Das Stück "La Leçon" weist viele Charakteristika des Nouveau Théâtre auf; eine zyklische Handlung, die bis ins Absurde geht, marionettenhafte Figuren, mit denen keine Identifikation stattfinden kann, und vor allem ein sehr besonderer Umgang mit der Sprache: Ionesco zeigt die Möglichkeiten, Grenzen und Funktionen der Kommunikation und Sprache. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel diese Funktionen näher zu beleuchten. Die genaue Forschungsfrage lautet: Inwiefern unterstreicht die Sprache die Darstellung der Machtstrukturen des Stücks?
Für die Beantwortung der Frage werden in einem theoretischen Teil zuerst die grundsätzlichen Funktionen der Sprache, die Besonderheiten der Sprache des Nouveau Théâre und Ionescos Einstellungen und Gebrauch der Sprache in seinen Stücken dargestellt. Danach werden die Handlung und die Figuren des Stückes vorgestellt, um im letzten Schritt zu erörtern, wieviel Macht Ionesco der Sprache in seinem Stück gegeben hat. Herrscht in "La Leçon" die Macht der Sprache oder hat die Sprache die Macht?
"La Leçon" ist ein Einakter des französisch-rumänischen Autors Eugène Ionesco, der in Frankreich, neben Samuel Beckett und Arthur Adamov, als führender Vertreter des Nouveau Théâtre gilt. Die in der Nachkriegszeit entstandene Theaterform bricht bewusst mit den Regeln des klassischen Theaters. Zeit, Ort und Handlung bilden keine Einheit. Die oftmals zusammenhanglose Handlung wird in der Regel auf ein Minimum reduziert und auf einer kargen Bühne dargestellt. Ort und Zeit sind nicht genau definierbar, die Figuren wirken wie Schablonen, typisiert und ohne Substanz. Ihre Dialoge erscheinen floskelhaft und ohne Bedeutung. Das Nouveau Théâtre zeichnet sich auch durch eine Abwertung der Sprache aus. Diese verliert ihre Funktion als Verständigungsmittel, die Worte der Figuren gehen oft ins Leere. Sie reden aneinander vorbei oder werden nicht verstanden. Die Welt wird als sinnlos und leer dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Rahmen
- Die Funktionen der Sprache
- Die Sprache des Nouveau Théâtre
- Die Sprache bei Ionesco
- Aufbau und Figurenpersonal von La Leçon
- Handlung
- Figuren
- L'Élève
- Le Professeur
- La Bonne - Marie
- Sprache der Macht oder Macht der Sprache?
- Die Repräsentation der Machtstrukturen
- Die Parodie des Bildungssystems
- Die Auflösung der Kommunikationsfunktion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Funktionen der Sprache in Eugène Ionescos Einakter "La Leçon". Die Forschungsfrage lautet: Inwiefern unterstreicht die Sprache die Darstellung der Machtstrukturen im Stück?
- Die verschiedenen Funktionen der Sprache, wie sie in der Sprachphilosophie beschrieben werden
- Der spezielle Umgang mit Sprache im Nouveau Théâtre
- Die Rolle der Sprache als Machtinstrument in "La Leçon"
- Die Darstellung der Machtstrukturen im Bildungssystem
- Die Auflösung der Kommunikationsfunktion durch Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext von "La Leçon" als ein Werk des Nouveau Théâtre dar und führt die Forschungsfrage der Arbeit ein. Der theoretische Rahmen beleuchtet die grundlegenden Funktionen der Sprache, beschreibt den Einsatz von Sprache im Nouveau Théâtre und präsentiert Ionescos Konzeption von Sprache. Die Analyse des Stücks behandelt die Handlung, die Figuren und erörtert die Macht der Sprache in "La Leçon".
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Funktionen der Sprache im Theater, insbesondere im Nouveau Théâtre, mit Fokus auf Eugène Ionescos Werk "La Leçon". Wesentliche Themen sind die Darstellung von Machtstrukturen, die Parodie des Bildungssystems und die Auflösung der Kommunikationsfunktion durch Sprache.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Eugène Ionescos "La Leçon". Die Funktionen der Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1373159