Insbesondere durch die Globalisierung und durch die zunehmende Individualisierung von Produkten und Dienstleistungen sind die Unternehmen zu immer kürzeren Reaktionszeiten gezwungen.
Entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens ist somit die schnelle und reibungslose Anpassung der betrieblichen Prozesse an modifizierte Rahmenbedingungen. Junge, dynamische und überproportional wachsende Unternehmen sind vor allem durch kurze Entscheidungswege und flache Hierarchien gekennzeichnet, wodurch sie ihre Kreativität sehr schnell in innovative Produkte transferieren können.
Gerade dieser Aspekt lässt die start ups verstärkt in das Aquisitionsinteresse der etablierten Unternehmen rücken, welche dadurch ihre eigene Marktstellung halten bzw. ausbauen wollen. Solche Transaktionen vollziehen sich in mehreren Schritten. Elementare Voraussetzung bildet jedoch eine detaillierte Unternehmensbewertung, anhand derer sich folglich Kaufpreis und Konditionen orientieren.
Ein Unternehmen zu bewerten heißt, dieses und seine Umwelt eingehend zu analysieren und mit Hilfe von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden, Aussagen über die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmenserfolges zu machen. Ziel ist, alle Informationen hinsichtlich ihrer Risiken und Chancen auf einen zukünftigen Zeitpunkt hin zu beziehen u. in einem aussagekräftigen Wert zu bündeln. Start ups sind i.d.R dadurch gekennzeichnet, dass sie einen negativen Cash Flows sowie hohe Anfangsverluste haben. Weiterhin weisen sie oft keine eigentlich bewertbaren Vermögenswerte auf. Somit kann sich die Bewertung weder auf bestehende Cash Flows noch auf Aktiva stützen. Das Unternehmen hat keinen realen Wert, sondern verkörpert vielmehr nur die Hoffnung, in der Zukunft profitabel zu sein.
Die Literatur setzt sich hauptsächlich mit etablierten Unternehmen auseinander. Die Zunahme von Unternehmensgründungen in fortschrittlichen Branchen sowie deren Potential für künftiges Wachstum stellt somit neue Anforderungen an die Bewertungsmethoden. Die klassischen Bewertungsverfahren versagen da häufig. Im Laufe der letzten Jahre wurden jedoch spezielle Methoden zur Bewertung von jungen Unternehmen im Hinblick auf deren ganz spezielle Besonderheiten entwickelt. In der vorliegenden Arbeit werden diese neuen Verfahren auf ihre praktische Effizienz sowie ihrer Aussagekraft hin untersucht. Ferner erfolg eine kritische Auseinandersetzung inwieweit die klassischen Bewertungsverfahren geeignet sind um start ups zu evaluieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Gang der Untersuchung
- 2. Charakteristika junger Unternehmen
- 3. Anlässe der Unternehmensbewertung
- 3.1. Kauf/Verkauf
- 3.2. Umstrukturierung
- 3.3. Generierung von Fremd- und/oder Eigenkapital
- 4. Bewertungsverfahren
- 4.1. Problematik bei der Bewertung von start ups
- 4.2. Traditionelle Bewertungsverfahren
- 4.2.1. Discounted Cash Flow (DCF) Methode
- 4.2.1.1. Anwendungseignung der DCF-Methode
- 4.2.1.2. Adapted Discounted Cash Flow-Ansatz
- 4.2.2. Ertragswertverfahren
- 4.2.3. Vergleichsverfahren (Market Multiples)
- 4.2.3.1. Anwendungseignung des Vergleichsverfahren
- 4.2.1. Discounted Cash Flow (DCF) Methode
- 4.3. „Neue“ Bewertungsansätze
- 4.3.1. Venture Capital-Methode (VC-Methode)
- 4.3.1.1. Kritik an der Venture Capital-Methode
- 4.3.2. Realoptionsbewertung
- 4.3.2.1. Wesen einer Realoption
- 4.3.2.2. Bewertungsansätze für Realoptionen
- 4.3.2.3. Bewertungsmodelle
- 4.3.2.3.1. Bewertung nach dem Binomialmodell
- 4.3.2.3.2. Bewertung nach Black/Scholes
- 4.3.2.4. Anwendungseignung des Realoptionen-Ansatzes
- 4.3.3. Client Contribution Approach (CCA)
- 4.3.3.1. Anwendbarkeit des CCA
- 4.3.4. Auswahl der geeigneten Methode
- 4.3.1. Venture Capital-Methode (VC-Methode)
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Besonderheit der Bewertung junger Unternehmen, auch bekannt als „start ups“. Ziel ist es, die Herausforderungen und spezifischen Anforderungen bei der Bewertung von Unternehmen in der Frühphase ihrer Entwicklung zu beleuchten und geeignete Bewertungsverfahren zu analysieren.
- Charakteristika junger Unternehmen
- Anlässe der Unternehmensbewertung
- Problematik der Bewertung von Start-ups
- Traditionelle Bewertungsverfahren
- „Neue“ Bewertungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und erläutert den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel beleuchtet die besonderen Merkmale junger Unternehmen, die sie von etablierten Unternehmen unterscheiden. Das dritte Kapitel behandelt verschiedene Anlässe, die eine Unternehmensbewertung notwendig machen, wie zum Beispiel Kauf, Verkauf oder die Generierung von Kapital. Das vierte Kapitel widmet sich den verschiedenen Bewertungsverfahren, sowohl traditionellen als auch neuartigen Ansätzen, und analysiert ihre Eignung für die Bewertung von Start-ups. Dabei werden auch die spezifischen Herausforderungen und Probleme bei der Anwendung dieser Verfahren beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit behandelt das Thema der Bewertung junger Unternehmen, insbesondere die Besonderheiten von „Start-ups“. Dabei werden wichtige Themen wie die Charakteristika junger Unternehmen, Anlässe der Unternehmensbewertung, Problematik der Bewertung von Start-ups, traditionelle und „neue“ Bewertungsverfahren, sowie spezifische Herausforderungen bei der Anwendung dieser Verfahren behandelt. Weitere relevante Schlüsselwörter sind Discounted Cash Flow (DCF) Methode, Venture Capital-Methode (VC-Methode), Realoptionsbewertung, Client Contribution Approach (CCA), und die spezifischen Anforderungen an die Bewertung von Unternehmen in der Frühphase ihrer Entwicklung.
- Arbeit zitieren
- Marcel Bode (Autor:in), 2003, Besonderheiten der Bewertung junger Unternehmen "start ups", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13688