„Warum macht dieses Kind nicht, was es soll?“. Diese Frage stellen sich millionen Eltern auf der ganzen Welt und seit ewigen Zeiten. Denn oft können sie sich das Verhalten ihres Kin¬des nicht erklären, oder sie rätseln, was in dem Kind wohl vorgehen mag. Zunächst sind menschliche Nachkommen nicht fähig sich über ihr Empfinden, ihre Bedürfnisse und ihr Ver-halten zu äußern, sei es weil sie noch nicht sprechen können oder weil ihnen die Formulierung nicht gelingt. 13 Jahre alte Jugendliche fangen dann auf einmal sogar an, die elterliche Auto-rität infrage zu stellen und mitunter zorniges und trotziges Verhalten an den Tag zu legen, was Mutter und Vater wiederum in Ratlosigkeit verfallen lässt.
Der Fragestellung nach den Ursachen, Auswirkungen und Verlauf unterschiedlichen Ver-hal¬tens im Reifeprozess vom Kind zum Erwachsenen stellt sich die wissenschaftliche Diszi¬plin der Entwicklungspsychologie. Zahlreiche Modelle sind hierzu in den letzten einhundert Jahren erarbeitet worden. Einer der ersten Forscher, dem dies gelang, war der österreichische Arzt und Psychologe Sigmund Freud. Sein psychoanalytisches Entwicklungsmodell soll im Rahmen dieses Essays vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Mensch als triebgesteuertes Wesen
- 2 Die Ichreifung
- 3 Die Freudschen Entwicklungsphasen
- Die orale Phase
- Die anale Phase
- Die phallische oder frühgenitale Phase
- Die Latenzphase
- Die genitale Phase
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit Sigmund Freuds psychoanalytischem Entwicklungsmodell. Ziel ist es, die zentralen Aspekte dieser Theorie darzustellen und zu erläutern.
- Der Mensch als triebgesteuertes Wesen und das Lustprinzip
- Die Ichreifung als Anpassungsprozess
- Die psychosexuellen Entwicklungsphasen nach Freud
- Konfliktfelder in den einzelnen Entwicklungsphasen
- Mögliche Spätfolgen ungelöster Konflikte
Zusammenfassung der Kapitel
1 Der Mensch als triebgesteuertes Wesen: Dieses Kapitel führt in Freuds Theorie ein und betont die Bedeutung von Trieben, insbesondere des Sexualtriebs (Libido), als treibende Kraft der Entwicklung. Es wird der Unterschied zwischen dem Lustprinzip (kindliches Verhalten) und dem Realitätsprinzip (erwachsenes Verhalten) herausgestellt. Der Einfluss der Eltern-Kind-Beziehung auf die Psychogenese wird hervorgehoben, wobei die Behandlung der "körperlichen Bedürfnisse und Körperfunktionen des Kindes" als besonders bedeutsam dargestellt wird. Die Ausführungen basieren auf Trautners Interpretation von Freuds Werk, der bereits frühkindliche sexuelle Entwicklung und die Bedeutung der frühen Kindheit für die Persönlichkeitsentwicklung betont.
2 Die Ichreifung: Dieses Kapitel beschreibt die Ichreifung als Anpassungsprozess an die Sozialisation und die Beherrschung von Triebbedürfnissen. Freud unterteilt das Ich in drei Teile: das Es (unbewusst, irrational, lustprinzipgeleitet), das Ich (vermittelt zwischen Es und Realität, realitätsprinzipgeleitet) und das Über-Ich (moralische Instanz, Gewissen und Ich-Ideal). Das Kapitel verdeutlicht die dynamische Interaktion dieser drei Instanzen im Entwicklungsverlauf und betont die Rolle von Angst als Signal für drohende Gefahren im Prozess der Ichentwicklung.
3 Die Freudschen Entwicklungsphasen: Dieses Kapitel stellt Freuds fünf psychosexuelle Entwicklungsphasen (oral, anal, phallisch, Latenz, genital) vor. Es beschreibt die jeweilige erogene Zone und die damit verbundenen Lustgewinne. Zudem werden mögliche Konfliktfelder und deren Auswirkungen auf die spätere Persönlichkeitsentwicklung diskutiert. Besondere Aufmerksamkeit erhält der Ödipuskomplex in der phallischen Phase und die Bedeutung der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil für dessen erfolgreiche Bewältigung. Das Kapitel betont den universellen und gesetzmäßigen Charakter des von Freud beschriebenen Phasenablaufs.
