In der Presse und auch im Alltag haben wir immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. Gerade in der heutigen Zeit, in der Flüchtlingsströme ins Land ziehen und die Gesellschaft ein immer vielfältigeres Zusammenleben von Kulturen fordert, sollte man sich über das eigene Schubladensystem im Klaren sein. Diesen Vorurteilen begegnen wir jedoch nicht nur im Alltag. Sie sind Teil unserer historischen Vergangenheit und auch Teil unserer Kultur. So stehen auch die Materialien im Unterricht unter der Kultur dieses Zusammenlebens. Neben anderen Bevölkerungsgruppen befinden sich auch aus Afrika stammende Kinder und Jugendliche in den zu unterrichtenden Klassen. Sind sie beispielsweise aus Afrika nach Deutschland geflohen, so besitzen sie eine andere kulturelle Vergangenheit, als wir sie hier in Deutschland haben. Durch die Medien aber auch durch Erzählungen aus dem Alltag werden oft bestimmte Bilder vermittelt, die man im Nachhinein mit Afrika oder den Bewohnern des Kontinents assoziiert. Es handelt sich hierbei um Vorurteile oder Stereotype. Der Geschichtsunterricht soll jedoch ein differenziertes Bild auf verschiedene Gesellschaften ermöglichen und die Multiperspektivität von Schülerinnen und Schülern fördern. Dazu benötigen die Lehrkräfte aber Material, um den Lernenden diese Förderung zu ermöglichen.
Da es sich beim Untersuchungsgegenstand dieser Analyse um ein Schulbuch handelt, möchte ich dieses zu Anfang genauer beschreiben. Darüber hinaus gehe ich neben der Begriffsbestimmung auch auf die Funktionen von Schulgeschichtsbüchern und auf die Schulbuchforschung ein. Da meine Analyse sich vor allem auf die Frage nach Multiperspektivität stützt, wird auch dieser Begriff näher erläutert, wobei auch dessen Funktion innerhalb von Schulgeschichtsbüchern angesprochen werden soll. Im weiteren Verlauf werden die Begriffe Stereotype, Ethnozentrismus, Rassismus, Imperialismus, Kolonialismus und Erster Weltkrieg erläutert. Dem folgt eine knappe Darstellung der afrikanischen Gesellschaften innerhalb der vier deutschen Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika und DeutschSüdwestafrika. Diesen theoretischen Konzepten schließt sich die empirische Untersuchung an.
Dabei wird zuerst die Methodik der Analyse näher erläutert, worauf dann die Darstellung der Analyseergebnisse folgt. Schlussendlich folgt dem ein Fazit und damit die Beantwortung meiner Forschungsfrage.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Konzepte
- 2.1 Das Schulgeschichtsbuch
- 2.1.1 Begriffsbestimmung
- 2.1.2 Funktion
- 2.1.3 Schulbuchforschung
- 2.2 Multiperspektivität
- 2.2.1 Begriffsbestimmung
- 2.2.2 Funktion in Schulgeschichtsbüchern
- 2.3 Stereotype, Ethnozentrismus, Rassismus
- 2.3.1 Stereotype
- 2.3.2 Ethnozentrismus
- 2.3.3 Rassismus
- 2.4 Imperialismus, Kolonialismus, Erster Weltkrieg
- 2.4.1 Imperialismus
- 2.4.2 Kolonialismus
- 2.4.3 Erster Weltkrieg
- 2.5 Afrikanische Gesellschaften
- 2.5.1 Togo
- 2.5.2 Kamerun
- 2.5.3 Deutsch-Ostafrika
- 2.5.4 Deutsch-Südwestafrika
- 3. Empirische Untersuchung
- 3.1 Methodik der Analyse
- 3.1.1 Qualitative Inhaltsanalyse
- 3.1.2 Untersuchungsmaterial
- 3.1.3 Auswertungsverfahren
- 3.2 Darstellung der Ergebnisse
- 3.2.1 Kategorie Gesellschaft und Kultur
- 3.2.2 Kategorie Politik
- 3.2.3 Kategorie Macht
- 3.2.4 Kategorie Herrschaft
- 3.2.5 Kategorie Entwicklung
- 3.2.6 Kategorie Handel
- 3.2.7 Kategorie Widerstand und Aufstände
- 4. Schlusswort
- 5. Literatur- und Quellenverzeichnis
- 5.1 Primärquellen
- 5.2 Monographien
- 5.3 Sammelbände
- 5.4 Zeitschriften
- 5.5 Internetquellen
- 6. Anhang
- 6.1 Kodierleitfaden
- Analyse der Darstellung afrikanischer Gesellschaften in Schulgeschichtsbüchern
- Untersuchung der Multiperspektivität in den Darstellungen
- Beurteilung der Qualität der Darstellung afrikanischer Gesellschaften
- Identifizierung von Stereotypen und Vorurteilen
- Bewertung der Einbeziehung der Perspektiven der afrikanischen Gesellschaften
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Darstellung afrikanischer Gesellschaften in Schulgeschichtsbüchern, um zu untersuchen, ob eine differenzierte und multiperspektivische Darstellung der Epoche des Imperialismus/Kolonialismus/Ersten Weltkriegs (1870-1918) gelingt. Die Arbeit betrachtet dabei einen Längsschnitt von 1968 bis 2016 und analysiert, wie sich die Darstellung afrikanischer Gesellschaften in Bezug auf Multiperspektivität im Laufe der Zeit verändert hat.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach der differenzierten und multiperspektivischen Darstellung afrikanischer Gesellschaften in Schulgeschichtsbüchern zur Zeit des Imperialismus/Kolonialismus/Ersten Weltkriegs.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den theoretischen Konzepten, die für die Analyse relevant sind. Hierbei werden das Schulgeschichtsbuch, Multiperspektivität, Stereotype, Ethnozentrismus, Rassismus, Imperialismus, Kolonialismus, Erster Weltkrieg und die afrikanischen Gesellschaften in den deutschen Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika erläutert.
Das dritte Kapitel widmet sich der empirischen Untersuchung. Es wird die Methodik der Analyse, die qualitative Inhaltsanalyse, sowie das Untersuchungsmaterial und das Auswertungsverfahren erläutert. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt in Kategorien wie Gesellschaft und Kultur, Politik, Macht, Herrschaft, Entwicklung, Handel und Widerstand und Aufstände.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung afrikanischer Gesellschaften in Schulgeschichtsbüchern, Multiperspektivität, Stereotypen, Ethnozentrismus, Rassismus, Imperialismus, Kolonialismus, Erster Weltkrieg, Togo, Kamerun, Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, qualitative Inhaltsanalyse, Schulbuchforschung.
- Quote paper
- Nina-Sophie Bank (Author), 2020, Darstellung der afrikanischen Gesellschaften in Schulgeschichtsbüchern. Eine vergleichende Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1368176