Die Fallzahlen der Hilfen zur Erziehung haben im Jahr 2019 ihren Höchstwert erreicht. Erstmals haben 1,2 Millionen junge Menschen eine Hilfe zur Erziehung in Anspruch genommen, so viele wie nie zuvor. Doch was ist mit jungen Menschen, die keiner mehr haben will? Sollen sie noch eine Chance mehr bekommen? Soll man nochmal eine andere Hilfeform ausprobieren? Mit diesen Fragen beschäftigen sich seit geraumer Zeit viele Forscherinnen und Forscher. Und spätestens seit dem Spielfilm „Systemsprenger“ ist die Thematik auch in der Gesellschaft weiterverbreitet. Deswegen möchte ich diese Problematik in meiner Hausarbeit genauer reflektieren.
Aufgrund dieser Erfahrungen werde ich in dieser Arbeit den Schwerpunkt auf die Fälle legen, bei denen die Sachbearbeiter an ihre Grenzen geraten und versuchen einen Einblick zu geben, was dahintersteckt. Der Fokus liegt somit auf sogenannten „Systemsprengern“ mit der Frage, wieso die Hilfe oft scheitert und welche Maßnahmen infrage kommen können. Zu Beginn werde ich einen Abriss zu Hilfen zur Erziehung allgemein geben. Anschließend folgt der Versuch einer Definition von „Systemsprengern“. Im Hauptteil werde ich erläutern, welche Faktoren eine Hilfe besser gelingen lassen können und wie diese Erkenntnisse die Arbeit mit Systemsprengern beeinflussen kann. Abschließend folgt ein Überblick über mögliche Hilfemaßnahmen. Zu guter Letzt folgt das Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was sind Hilfen zur Erziehung?
- ,,Systemsprenger"
- Mögliche Betreuungssettings
- Niedrigschwellige Angebote
- Therapeutische Jugendwohngruppen
- Mischfinanziertes Schnittstellenprojekt: Jugendhilfe/ Suchthilfe
- Geschlossene Unterbringung/Freiheitsentziehende Maßnahmen nach § 1631 b BGB
- Wirkfaktoren in der Erziehungshilfe
- Wirkfaktoren für Systemsprenger
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Problematik von „Systemsprengern“ im Kontext der Hilfen zur Erziehung. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die diese Jugendlichen für das Hilfesystem darstellen, und untersucht, warum Hilfemaßnahmen in diesen Fällen häufig scheitern. Die Arbeit strebt danach, ein tieferes Verständnis für die Ursachen des Scheiterns zu entwickeln und mögliche Lösungsansätze zu erörtern.
- Definition des Begriffs „Systemsprenger“ und Analyse typischer Verhaltensweisen dieser Jugendlichen
- Untersuchung der Ursachen für das Scheitern von Hilfen zur Erziehung bei „Systemsprengern“
- Analyse relevanter Wirkfaktoren, die eine erfolgreiche Hilfestellung bei „Systemsprengern“ begünstigen
- Bewertung verschiedener Betreuungssettings und deren Eignung für „Systemsprenger“
- Diskussion von Lösungsansätzen und Perspektiven für die Arbeit mit „Systemsprengern“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Hilfen zur Erziehung, insbesondere im Kontext von „Systemsprengern“, dar. Sie beleuchtet die steigenden Fallzahlen und zeigt auf, dass trotz der hohen Anzahl an jungen Menschen, die Hilfe benötigen, die Erfolgsquoten bei „Systemsprengern“ oft gering sind. Das zweite Kapitel liefert eine Definition von Hilfen zur Erziehung und erläutert die verschiedenen Arten von Hilfen. Im dritten Kapitel wird der Begriff „Systemsprenger“ genauer beleuchtet und typische Verhaltensweisen dieser Jugendlichen werden beschrieben.
Das vierte Kapitel befasst sich mit möglichen Betreuungssettings und analysiert die Eignung verschiedener Angebote für „Systemsprenger“.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen dieser Arbeit sind Hilfen zur Erziehung, Systemsprenger, Jugendhilfe, Erziehungshilfe, Verhaltensstörungen, Wirkfaktoren, Betreuungssettings und sozialpädagogische Diagnose.
- Arbeit zitieren
- Sophia Willwohl (Autor:in), 2020, Hilfen zur Erziehung. Wie können Hilfen für Systemsprenger besser gelingen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1378056