Schlüsselwörter
Entwicklungspsychologie, Sigmund Freud, Psychoanalyse, Triebtheorie, Libido, Lustprinzip, Realitätsprinzip, Ichreifung, Es, Ich, Über-Ich, psychosexuelle Entwicklungsphasen, orale Phase, anale Phase, phallische Phase, Ödipuskomplex, Latenzphase, genitale Phase, Regression, Psychogenese.
Häufig gestellte Fragen zu: Sigmund Freuds Psychoanalytisches Entwicklungsmodell
Was ist der Inhalt dieses Essays?
Der Essay behandelt Sigmund Freuds psychoanalytisches Entwicklungsmodell. Er umfasst eine Einführung in Freuds Theorie, eine detaillierte Beschreibung der psychosexuellen Entwicklungsphasen, die Ichreifung als Anpassungsprozess und die möglichen Folgen ungelöster Konflikte. Das Dokument beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel, die Zielsetzung und Schlüsselwörter.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die zentralen Themen sind: Der Mensch als triebgesteuertes Wesen und das Lustprinzip, die Ichreifung als Anpassungsprozess, die psychosexuellen Entwicklungsphasen nach Freud, Konfliktfelder in den einzelnen Phasen und mögliche Spätfolgen ungelöster Konflikte.
Welche Freudschen Entwicklungsphasen werden beschrieben?
Der Essay beschreibt die fünf psychosexuellen Entwicklungsphasen nach Freud: die orale Phase, die anale Phase, die phallische oder frühgenitale Phase, die Latenzphase und die genitale Phase. Für jede Phase werden die erogene Zone, mögliche Lustgewinne, Konfliktfelder und Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung erläutert. Der Ödipuskomplex in der phallischen Phase erhält besondere Aufmerksamkeit.
Was versteht Freud unter Ichreifung?
Die Ichreifung wird als Anpassungsprozess an die Sozialisation und die Beherrschung von Triebbedürfnissen beschrieben. Freud unterteilt das Ich in drei Instanzen: das Es (unbewusst, irrational, lustprinzipgeleitet), das Ich (vermittelt zwischen Es und Realität, realitätsprinzipgeleitet) und das Über-Ich (moralische Instanz, Gewissen und Ich-Ideal). Die dynamische Interaktion dieser drei Instanzen im Entwicklungsverlauf und die Rolle von Angst werden hervorgehoben.
Welche Rolle spielen Triebe in Freuds Theorie?
In Freuds Theorie spielen Triebe, insbesondere der Sexualtrieb (Libido), eine zentrale Rolle als treibende Kraft der Entwicklung. Der Essay hebt den Unterschied zwischen dem Lustprinzip (kindliches Verhalten) und dem Realitätsprinzip (erwachsenes Verhalten) hervor und betont den Einfluss der Eltern-Kind-Beziehung auf die Psychogenese, insbesondere die Behandlung der körperlichen Bedürfnisse des Kindes.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Essay?
Schlüsselwörter sind: Entwicklungspsychologie, Sigmund Freud, Psychoanalyse, Triebtheorie, Libido, Lustprinzip, Realitätsprinzip, Ichreifung, Es, Ich, Über-Ich, psychosexuelle Entwicklungsphasen, orale Phase, anale Phase, phallische Phase, Ödipuskomplex, Latenzphase, genitale Phase, Regression, Psychogenese.
Wie wird der Mensch in Freuds Modell dargestellt?
Der Mensch wird als triebgesteuertes Wesen dargestellt, wobei der Sexualtrieb (Libido) eine zentrale Rolle spielt. Die Entwicklung wird als ein Prozess der Bewältigung von Trieben und der Anpassung an die Realität verstanden.
Welche Bedeutung hat die frühe Kindheit in Freuds Theorie?
Die frühe Kindheit hat in Freuds Theorie eine entscheidende Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Erfahrungen in den frühen psychosexuellen Phasen prägen die spätere Persönlichkeit nachhaltig. Die Behandlung der körperlichen Bedürfnisse und Körperfunktionen des Kindes wird als besonders bedeutsam dargestellt.
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- Mirko Ückert (Author), 2009, Entwicklungstheorie Freuds, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137299