In dieser Bachelorarbeit werden drei ausgewählte Disney-Filme im Hinblick auf die Gender Studies genauer unter die Lupe genommen, indem die Veränderung der weiblichen sowie männlichen Rollenbilder untersucht werden. Die Gender Studies sind zwar eine noch relativ junge Forschungsrichtung, doch entwickelte sich diese auf der Frauenforschung bzw. aus dem Feminismus heraus, sodass die Untersuchung auch bei älteren Disney-Filmen gelingt. Hierzu werden exemplarisch die Filme "Schneewittchen und die sieben Zwerge", der erste Film der Disney Company von 1937, "Mulan" aus dem Jahre 1998 und "Die Eiskönigin – Völlig unverfroren" von 2013 analysiert.
Vermittelt Disney geschlechterspezifische Idealbilder und welche Formen der sexuellen Orientierung werden dargestellt? Ist eine filmische Gestaltung zu erkennen, aus welcher man Rückschlüsse auf bestimmte Botschaften Disneys in Bezug auf die Geschlechter ziehen kann? Gibt es – insbesondere bei den Prinzessinnen-Filmen – ein ganz bestimmtes Muster, welches von Disney auf die Protagonisten angewendet wird? Disney veröffentlichte seinen ersten abendfüllenden Film im Jahre 1937 und bis heute kommen regelmäßig Disney-Produktionen in die Kinos. Doch hat sich Disney im Laufe der Zeit den gesellschaftlichen Entwicklungen in Bezug auf die Gender Studies angepasst?
Kinder identifizieren und vergleichen sich mit den Charakteren und ahmen ihre Aktionen teilweise nach. Die Zeichentrickfilme helfen ihnen dabei, zwischen Gut und Böse, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden. Disney trägt eine große Verantwortung, die gesellschaftlichen Werte und Normen zu vermitteln, damit Kinder zu gesellschaftsfähigen, sozialen Menschen heranwachsen. Wenn beispielsweise Frauen in den Filmen durchgehend putzend und kochend dargestellt werden, übertragen die Kinder dies ins echte Leben und denken, dass genau diese strikte Rollenverteilung auch von ihnen erwartet wird. Jedoch treten in Disney-Filmen „a host of exotic and stereotypical villains, heroes, and heroines“ auf. Auch viele Kritiker werfen Disney vor, in den Filmen sexistische Botschaften zu vermitteln und stellen diese infrage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Gender Studies
- Die Anfänge: Frauenbewegung und Feminismus
- Simone de Beauvoirs Das andere Geschlecht
- sex/gender-Unterscheidung und der Postfeminismus
- Judith Butlers Gender Trouble
- Die heterosexuelle Matrix
- Diskurse und performative Akte
- Geschlecht als Imitation ohne Original
- Queer und Men's Studies
- „Kommt erst mein Prinz zu mir...“ – Schneewittchen, eine passive Prinzessin, die auf ihren Retter wartet
- „Du bist ein Mortzkerl! Mehr oder weniger...“ - Fa Mulan, eine Kriegerin in einer Männer-dominierten Welt
- „Ich lass los, lass jetzt los“ – Das neue Konzept der Weiblichkeit und Männlichkeit in Die Eiskönigin
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit analysiert ausgewählte Disney-Filme im Kontext der Gender Studies, um die Darstellung von Geschlechterrollen und -stereotypen zu untersuchen und deren Veränderung im Laufe der Zeit zu beleuchten.
- Analyse der geschlechtsspezifischen Rollenbilder und -erwartungen in Disney-Filmen
- Untersuchung der Entwicklung der weiblichen und männlichen Rollen im Wandel der Zeit
- Bewertung der von Disney vermittelten Werte und Normen in Bezug auf Geschlechterrollen
- Einordnung der Filme in den Kontext der Gender Studies und deren historischer Entwicklung
- Bewertung der Bedeutung von Disney-Filmen als Einflussfaktor auf die Entwicklung von Geschlechterrollen bei Kindern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein, indem sie den Einfluss von Disney auf die Gesellschaft und die Relevanz der Geschlechterforschung in diesem Kontext beleuchtet.
- Einführung in die Gender Studies: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Entwicklung der Gender Studies aus der feministischen Bewegung heraus und stellt die zentralen Theorien von Simone de Beauvoir und Judith Butler dar.
- „Kommt erst mein Prinz zu mir...“ – Schneewittchen, eine passive Prinzessin, die auf ihren Retter wartet: Dieses Kapitel analysiert den Film Schneewittchen und die sieben Zwerge von 1937 im Hinblick auf die Darstellung der weiblichen und männlichen Rollen.
- „Du bist ein Mortzkerl! Mehr oder weniger...“ - Fa Mulan, eine Kriegerin in einer Männer-dominierten Welt: Dieses Kapitel analysiert den Film Mulan von 1998 und untersucht, wie die weibliche Protagonistin in einer von Männern dominierten Welt agiert.
- „Ich lass los, lass jetzt los“ – Das neue Konzept der Weiblichkeit und Männlichkeit in Die Eiskönigin: Dieses Kapitel untersucht den Film Die Eiskönigin - Völlig unverfroren von 2013 und analysiert die Darstellung von Weiblichkeit und Männlichkeit sowie deren Veränderungen gegenüber den vorherigen Filmen.
Schlüsselwörter
Gender Studies, Disney-Filme, Geschlechterrollen, Rollenbilder, Stereotypen, Feminismus, Simone de Beauvoir, Judith Butler, Schneewittchen, Mulan, Die Eiskönigin, Kinder, Medien, Gesellschaft, Werte, Normen, Postfeminismus, Queer Studies, Men's Studies.
- Arbeit zitieren
- Lara Saalmann (Autor:in), 2020, Gender Studies in Disney-Filmen. Die Geschlechterrollen in den Filmen "Schneewittchen" (1937), "Mulan" (1998) und "Die Eiskönigin" (2013), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1365982