Junge Erwachsene sind nach der Schule mit vielfältigen Schwierigkeiten bezüglich ihres Berufswegs konfrontiert. Manche entscheiden sich für einen schnellen Einstieg ins Berufsleben mit einer beruflichen Ausbildung, während andere eher ein Studium bevorzugen. Diese Berufswahl wird als ein komplexer interaktiver Entscheidungs- und Lernprozess gekennzeichnet, bei dem es sich um einen Prozess der Entscheidungsfindung handelt, der von vielen gesellschaftlichen und persönlichen Bedingungen beeinflusst wird. Zudem stellt die Entscheidungsfindung im Prozess der Berufs- und Studienwahl ein zielgerichtetes Verhalten dar, welches mit einem kognitiven Problemlösen verbunden ist und eine Veränderung der Lebensgeschichte und sozialer Identität bewirkt. Neben den Einflüssen durch Familienangehörigen und Schulen wird davon ausgegangen, dass Freundeskreis und die eigenen Erfahrungen aus Praktikumstätigkeiten ebenfalls eine Rolle bei dieser Entscheidungsfindung spielen. Der Einfluss dieser Entscheidung über ein Studium oder eine Ausbildung auf die soziale Identität und Persönlichkeit der Menschen wurde ebenfalls mittels einer Langzeitstudie festgestellt. Basierend auf der Befundlage dieser Studie lässt sich sagen, dass Jugendliche, die nach der zehnten Klasse ins Berufsleben eingestiegen sind und mit den beruflichen Umgebungen sowie herrschenden Verhaltensregeln konfrontiert wurden, gewissenhafter als diejenigen sind, die sich weiterhin für die Schule entschieden haben. Daraus lässt sich die Bedeutung der Lernumwelten für die persönliche Entwicklung von jungen Erwachsenen und Kindern feststellen. Dies hat sich bei der zweiten Datenerhebung nach sechs Jahren ebenfalls dadurch bestätigt, dass die erst erwähnten sich weiterhin weniger für Forschungstätigkeiten, Beobachtungsarbeit, Lehr- oder Sozialberufe interessieren und eher Berufstätigkeiten ohne Führungspositionen bevorzugen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Fundierung der Fallstudie
- 2.1. Die Theorie der Berufswahl nach Gottfredson.
- 2.2. Einfluss der schulischen Lernumwelt auf die Berufswahl
- 2.3. Außerschulische Einflüsse auf die Berufswahl
- 3. Das Programm zur Förderung von Berufswahlprozessen.
- 3.1. Zielsetzung des Förderprogramms
- 3.2. Vorschläge und Maßnahmen des Förderprogramms
- 4. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Fallstudie untersucht die komplexen Prozesse der Berufswahl bei Kindern und Jugendlichen und analysiert die Rolle von Lernumwelten, insbesondere in schulischen und außerschulischen Kontexten, bei der Entscheidungsfindung.
- Die theoretische Fundierung der Berufswahl nach Gottfredson
- Der Einfluss der schulischen Lernumwelt auf die Berufswahl
- Die Bedeutung außerschulischer Einflüsse auf die Berufswahl
- Die Entwicklung eines Förderprogramms zur Unterstützung von Berufswahlprozessen
- Die Analyse von konkreten Maßnahmen und Handlungsoptionen zur Optimierung der Lernumwelten im Hinblick auf die Berufswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Herausforderungen, denen sich junge Erwachsene nach der Schule im Hinblick auf ihren Berufsweg stellen müssen. Sie verdeutlicht die Komplexität der Berufswahlentscheidung und die vielfältigen Einflussfaktoren. Kapitel 2 stellt die Theorie der Berufswahl nach Gottfredson vor, um die theoretischen Grundlagen für die weitere Analyse zu schaffen. In diesem Kapitel werden die Auswirkungen der schulischen und außerschulischen Lernumwelt auf die Berufswahlentscheidungen von Kindern und Jugendlichen untersucht. Kapitel 3 widmet sich der Entwicklung eines Programms zur Förderung von Berufswahlprozessen und stellt die Ziele und Maßnahmen dieses Programms dar.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Fallstudie umfassen die Berufswahl, Lernumwelten, schulische Unterstützung, außerschulische Einflüsse, Entscheidungsfindung, Förderprogramme, und die Theorie der Berufswahl nach Gottfredson.
- Quote paper
- Jan Faky (Author), 2023, Berufswahl von Kindern und Jugendlichen. Angebote zur Unterstützung von Berufswahlprozessen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1370315