Ich werde in dieser Hausarbeit der Frage nachgehen, ob es sich beim Neo-Extraktivismus um ein funktionierendes und nachhaltiges Entwicklungsmodell für Ecuador handelt. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand des aktuellen Forschungsstandes den Neo-Extraktivismus mit Fokus auf Ecuador als einer der Vorreiter eben jenes zu präsentieren und ihn anschließend kritisch zu diskutieren. Ich habe mir für die Untersuchung Ecuador ausgewählt, da es sich bei dem Land unter Präsident Correa um ein Idealtypus des Neo-Extraktivismus handelte. Des Weiteren ist Ecuador in dieser Debatte sehr weit links positioniert, sie sehen sich selbst als Vertreter eines progressiven Neo-Extraktivismus, in welchem Schutz auf Natur und Umwelt gelegt werden solle. Hier ist eine Untersuchung besonders spannend, beispielsweise in Hinblick auf die Yasuni-ITT-Initiative.
Die Menschheit befindet sich kurz vor einer ökologischen Katastrophe, ausgelöst durch den menschengemachten Klimawandel. Die globale Schere zwischen Arm und Reich nimmt immer weiter zu. Gleichzeitig setzten lateinamerikanische Länder wie Ecuador auf eine Entwicklungsstrategie, welche auf der Ausbeutung ihrer natürlichen Ressourcen beruht: den Extraktivismus.
Nach nun 20 Jahren, in denen dieser neue Neo-Extraktivismus in der Politik Lateinamerikas Einzug gehalten hat, gibt der aktuelle Forschungsstand nun her, Revue zu passieren. Mit dem Fall der Rohstoffpreise zur Mitte der 2010er Jahr ist der ursprüngliche Boom der lateinamerikanischen Wirtschaften durch den Extraktivismus nun erst einmal zu Ende gegangen. Auch sozioökonomische Folgen dieser Entwicklungspolitik liegen nun zu Genüge vor, um eine Bewertung vorzunehmen. Und auch in Hinsicht auf die ökologische Diskussion, welche zurzeit bedeutender ist, denn Je, ist eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema nötig. Ich persönlich habe mich für dieses Thema entschieden, da ich interessant fand, dass es sich beim Neo-Extraktivismus um ein gutes Beispiel für die Reproduktion kolonialer Machtstrukturen handelt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Extraktivismus und Neo-Extraktivismus
- 2.1 Der klassische Extraktivismus
- 2.2 Neo-Extraktivismus
- 3. Extraktivismus in Ecuador
- 3.1 Geschichte des Extraktivismus in Ecuador
- 3.2 Neo-Extraktivismus in Ecuador
- 4. Neo-Extraktivismus als nachhaltige Entwicklungspolitik für Ecuador?
- 4.1 Die soziale Dimension
- 4.2 Politische Dimension
- 4.3 Ökologische Dimension
- 4.4 Ökonomische Dimension
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob Neo-Extraktivismus ein funktionierendes und nachhaltiges Entwicklungsmodell für Ecuador darstellt. Sie analysiert den Neo-Extraktivismus unter Präsident Correa als Idealtypus und diskutiert ihn kritisch anhand des aktuellen Forschungsstands. Der Fokus liegt auf Ecuador aufgrund seiner progressiven Positionierung in dieser Debatte.
- Der klassische Extraktivismus und seine Auswirkungen auf lateinamerikanische Länder.
- Die Entstehung und die Merkmale des Neo-Extraktivismus als Antwort auf die sozialen Probleme der Neoliberalisierung.
- Die Geschichte des Extraktivismus in Ecuador und dessen Entwicklung unter der Regierung von Präsident Correa.
- Eine kritische Auseinandersetzung mit den sozialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen des Neo-Extraktivismus in Ecuador.
