre eigene Firma zu gründen. „Dieser […] Prozess ist typisch für die Entwicklung im Silicon Valley und erklärt zu einem hohen Anteil die rasche Verbreiterung der betrieblichen Basis der Branche in der Region.“[7]. Diese „Spin-Offs“ führten zudem zu einer Vielzahl an Verflechtungen zwischen den Betrieben. Der Informationsaustausch, der untereinander stattfand, förderte die Entwicklung neuer Produkte.

Die folgenden Jahre waren geprägt von Modernisierung und Standardisierung. Die Produktionsverfahren waren mittlerweile so ausgereift, dass die Endprodukte zu erheblich günstigeren Preisen angeboten werden konnten. Das Wachstum hielt daher zunächst an. Laut Nuhn spielte aber auch die Verbreitung der Mikroelektronik in Privathaushalten eine Rolle, was zur Folge hatte, dass sich viele Betriebe auf diesen Absatzmarkt spezialisierten und somit aussichtsreiche Wachstumschancen besaßen. Doch nicht überall wuchs das Silicon Valley weiter. Die Verbilligung der Produkte verursachte einen stark zunehmenden Konkurrenzkampf. Um den Preis dennoch weiterhin stabil gering zu halten, wurden bestimmte Arbeitsschritte, vor allem in der Produktion, ausgelagert und Zweigwerke in Dritte Welt Ländern errichtet. Besonders der asiatische Raum, Hongkong oder Indonesien zum Beispiel, war sehr beliebt, da „die Aufwendungen ein Viertel bis ein Vierundzwanzigstel im Vergleich zu den USA betrugen.“[8] . Festzuhalten bleibt aber, dass die Entwicklung der Produkte in Silicon Valley blieb. Diese Entwicklung hatte weit reichende Folgen, besonders für kleinere und mittlere Betriebe. Sie konnten mit den großen, marktorientierten Unternehmen kaum noch mithalten, da sie den Aufwand, der für Forschung und Entwicklung notwendig war, nicht mehr aufbringen konnten. Schließungen und Übernahmen waren die Folge.[9] „Von 250 in den 60er Jahren gegründeten Halbleiterfirmen waren 1980 nur noch 31% unabhängig, 32% wurden verkauft, und der Rest war eingegangen.“[10] Diese Zahlen verdeutlichen noch einmal den harten Überlebenskampf, den die ansässigen Firmen führten und gibt einen Einblick in die Krise, in der der Industriepark steckte. Durch diese Vielzahl von Schließungen und Übernahmen bildeten sich große internationale Betriebe heraus. Sie kooperierten sehr stark miteinander, was z.B. im Aufbau einer gemeinsamen Forschungseinrichtung, des Stanford-Center for Integrated Systems, deutlich wurde.

Nach dieser Krise, die etwa bis Mitte der 80er Jahre anhielt, entstand ein neues Wachstum. Es stand in Korrelation mit der Entwicklung des Personal Computers für den Privatgebrauch. Dadurch entstanden eine Menge neuer Arbeitsplätze, da sich viele Unternehmen auf diesen Zweig spezialisierten. Außerdem wurden viele neue Firmen gegründet, doch so einfach und mit so wenig Startkapital wie in den 60er Jahren war es nicht mehr, da weitaus mehr Geld benötigt wurde.[11]

Es bleibt also festzuhalten, dass das Silicon Valley vor allem in den 50er und 60er Jahren einen regelrechten Boom erlebte. Der neue Industriezweig der Halbleiter-, bzw. Mikrotechnologie ließ eine Vielzahl an Firmen zum Vorschein kommen. Die meisten von ihnen fuhren in den ersten Jahren auch riesige Gewinne ein. Doch je mehr die Betriebe ihre Produktionen standardisiert hatten, desto größer wurde der Konkurrenzkampf aufgrund der sinkenden Preise, wobei besonders die kleineren Unternehmen erheblichen Schaden erlitten. Sie konnten auf dem Markt nicht mehr Schritt halten und mussten schließen der wurden verkauft. Erst mit der Entwicklung des PCs nahm die Krise ein Ende und ein leichter Aufschwung war wieder zu erkennen.

2.3 Standortfaktoren

Im Allgemeinen siedeln sich Firmen oder Industrieparks an Orten an, an denen die Standortfaktoren für sie günstig sind. Dazu gehört unter anderem eine gute Verkehrsanbindung zu Autobahnen oder zum Schienennetz, aber auch ein reichhaltiges Rohstoffvorkommen. In Silicon Valley sind diese aber nicht in allzu ausgeprägtem Maße gegeben. Es entwickelte sich auf der Grundlage von anderen Faktoren.

Als erstes ist dabei die räumliche Nähe zu den Universitäten in Stanford und Berkeley zu nennen. Durch die Kooperation, die daraus entstand, war es möglich gegenseitig Wissen auszutauschen und gemeinsam zu forschen, was sich für das Wachstum der Hightech Industrie als großer Vorteil herausstellte.[12] Außerdem stand dadurch eine Reihe von hoch qualifizierten Arbeitnehmern zur Verfügung, von denen viele später sogar ihre eigenen Firmen gründeten.[13]

[...]


[1] Vgl. Joint Venture 2007, S. 6.

[2] Vgl. Nuhn, H., 1989, S. 259.

[3] Vgl. Nuhn, H., 1989, S. 259.

[4] Vgl. Nuhn, H., 1989, S. 259f.

[5] Vgl. Nuhn, H., 1989, S.260.

[6] Vgl. Nuhn, H., 1989, S.260.

[7] Nuhn, H., 1989, S.261.

[8] Nuhn, H., 1989, S.261.

[9] Vgl. Nuhn, H., 1989, S. 262.

[10] Nuhn, H.,1989, S. 262.

[11] Vgl. Nuhn, H.,1989, S.262.

[12] vgl. Nuhn, H.,1989, S. 264.

[13] http://www.berlinews.de/wista/archiv/95.shtml

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Silicon Valley - Entstehung und aktuelle Entwicklungen der weltweit bedeutendsten Hightech-Agglomeration
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen  (Institut für Geographie)
Veranstaltung
Einführung in die Anthropogeographie
Note
14 Punkte
Autor
Jahr
2007
Seiten
12
Katalognummer
V136447
ISBN (eBook)
9783640447824
ISBN (Buch)
9783640447930
Dateigröße
411 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Silicon, Valley, Entstehung, Entwicklungen, Hightech-Agglomeration, Punkte
Arbeit zitieren
Julian Lampe (Autor:in), 2007, Silicon Valley - Entstehung und aktuelle Entwicklungen der weltweit bedeutendsten Hightech-Agglomeration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/136447

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