Einleitung
Nicht nur in der Sprachwissenschaft ist man seit langem bemüht, Kommunikation durch die Bestimmung struktureller Merkmale und die Entwicklung von Modellen als Untersuchungsgegenstand greifbar zu machen. Einen solchen Beitrag lieferte in den 1960er und 70er Jahren der Psychologe Paul Watzlawick durch seinen Versuch, Gesetzmäßigkeiten menschlicher Kommunikation zu benennen.
In dem 1969 erstmals erschienenem Buch „Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien.“ (” Pragmatics of Human Communication: A Study of Interactional Patterns, Pathologies and Paradoxes”), das er gemeinsam mit seinen Kollegen Janet H. Beavin und Don D. Jackson verfasste, stellt Watzlawick die interessante Idee einer Systematisierbarkeit der Pragmatik in den Raum. Wie es im Bereich der Syntatik und Semantik bereits möglich ist, Regeln zu formulieren und Aussagen über die Wahrscheinlichkeit im Auftreten bestimmter Satzkonstruktionen oder Wortverwendungen zu treffen, soll es auch auf pragmatischer Ebene gelingen können, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und systematisch aufzuschlüsseln, welche kommunikativen Handlungen einander bedingen.
Ziel dieser Arbeit ist es, den theoretischen Ansatz Watzlawicks übersichtlich vorzustellen und kritisch in den Blick zu nehmen.
Es soll in Kapitel 1 zunächst der aus Watzlawicks psychologischem Erkenntnisinteresse resultierende, systemtheoretisch ausgerichtete Forschungsansatz knapp beleuchtet werden. In einem weiteren Schritt (Kapitel 2) werden grundlegende Inhalte seiner Kommunikationstheorie, geordnet nach den von Watzlawick formulierten „pragmatischen Axiomen“, vorgestellt.
Das 3. Kapitel ergänzt diese Erläuterungen um die des Prinzips der Rekalibrierung, ein im Zusammenhang des systemorientierten Ansatzes relevantes Phänomen.
Die Arbeit wird mit einer kritischen Betrachtung des vorgestellten Forschungsansatzes abschließen (Kapitel 4 u. 5), in welcher die Frage untersucht wird, welche Aussichten auf der Grundlage von Watzlawicks Arbeit zu einer tatsächlichen Systematisierung der Pragmatik bestehen.