- Die Bewertung des Neo-Extraktivismus als nachhaltiges Entwicklungsmodell.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Nachhaltigkeit des Neo-Extraktivismus als Entwicklungsmodell für Ecuador. Sie begründet die Wahl Ecuadors als Fallbeispiel aufgrund seiner Rolle als Vorreiter des Neo-Extraktivismus und seiner progressiven Selbstwahrnehmung. Die Hausarbeit skizziert den Aufbau und die Vorgehensweise, wobei die Komplexität des Themas und die Unmöglichkeit einer umfassenden Abdeckung aller Argumente betont werden.
2. Extraktivismus und Neo-Extraktivismus: Dieses Kapitel differenziert zwischen klassischem und Neo-Extraktivismus. Der klassische Extraktivismus wird als Wirtschaftsweise definiert, die auf dem Abbau und Export von Rohstoffen beruht, mit Lateinamerika als historischem Beispiel und den damit verbundenen Abhängigkeiten von Industriestaaten. Die Folgen der Neoliberalisierung und des Washington Consensus, die zu sozialen Problemen führten und die Entwicklung des Neo-Extraktivismus als Gegenmodell hervorbrachten, werden beleuchtet.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Neo-Extraktivismus in Ecuador – Ein nachhaltiges Entwicklungsmodell?
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob Neo-Extraktivismus ein funktionierendes und nachhaltiges Entwicklungsmodell für Ecuador darstellt. Sie analysiert den Neo-Extraktivismus unter Präsident Correa und diskutiert ihn kritisch anhand des aktuellen Forschungsstands. Der Fokus liegt auf Ecuador aufgrund seiner progressiven Positionierung in dieser Debatte.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt den klassischen und den Neo-Extraktivismus, die Geschichte des Extraktivismus in Ecuador, insbesondere unter Präsident Correa. Sie analysiert die sozialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen des Neo-Extraktivismus in Ecuador und bewertet ihn kritisch als nachhaltiges Entwicklungsmodell. Dabei wird auch der Einfluss der Neoliberalisierung und des Washington Consensus beleuchtet.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Extraktivismus und Neo-Extraktivismus, Extraktivismus in Ecuador, Neo-Extraktivismus als nachhaltige Entwicklungspolitik für Ecuador? (mit Unterkapiteln zu den sozialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen) und Fazit. Jedes Kapitel fasst die wichtigsten Punkte zusammen.
Was versteht man unter klassischem Extraktivismus und Neo-Extraktivismus?
Klassischer Extraktivismus beschreibt eine Wirtschaftsweise, die auf dem Abbau und Export von Rohstoffen beruht, mit Lateinamerika als historischem Beispiel und den damit verbundenen Abhängigkeiten von Industriestaaten. Neo-Extraktivismus hingegen entstand als Gegenmodell zu den sozialen Problemen der Neoliberalisierung und des Washington Consensus.
Welche Rolle spielt Ecuador in dieser Hausarbeit?
Ecuador dient als Fallbeispiel, da es eine progressive Positionierung in der Debatte um Neo-Extraktivismus einnimmt und unter Präsident Correa als Vorreiter dieses Modells galt. Die Hausarbeit analysiert die Entwicklung des Extraktivismus in Ecuador und dessen Auswirkungen im Detail.
Welche Dimensionen des Neo-Extraktivismus werden untersucht?
Die Hausarbeit analysiert die sozialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Dimensionen des Neo-Extraktivismus in Ecuador, um dessen Nachhaltigkeit als Entwicklungsmodell umfassend zu bewerten.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Hausarbeit?
Die Hausarbeit fasst im Fazit die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet, ob der Neo-Extraktivismus in Ecuador als nachhaltiges Entwicklungsmodell angesehen werden kann. Dabei wird die Komplexität des Themas und die Unmöglichkeit einer umfassenden Abdeckung aller Argumente betont.
- Arbeit zitieren
- Tom Eller (Autor:in), 2023, Extraktivismus in Ecuador. Neo-Extraktivismus als nachhaltige Entwicklungspolitik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1369633