Ziel dieser Publikation ist es, zu untersuchen, inwieweit das deutsche Lieferkettengesetz zu einer Verbesserung der sozioökonomischen Situation in Deutschland führen kann. Stehen die guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Costa Rica aufgrund dieser vom Ausland auferlegten Standards auf der Kippe?
Das deutsche Lieferkettengesetz tritt in Deutschland am ersten Januar 2023 in Kraft und verpflichtet deutsche Unternehmen formell zur Einhaltung und Überprüfung von Umwelt- und Menschenrechtsstandards. In Costa Rica werden neben medizinischen und elektronischen Produkten auch landwirtschaftliche Erzeugnisse exportiert. Vor allem Bananen und Ananas, die von Unternehmen produziert werden, die den internationalen Handel dominieren, wie Chiquita, Del Monte, Dole und Fyff. Diese Produkte werden zu niedrigen Preisen von den großen Supermarktketten in Deutschland gekauft, die die Supermarktketten in Deutschland, die von einer großen Gewinnspanne profitieren.
Die landwirtschaftlichen Plantagen in Costa Rica befinden sich in Regionen des Landes, in denen es kaum Beschäftigungsalternativen gibt und die Bevölkerung ein niedriges Bildungsniveau hat. Die Menschen werden in diesen sich wiederholenden Kreislauf hineingeboren und sind den prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt, die in Costa Rica herrschen. Einkommen am Existenzminimum, lange Arbeitszeiten, die Schwächung der Gewerkschaften, unzureichende Schutzausrüstung, der Einsatz hochgiftiger Chemikalien, die fehlende soziale Absicherung und die Diskriminierung von Arbeitnehmergruppen sowie des Sozialversicherungsschutzes und die Diskriminierung von Gruppen wie Migranten und Frauen sind häufig.
Inhaltsverzeichnis
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- EINLEITUNG
- DAS DEUTSCHE LIEFERKETTENGESETZ
- Regelungen zu Menschenrechtsverletzungen
- Regelungen für die Umwelt
- Mögliche Strafen bei Nichteinhaltung des Gesetzes
- Exkurs: Auswirkungen von anderen internationalen LKSG
- DIE HANDELSBEZIEHUNGEN VON COSTA RICA MIT EUROPA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Publikation befasst sich mit den möglichen Auswirkungen des neuen deutschen Lieferkettengesetzes (LkSG) auf Costa Rica. Im Fokus steht der Agrarsektor, der aufgrund der hohen Anzahl an Menschenrechts- und Umweltverstößen als Beispiel für die Problematik dient.
- Die Auswirkungen des LkSG auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in Costa Rica
- Die Rolle des LkSG für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Agrarindustrie Costa Ricas
- Die Relevanz des LkSG für die deutschen Handelsbeziehungen mit Costa Rica
- Die Bedeutung von internationalen Standards und Kooperationen zur Sicherung von Menschenrechten und Umweltschutz in globalen Lieferketten
Zusammenfassung der Kapitel
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EINLEITUNG
Die Einleitung stellt die Problematik von Menschenrechts- und Umweltverstößen in globalen Lieferketten dar, insbesondere im Kontext der Beziehung zwischen Deutschland und Costa Rica. Das neue deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) soll Unternehmen zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in ihren Lieferketten verpflichten. Die Studie untersucht die Auswirkungen des LkSG auf Costa Rica, wobei der Fokus auf den Agrarsektor gelegt wird.
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DAS DEUTSCHE LIEFERKETTENGESETZ
Dieses Kapitel erläutert die wichtigsten Inhalte des LkSG. Dazu gehören die Pflichten von Unternehmen zur Risikomanagement, zur Durchführung von Risikoanalysen, zur Erstellung einer Grundsatzerklärung zur Nachhaltigkeitsstrategie und zur Umsetzung von Präventionsmaßnahmen. Das LkSG adressiert verschiedene Menschenrechtsverletzungen, wie Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung, sowie Umweltstandards zum Schutz von Boden, Wasser und Luft. Die Nicht-Einhaltung des LkSG kann zu Bußgeldern und Ausschlüssen von öffentlichen Aufträgen führen.
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DIE HANDELSBEZIEHUNGEN VON COSTA RICA MIT EUROPA
Dieses Kapitel analysiert die wirtschaftliche Beziehung zwischen Costa Rica und der Europäischen Union. Costa Rica ist ein wichtiger Exportpartner für Europa, insbesondere im Bereich der medizinischen Geräte und tropischen Früchte. Die Studie untersucht, wie das LkSG die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Costa Rica beeinflussen kann, und wie es zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Agrarindustrie Costa Ricas beitragen könnte.
Schlüsselwörter
Lieferkettengesetz, Menschenrechte, Umweltstandards, Costa Rica, Agrarindustrie, Handelsbeziehungen, Nachhaltigkeit, Unternehmensverantwortung, Risiko-Management, Due-Diligence-Prüfung, UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, EU-Lieferkettengesetz, Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), faire und nachhaltige globale Wirtschaft, Arbeitsbedingungen, Gewerkschaften, Wirtschaftsvertreter, Arbeitsrechtsexperten.
- Arbeit zitieren
- Magdalena Euler (Autor:in), 2022, Mögliche Auswirkungen des deutschen Lieferkettengesetzes auf die Agrarindustrie in Costa Rica, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1365006