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Die Talaq-Scheidung vor deutschen Gerichten nach dem gemeinsamen Heimatrecht der Eheleute. Aktueller Stand und kritische Analyse der deutschen Rechtsprechung

Title: Die Talaq-Scheidung vor deutschen Gerichten nach dem gemeinsamen Heimatrecht der Eheleute. Aktueller Stand und kritische Analyse der deutschen Rechtsprechung

Seminar Paper , 2007 , 54 Pages , Grade: 7,80 (befriedigend)

Autor:in: Ismahan Gülen Erdoğan (Author)

Law - European and International Law, Intellectual Properties
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Die Talaq-Scheidung stellt den gängigsten Weg in den islamrechtlich geprägten Ländern dar. Sie enthält Elemente einer Privatscheidung und ist stark religiös geprägt. Insoweit steht sie in krassem Widerspruch zu den Grundsätzen der modernen säkularen Rechtsordnungen, weil das Recht zum Ausspruch des Talaq in ihrer praktizierten Form nur dem Ehemann zusteht. Angesichts der wachsenden Zahl der Immigranten islamischen Glaubens in Deutschland liefert die Talaq-Scheidung Stoff zur Diskussion, wenn ein deutsches Gericht gem. Art. 17 I, 14, 4 III EGBGB islamisch-religiöses Recht als Scheidungsstatut anzuwenden hat.

Mit der Annahme des Talaq-Scheidungsverfahrens durch deutsche Gerichte sind jedoch die Spannungen zwischen dem deutschen und islamisch- religiösen Recht noch nicht beendet. Denn die Anwendung des islamisch- religiösen Rechts wird in Zusammenhang mit der Talaq-Scheidung meistens zu einem Ergebnis führen, das gegen den deutschen ordre public verstößt, weil eine Talaq-Scheidung durch den Ehemann vielmals einen Verstoß gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung (Art.3 II GG), des Rechts auf rechtliches Gehör (Art.103 I GG), darstellt. Denkbar sind Ausnahmen nur, wenn die Ehefrau mit der Talaq-Scheidung durch den Ehemann einverstanden ist oder der Ehemann auch bei Anwendung deutschen Rechts die Scheidung herbeiführen könnte. Durch die Nichtanwendung ordre public-widriger ausländischen Norm entsteht eine Lücke. Wie den aktuellen Gerichtsentscheidungen zu entnehmen ist, wird die Lückenfüllung in erster Linie im ausländischen Recht zu suchen sein. Erst wenn keine ordre public-gemäße Lösung zu finden ist, kommt deutsches Recht als Ersatzrecht zur Anwendung. Um die Entstehung einer hinkenden Ehe zu vermeiden, müssen deutsche Gerichte auf der Grundlage des ausländischen materiellen Rechts deutsches Verfahrensrecht anwenden, so dass der Ehemann den Talaq ausspricht, aber die Ehe erst durch das Gestaltungsurteil geschieden wird.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • EINLEITUNG
    • A. TALAQ-SCHEIDUNG VOR DEUTSCHEN GERICHTEN NACH DEM GEMEINSAMEN HEIMATRECHT DER EHELEUTE
    • B. ZIEL UND GANG DER UNTERSUCHUNG
  • ERSTES KAPITEL
    • A. DIE EHEAUFLÖSUNG IM ISLAMISCHEN RECHT
      • I. Allgemeines
      • II. Das islamische Recht (Scharia) und seine Quellen
      • III. Die Eheauflösung
        • 1. Die Talaq-Scheidung
        • 2. Die einverständliche Scheidung
        • 3. Die richterliche Eheauflösung
    • B. DIE KOLLISION VON WELTLICHEM UND RELIGIÖSEM RECHT
      • I. Allgemeines
      • II. Islamisches Recht als religiöses Recht
  • ZWEITES KAPITEL
    • A. DIE TALAQ-SCHEIDUNG VOR DEUTSCHEN GERICHTEN
      • I. Allgemeines
      • III. Scheidung im IPR nach Art.17 EGBGB
        • 1. Regelanknüpfung
        • 2. Anwendungsbereich
      • III. Das Scheidungsmonopol der deutschen Gerichte Art. 17 Abs. 2 EGBGB
        • 1. Grundsatz
        • 2. Abgrenzung von Inlands- und Auslandsscheidungen
        • 3. Qualifikation der Zuständigkeit religiöser Gerichte
      • V. Talaq-Scheidung und ordre public Art.6 EGBGB
        • 1. Gegenstand und Begriff
        • 2. Funktionen des Art.6 EGBGB (positive/negative)
        • 3. Anwendungsbereich
        • 4. Voraussetzungen der Vorbehaltsklausel
          • a. Allgemeines
          • b. Verstoß gegen wesentliche Grundsätze des deutschen Rechts (S.1)
            • aa. Gegenstand der Kontrolle (Ergebnis)
            • bb. Maßstab der Kontrolle
            • cc. Offensichtliche Unvereinbarkeit
            • dd. Inlandsbezug
          • c. Verletzung von Grundrechten (S.2)
            • aa. Gleichberechtigung Art.3 II GG
            • bb. Das Recht auf rechtliches Gehör Art. 103 I GG
            • cc. Eheschließungsfreiheit Art. 6 I GG
          • d. Rechtsfolgen
      • B. ANERKENNUNG AUSLÄNDISCHER SCHEIDUNGEN
        • I. Scheidung unter Mitwirkung einer Behörde
        • II. Scheidung ohne behördliche Mitwirkung
        • III. Prüfungsmaßstab
    • FAZIT

