Unser Kreuz ist es wohl, dass wir nicht in der Lage sind, aus der Geschichte zu lernen, da der Satan schlau genug ist, uns immer wieder neue Totallösungen unserer Heilserwartungen unter dem Anspruch der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und unter Ausnutzung des jeweils modernen Zeitgeistes anzubieten. Und sollten dennoch Zweifel aufkommen, weil wir die biblische Gebrauchsanleitung des Lebens nicht richtig verstehen und wir uns vertrauensvoll wegen unberechenbarer Nebenwirkungen an seelsorgende Ärzte oder Apotheker wenden, werden wir zumeist enttäuscht. Entweder versuchen sie, uns ihre Über-Zeugungen überzustülpen, was einer Vergewaltigung nahe kommt, oder sie verwirren uns mit zu simpler Frömmigkeit, die sie unter verschiedenen Masken zumeist nur vorspielen. Wer uns zu überzeugen sucht, dem sollte mit Heidegger geantwortet werden: "...jede Philosophie, als Sache des Menschen, misslingt", denn "Gott braucht keine Philosophie". Und Theologie? Im Sinne des Theologen Rudolf Bultmanns erlangt das „Reden von Gott“ (die „Lehre von Gott“) nur eine Bedeutung, wenn das fragende Subjekt mit einbezogen ist, wenn ich gleichfalls aus meiner existenziellen Lage und meinem persönlichen Verhältnis heraus zu dem, was auf verschiedenste Weise als Gott zerredet, verschwendet oder verschwiegen werden kann, ausgehen darf. Glaube, Hoffnung und Liebe samt eingeschlossener Sünde sind empirisch-rational schlecht beizukommen, aber gut beizuwohnen, wenn in uns wenigstens ein Schlupfwinkel davon ausgefüllt bleibt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorsätze
- 1. Der Mensch in der Schöpfung
- 2. Das etwas neuere Menschenbild
- 3. Der Sündenfall
- 4. Die Sünde
- 5. Aktuelle Überlegungen zu Sündenlehre in der neueren Theologie
- 6. Nachsätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, das Konzept der Sünde im Kontext der christlichen Theologie zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Analyse des menschlichen Wesens in Bezug auf Schöpfung, Sündenfall und den daraus resultierenden Konsequenzen für die menschliche Existenz.
- Der Mensch als Ebenbild Gottes in der Schöpfungsgeschichte
- Die Rolle des Sündenfalls in der Bibel und seine Auswirkungen auf die Menschheitsgeschichte
- Das Konzept der Sünde und seine Interpretation in verschiedenen theologischen Traditionen
- Die Bedeutung der Sünde für das menschliche Selbstverständnis und die Beziehung zu Gott
- Aktuelle Diskussionen und Perspektiven zur Sündenlehre in der neueren Theologie
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorsätze: Die Arbeit legt die grundlegende Bedeutung der Begriffe "Mensch" und "Sünde" in Theologie und Philosophie dar. Es wird die Frage nach dem Wesen des Menschen als zentrale Frage der Philosophie hervorgehoben, wobei der Mensch stets in seiner Beziehung zu Gott betrachtet werden soll.
- 1. Der Mensch in der Schöpfung: Dieses Kapitel behandelt die biblische Schöpfungsgeschichte und die Rolle des Menschen als Ebenbild Gottes. Es wird auf die Stellung des Menschen innerhalb der Schöpfung eingegangen und die Verbindung zwischen Umweltzerstörung und sündigem Verhalten des Menschen diskutiert.
- 2. Das etwas neuere Menschenbild: Hier werden verschiedene Interpretationen des Menschenbildes in der Geschichte der Theologie beleuchtet, insbesondere die Unterscheidung zwischen "unsichtbarer" und "sichtbarer" Schöpfung und die Rolle der Engel. Es wird auch auf die philosophische Sichtweise des Menschen als "animal rationale" und die unterschiedlichen Interpretationen des menschlichen Körpers eingegangen.
- 3. Der Sündenfall: Dieses Kapitel fokussiert auf die biblische Geschichte des Sündenfalls und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Menschheitsgeschichte. Die verschiedenen Deutungen des Sündenfalls in der theologischen Tradition werden diskutiert.
- 4. Die Sünde: Hier werden verschiedene Konzepte der Sünde innerhalb der christlichen Theologie betrachtet. Es geht um die Frage, was Sünde ist, wie sie sich manifestiert und welche Auswirkungen sie auf das menschliche Leben hat.
- 5. Aktuelle Überlegungen zu Sündenlehre in der neueren Theologie: Dieses Kapitel befasst sich mit gegenwärtigen Diskussionen und Perspektiven zur Sündenlehre in der neueren Theologie. Es werden verschiedene Ansätze und Theorien zur Interpretation des Begriffs der Sünde vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der christlichen Theologie, insbesondere mit dem Menschenbild, der Schöpfungsgeschichte, dem Sündenfall und dem Konzept der Sünde. Schlüsselbegriffe sind: Ebenbild Gottes, Menschheitsgeschichte, Umweltzerstörung, Sünde, Sündenlehre, Theologie, Philosophie, Bibel, Schöpfung, Engel, animal rationale, Gott, Erbsünde, aktuelle Debatten, neuere Theologie.
- Arbeit zitieren
- Siegmar Faust (Autor:in), 2003, Der Mensch und die Sünde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13707