Die Auseinandersetzungen zwischen Paulus und den Juden in Kleinasien


Seminararbeit, 2005

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Paulus von Tarsus
2.1. Die Missionsreisen des Paulus
2.2. Die Theologie des Paulus

3. Die Auseinandersetzungen der Juden in Kleinasien mit Paulus

4. Priska und Aquila

5. Schlusswort

6. Quellen- und Literaturverzeichnis
6.1. Quellen und Hilfsmittel
6.2. Literatur

1. Einleitung

„Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit, wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“[1]

Paulus war der wohl bekannteste Apostel, auch wenn er nicht zu den zwölf gewählten Aposteln zählte. Er, der voller Eifer das mosaische Gesetz befolgte und half, die Christen in Kerker zu werfen, wurde von Jesus selbst zur Mission der Heiden berufen. Aufgrund dieses Auftrags gab es einige Auseinandersetzungen mit Jerusalem und den Ältesten, die der Meinung waren, dass die Mission der Juden Priorität hatte. Doch Paulus ließ sich nicht von seinem Auftrag, den er ja von Gott persönlich erhalten hatte, abbringen. Dafür nahm er etliche Entbehrungen und Strapazen auf sich.

Mit dieser Arbeit werde ich im Groben das Leben des Paulus skizzieren. Dazu gehe ich kurz auf seine Herkunft und seinen Lebenslauf ein. Danach werde ich etwas über seine Reisen berichten, da dies für das eigentliche Thema relevant ist. Ausführlicher gehe ich auf die Theologie des Paulus ein, denn diese war ein großer Streitpunkt zwischen ihm und den Juden. Darauf folgt das Thema meiner Arbeit, die Auseinandersetzungen mit den Juden in Kleinasien. Zum Abschluss berichte ich über ein Paar, welches zu den wichtigsten Mitarbeitern des Paulus zählte. Priska und Aquila sind auch heute noch die Vorbilder für missionarische Teamarbeit.

2. Paulus von Tarsus

Paulus, nach seiner Herkunft auch Paulus von Tarsus genannt, ist die wohl greifbarste Gestalt unter den neutestamentlichen Autoren und des Urchristentums überhaupt. Allerdings schwankt das Urteil über ihn extrem. Für die Einen hat er das Christentum vom Judentum „befreit“, für die Anderen hat er es „rabbinisiert“.

Als Quellen darf man den ersten Brief des Paulus an die Thessalonicher, den ersten und zweiten Brief des Paulus an die Korinther, den Brief des Paulus an die Philipper, den Brief des Paulus an die Galater, den Brief des Paulus an Philemon, den Brief des Paulus an die Römer und in gewissen Grenzen auch die Apostelgeschichte betrachten. Mit Vorsicht sollte man den Kolosserbrief, den Brief an die Epheser, den zweiten Brief des Paulus an die Thessalonicher, die beiden Briefe an Timotheus und den Brief an Titus als Quellen heranziehen. Denn diese sind wahrscheinlich von Schülern des Paulus geschrieben worden und weisen einige Merkmale auf, die nicht zum Stil des Paulus passen. Ohne jeglichen historischen Wert sind die „Paulusakten“, der Briefwechsel zwischen Seneca und Paulus, sowie andere neutestamentliche Apokryphen und Pseudoepigraphen.

Paulus stammte aus einer streng jüdischen Familie der Diaspora.[2] Sein Geburtsort war vermutlich Tarsus in Zilizien.[3] Er besaß eine solide griechische, aber auch eine jüdische Ausbildung, welche er vielleicht sogar in Jerusalem genossen hat.[4] Mit Eifer studierte er die jüdische Überlieferung.[5] Im Blick auf die Tora zählte er sich zu den Pharisäern[6], weshalb er die „Gemeinde Gottes verfolgte und sie zu zerstören suchte“[7]. Auf einer seiner Verfolgungen hatte er eine Vision des Auferstandenen, welche er selbst als eine Offenbarung des Sohnes Gottes bezeichnete.[8]

Paulus selbst verstand sich als Apostel der Heidenvölker.[9] Er wurde nicht bekehrt, sondern von Gott zu dieser Arbeit berufen. Seine darauf folgende missionarische Tätigkeit stieß auf Widerspruch und brachte ihm Schwierigkeiten mit jüdischen Gemeinden und römischen Behörden. Auf einer Reise nach Jerusalem geriet er in jahrelange Haft.[10] Letztlich erlitt er in Rom den Märtyrertod.[11]

2.1. Die Missionsreisen des Paulus

Wenn man die Chronologie des Paulus betrachten möchte, sollte man zweifelsohne die ersten beiden Kapitel des Galaterbriefes zur Betrachtung heranziehen. Jedoch berichtete Paulus in diesem Brief nur ungenügend und bruchstückhaft über seine Missionstätigkeit. Um also eine Chronologie seiner Missionsreisen zu erstellen, muss man auf kleinere Details in anderen Briefen achten. Dabei muss man allerdings unterscheiden, ob Paulus auf frühere Reisen zurückblickt oder Reisepläne mitteilt. Denn Paulus änderte mehrfach seine Pläne, teilweise musste er dies auch aufgrund von Krankheit, Verfolgung oder Inhaftierung tun.[12] Dabei ist durchaus zu erwarten, bei diesen Angaben auf Widersprüche zu stoßen.

[...]


[1] 1 Kor 1,22-24.

[2] Vgl. 2Kor 11,22.

[3] Vgl. Apg 22,3.

[4] Vgl. Apg 22,3.

[5] Vgl. Gal 1,14.

[6] Vgl. Phil 5,3.

[7] Gal 1,13.

[8] Vgl. Gal 1,16.

[9] Vgl. Röm 11,13.

[10] Vgl. Röm 15,25f.

[11] Vgl. Apg 21ff.

[12] Vgl. Gal 4,12ff.; 1Kor 4,9-13; 2Kor 1,5-10; Phil 1,7; 1Thess 2,2.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Auseinandersetzungen zwischen Paulus und den Juden in Kleinasien
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Institut für Alte Geschichte)
Veranstaltung
Seminar: Der Jüdische Krieg
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
12
Katalognummer
V137165
ISBN (eBook)
9783640456680
ISBN (Buch)
9783640456857
Dateigröße
387 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Auseinandersetzungen, Paulus, Juden, Kleinasien
Arbeit zitieren
Susanne Werner (Autor:in), 2005, Die Auseinandersetzungen zwischen Paulus und den Juden in Kleinasien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137165

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