    Zielsetzung und Themenschwerpunkte

    Das Buch untersucht die rechtlichen Herausforderungen, die sich aus der Anwendung der Talaq-Scheidung in Deutschland ergeben. Es analysiert den aktuellen Stand der deutschen Rechtsprechung und beleuchtet die Kollision von weltlichem und religiösem Recht. Dabei werden die relevanten Rechtsnormen des internationalen Privatrechts und des Grundgesetzes genauer betrachtet.

    • Die Talaq-Scheidung als Rechtsinstitution im islamischen Recht und ihre Anwendung im deutschen Rechtssystem
    • Die Kollision von weltlichem und religiösem Recht im Kontext der Eheauflösung
    • Die Rechtsprechung der deutschen Gerichte zu Talaq-Scheidungen und die Anwendung des ordre public
    • Die Anerkennung von ausländischen Scheidungen in Deutschland
    • Die rechtlichen und sozialen Auswirkungen der Talaq-Scheidung auf die betroffenen Personen

    Zusammenfassung der Kapitel

    Das erste Kapitel befasst sich mit der Eheauflösung im islamischen Recht. Es erläutert die Talaq-Scheidung als eine der möglichen Formen der Scheidung im Islam und stellt die Quellen des islamischen Rechts dar. Das Kapitel beleuchtet auch die Kollision von weltlichem und religiösem Recht und stellt die Besonderheiten des islamischen Rechts als religiöses Recht dar.

    Das zweite Kapitel analysiert die Anwendung der Talaq-Scheidung vor deutschen Gerichten. Es betrachtet die relevanten Vorschriften des internationalen Privatrechts, insbesondere Art. 17 EGBGB, und analysiert das Scheidungsmonopol der deutschen Gerichte. Das Kapitel behandelt auch die Anwendung des ordre public gemäß Art. 6 EGBGB und untersucht, wie Talaq-Scheidungen im Kontext des deutschen Rechts bewertet werden. Die Anerkennung von ausländischen Scheidungen wird ebenfalls beleuchtet.

    Schlüsselwörter

    Talaq-Scheidung, islamisches Recht, Scharia, internationales Privatrecht, EGBGB, ordre public, deutsche Rechtsprechung, Scheidungsmonopol, Grundrechte, Anerkennung ausländischer Scheidungen

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Details

Title
Die Talaq-Scheidung vor deutschen Gerichten nach dem gemeinsamen Heimatrecht der Eheleute. Aktueller Stand und kritische Analyse der deutschen Rechtsprechung
College
University of Cologne  (IPR)
Course
Schwerpunktbereich
Grade
7,80 (befriedigend)
Author
Ismahan Gülen Erdoğan (Author)
Publication Year
2007
Pages
54
Catalog Number
V1372630
ISBN (PDF)
9783346909817
ISBN (Book)
9783346909824
Language
German
Tags
Talaq-Scheidung Gemeinsames Heimatrecht der Ehelute ordre public
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Ismahan Gülen Erdoğan (Author), 2007, Die Talaq-Scheidung vor deutschen Gerichten nach dem gemeinsamen Heimatrecht der Eheleute. Aktueller Stand und kritische Analyse der deutschen Rechtsprechung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1372630
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