Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Hybridität im Werk "Wigamur". Es wird untersucht, inwiefern die Figur der Lespîa durch ihre Hybridität mittelalterliche feste gesellschaftliche Strukturen unterläuft und als machtvolle Bedrohung dieser infolgedessen dämonisiert wird. Dabei wird im Hauptteil anhand beispielhafter dichotomischer Konzepte im Mittelalter aufgezeigt, inwiefern Lespîa als Hybridwesen die starren mittelalterlichen Konstruktionen von Körper, anthropo-zoomorphen Vorstellungen und Räumen unterlaufen kann und dies durch die Ängste spezifischer Gruppen zu einer Dämonisierung führt, die letztendlich in ihrem Suizid endet.
Die Arbeit wird sich dazu in mehrere Teile gliedern. Zuerst wird auf den Begriff der Hybridität und daraus ableitend hybride Mischwesen und ihre prototypische Darstellung als das Fremde eingegangen. Daraufhin wird untersucht, ob und inwiefern die Figur der Lespîa in die Fabelwesen einzuordnen ist, da diese Abgrenzung für den Ausgangspunkt der Dämonisierung relevant ist. Weiterhin wird anhand beispielhafter dichotomischer Konzepte im Mittelalter aufgezeigt, inwiefern Lespîa als Hybridwesen diese starren Konstruktionen von Körper, anthropo-zoomorphen Vorstellungen und Räumen unterlaufen kann und dies durch die Ängste spezifischer Gruppen zu einer stärkeren Dämonisierung führt. Daraufhin werden textuelle Strategien beleuchtet, welche für die Dämonisierung Lespîas ausschlaggebend sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Relevanz und Erläuterung der Fragestellung
- Hybride Wesen...
- Begriff Hybridität..
- Hybride Wesen als, das Fremde
- Arten der Meerwesen......
- Einordnung der Lespîa in die Fabelwesen
- Lespîa als, wildez wîp‘..
- Vermischung mittelalterlicher Konzepte durch Hybridität.
- Konzeptionen von gender
- Konzeptionen von Mensch und Tier.
- Konzeptionen von Räumen
- Die weibliche Höhle und Wand als Symbol
- Dämonisierung im Text ..
- Sprachliche Strategie:, vâlentinne' als Bezeichnung..
- Motiv der Rache.
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Figur der Lespîa aus dem Wigamur und untersucht, wie ihre Hybridität zur Dämonisierung derselben beiträgt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse, wie hybride weibliche Wesen im Mittelalter die stabilen gesellschaftlichen Ordnungsstrukturen unterlaufen und als Bedrohung wahrgenommen werden. Die Arbeit beleuchtet die Verbindung von Hybridität, Weiblichkeit und Macht und untersucht die Bedeutung von Abgrenzungsprozessen im Hinblick auf das Fremde.
- Hybridität als kulturelles Konzept und seine Anwendung auf hybride Wesen
- Die Darstellung von hybriden Wesen als das Fremde
- Die Konfrontation von dichotomischen Konzepten durch hybride Wesen
- Sprachliche Strategien zur Dämonisierung
- Die Bedeutung von Abgrenzungsprozessen zur Sicherung der eigenen Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Fragestellung und die zentrale These der Arbeit dar. Das zweite Kapitel führt in den Begriff der Hybridität ein und untersucht die prototypische Darstellung hybrider Wesen als das Fremde. Dabei wird die Figur der Lespîa in die Kategorie der Fabelwesen eingeordnet. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Vermischung mittelalterlicher Konzepte durch Hybridität, indem es Konzeptionen von gender, Mensch und Tier sowie Räumen beleuchtet und zeigt, wie Lespîa als Hybridwesen diese Konstruktionen unterläuft. Das vierte Kapitel widmet sich der Dämonisierung der Figur im Text und analysiert sprachliche Strategien sowie das Motiv der Rache.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Hybridität, Dämonisierung, weibliche Macht, mittelalterliche Gesellschaft, höfische Literatur, Wigamur, Lespîa, Fabelwesen, Abgrenzung, Fremdheit, Alterität und Dichotomie. Die Analyse konzentriert sich insbesondere auf die Konfrontation von etablierten Normen durch hybride Figuren und die daraus resultierende Bedrohung der gesellschaftlichen Ordnung.
- Arbeit zitieren
- Franka Feistel (Autor:in), 2023, Dämonisierung des wilden wîps im Wigamur. Inwiefern trägt die Hybridität der Figur Lespîa zur Dämonisierung derselben bei?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1371861