Ungeachtet der Präferenzen, dem Vorwissen und der digitalen Kompetenz mussten die Lehrkräfte sich während der Pandemie notgedrungen mit digitalen Anwendungen auseinandersetzen, um sie für ihre Arbeit nutzen zu können. Daher stellt sich die Frage, inwiefern sie dazu imstande waren, den Anforderungen gerecht zu werden und welche Auswirkungen die Mehrnutzung auf die weitere Entwicklung ihrer Digital Literacy hatte. Digital Literacy definiert im Wesentlichen die Fähigkeit, digitale Handlungen in verschiedenen Situationen erfolgreich durchführen zu können, um als souveräne*r Bürger*in am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Dies kann diverse Aspekte des Alltags betreffen und hängt somit vom jeweiligen Lebenskontext ab. Bezogen auf den Arbeitsbereich der Lehrkräfte leitet sich hieraus die erste Forschungsfrage dieser Untersuchung ab: Welchen Einfluss hatte die Corona-Pandemie auf die Digital Literacy von Lehrkräften? Das zweite Forschungsinteresse liegt in den Einschätzungen und Beobachtungen der Lehrkräfte, ob sich Ungleichheiten in der Schule aufgrund verschiedener Faktoren, wie Zugänge und digitale Kompetenzen, vergrößert haben. Der Digital Divide kann zwischen Schulen, Lehrkräften sowie unter Schüler*innen auftreten. Folglich lautet die zweite Forschungsfrage: Inwiefern hat die Corona-Pandemie den Digital Divide an Schulen verstärkt?
Schulen und Lehrkräfte ringen angesichts der zunehmenden Verbreitung digitaler Endgeräte und Lernsoftware damit, wie sie Technologien in den Lehrplan aufnehmen und Schüler*innen auf ihre (digitale) Zukunft vorbereiten können. Die Integration digitaler Medien in die Unterrichtspraxis ist noch nicht lange ein strategisches Thema der Schulentwicklung und Bildungspolitik. So traten erst mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 weltweit einschneidende Veränderungen in vielen Lebensbereichen auf. Der Krisenmodus stieß einen Digitalisierungsschub im Alltag vieler Menschen an und diente als Katalysator für weitere Entwicklungsprozesse im Schulwesen. Diese unvorhergesehenen Veränderungen stellten alle Beteiligten vor die neue Aufgabe, sich in einer digitalen Lernumgebung zurechtzufinden. Dies beinhaltete vor allem sich an die plötzlich verändernde Arbeitswelt anzupassen und damit die Handhabung verschiedener neuer Medien und Plattformen, um weiterhin den Kontakt mit den Schüler*innen aufrechtzuerhalten und Unterricht durchführen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Digital Literacy
- 2.1 Begriffe, Definitionen & Modelle
- 2.2 Digital Divide: Unterschiede in Zugang, Kompetenz & Nutzung
- 3. Digitaler Wandel in der Bildung
- 3.1 Institutionelle Einbindung digitaler Medien in der Schule
- 3.2 Faktoren und Prädiktoren für den Medieneinsatz von Lehrkräften
- 3.3 Mediennutzungsverhalten & Digital Divide in Schulen
- 3.4 Zwischenfazit
- 4. Qualitative Interviews mit Lehrkräften zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen in der Corona-Pandemie
- 4.1 Methode
- 4.2 Analyse und Diskussion der Ergebnisse
- 4.2.1 Digital Literacy der Lehrkräfte
- 4.2.2 Digital Divide an Schulen
- 4.2.3 Forderungen der Lehrkräfte
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung der digitalen Kompetenz von Lehrkräften. Sie analysiert, inwiefern sich die während der Pandemie erlebten Herausforderungen und Veränderungen auf das Digital Literacy von Lehrkräften ausgewirkt haben und welche Erkenntnisse sich für die zukünftige Gestaltung des digitalen Wandels in der Bildung gewinnen lassen.
- Entwicklung der digitalen Kompetenz von Lehrkräften
- Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bildung
- Digital Literacy und Digital Divide in der Schule
- Qualitative Interviews mit Lehrkräften
- Forderungen für den digitalen Wandel in der Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas und die Forschungsfragen der Arbeit vor. Kapitel 2 definiert den Begriff Digital Literacy und beleuchtet verschiedene Modelle und Ansätze. Es wird außerdem der Digital Divide zwischen verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft beleuchtet. Kapitel 3 behandelt den digitalen Wandel in der Bildung und analysiert die institutionelle Einbindung digitaler Medien in der Schule, Faktoren und Prädiktoren für den Medieneinsatz von Lehrkräften sowie das Mediennutzungsverhalten und den Digital Divide in Schulen. In Kapitel 4 werden die Ergebnisse qualitativer Interviews mit Lehrkräften zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen in der Corona-Pandemie vorgestellt und analysiert. Dabei werden die Digital Literacy der Lehrkräfte, der Digital Divide an Schulen und die Forderungen der Lehrkräfte für den digitalen Wandel in der Bildung diskutiert.
Schlüsselwörter
Digital Literacy, Digital Divide, Corona-Pandemie, Bildung, Lehrkräfte, qualitative Interviews, digitaler Wandel, Medieneinsatz, Schule
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Entwicklung der digitalen Kompetenz von Lehrkräften. (In)Kompetenz in Krisenzeiten?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1377707