Gewalt und Rechtsextremismus ist vor allem in Deutschland ein relevantes und komplexes Problem. Dieses Thema hat schon eine lange historische Vergangenheit und ist auch in der heutigen Zeit aktuell. Dies wird anhand der "Black Lives Matter" -Bewegung und dem kürzlich in Hanau verübten Anschlag deutlich. Besonders auffällig ist, dass in den Medien und im Allgemeinen meist nur Männer als Täter von rechtsextremer Gewalt genannt und mit Gewalttaten in Verbindung gebracht werden. Auch in einschlägigen Publikationen lässt sich die Annahme, dass Gewalt hauptsächlich männlich ist, finden. Wir wollen uns deshalb mit dem Geschlechterverständnis in der rechtsextremen Szene beschäftigen. Dabei wollen wir uns der Frage widmen, warum in den Medien meist nur Männer genannt werden, obwohl auch Frauen der rechten Szene angehören. Wir wollen untersuchen, ob es auch rechte Frauen gibt, welche für Gewalttaten verantwortlich sind, diese selbst durchführen, oder welche Rolle rechte Frauen in diesem Bereich spielen. Uns interessiert somit die Frage: Inwieweit sind Frauen aktive Teilnehmer der rechtsextremen Szene und was macht ihre Rolle aus?
Gegenstand dieser Hausarbeit ist zunächst die Darlegung und Erklärung der grundlegenden Begriffe "Rechtsextremismus" und "Gewalt". Wir wollen auf die Ambivalenz und die Beziehung der beiden Begriffe eingehen. Dabei wird auch die Differenzierung von aktiver und passiver Gewalt thematisiert. Darauf aufbauend wollen wir uns dem Verhältnis von Rechtsextremismus und dem Geschlechterverständnis der rechten Szene beschäftigen. Hierbei sollen die traditionellen Geschlechterrollen des Rechtsextremismus herausgearbeitet werden. Es wird die bestehende Geschlechterungleichheit thematisiert und mit den rechten Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen in Verbindung gebracht. Darauf folgen Bezüge zu rechtsextremen Mädchen- und Frauenorganisationen wie beispielsweise dem Ring Nationaler Frauen. Anhand von ausgewählten Beispielen wollen wir einen Blick auf die Strukturen dieser Gruppen werfen. Neben passiver Gewaltbereitschaft in den Organisationen gibt es auch Frauen, die aktiv zu rechtsextremen Gewalttaten schritten. Dies soll an Beispielen, wie Beate Zschäpe vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), deutlich gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in das Thema
- 2. Begriffserklärung
- 2.1 Rechtsextremismus
- 2.2 Gewalt
- 3. Verhältnis von Rechtsextremismus und Geschlechterverständnis
- 3.1 Die Rolle der Frau in der rechtsextremen Weltanschauung
- 4. Rechtsextreme Mädchen- und Frauenorganisationen
- 5. Rechtsextreme Frauen als Täterinnen - aktive und passive Gewaltbereitschaft
- 5.1 Käthe Petersen
- 5.2 Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)
- 5.2.1 Beate Zschäpe
- 5.2.2 Mandy Struck
- 5.3 Sibylle Vorderbrügge
- 5.4 Denise G.
- 5.5 Maria K.
- 5.6 Weitere rechte Gewalttaten mit Beteiligung von Frauen
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Beteiligung von Frauen in der rechtsextremen Szene. Ziel ist es, die Rolle von Frauen im Rechtsextremismus zu beleuchten, über die oft medial vernachlässigte Darstellung von Frauen als Täterinnen hinauszugehen und die verschiedenen Formen ihrer Beteiligung zu analysieren – von passiver Unterstützung bis hin zu aktiver Gewaltbeteiligung. Die Arbeit hinterfragt gängige Vorstellungen von Rechtsextremismus als ausschließlich männliches Phänomen.
- Definition und Abgrenzung von Rechtsextremismus und Gewalt
- Geschlechterverständnis und Rollenverteilung innerhalb der rechtsextremen Szene
- Beteiligung von Frauen an rechtsextremen Organisationen
- Analyse von Fallbeispielen: Frauen als aktive und passive Täterinnen
- Die Bedeutung der Untersuchung der Rolle von Frauen im Rechtsextremismus für ein umfassenderes Verständnis des Phänomens
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung in das Thema: Die Einleitung stellt Gewalt und Rechtsextremismus als relevantes und komplexes Problem in Deutschland dar und verweist auf die historische und aktuelle Relevanz des Themas. Sie hebt die mediale Fokussierung auf männliche Täter hervor und kündigt die Fragestellung der Hausarbeit an: Inwieweit sind Frauen aktive Teilnehmerinnen der rechtsextremen Szene und was macht ihre Rolle aus? Die Einleitung legt den Fokus auf die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung und der Realität der Beteiligung von Frauen am Rechtsextremismus.
2. Begriffserklärung: Dieses Kapitel erläutert die Begriffe „Rechtsextremismus“ und „Gewalt“. Es betont die fehlende eindeutige Definition von Rechtsextremismus in den Sozialwissenschaften und beschreibt ihn als Sammelbegriff für verschiedene Erscheinungsformen. Es werden die wesentlichen Merkmale der rechtsextremen Weltsicht (Nationalsozialismus, Rassismus, autoritäres Selbstverständnis, Volksgemeinschaftsideologie) herausgearbeitet und die Unterscheidung zwischen amtlichem und politikwissenschaftlichem Rechtsextremismusbegriff (Verhalten vs. Einstellung) erläutert. Der Unterschied zwischen latentem und manifestem Rechtsextremismus wird ebenfalls beleuchtet. Die Definitionen bilden die Grundlage für die weitere Analyse der Rolle von Frauen in der rechtsextremen Szene.
3. Verhältnis von Rechtsextremismus und Geschlechterverständnis: Dieses Kapitel analysiert die Geschlechterrollen im Rechtsextremismus. Es untersucht die Rolle der Frau in der rechtsextremen Weltanschauung und thematisiert die bestehenden Geschlechterungleichheiten in Verbindung mit rechten Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen. Die Darstellung der Geschlechterrollen legt den Grundstein für das Verständnis der unterschiedlichen Formen der Beteiligung von Frauen an rechtsextremen Aktivitäten. Die Kapitel behandelt auch die Widersprüche zwischen der Ideologie und der Realität der Geschlechterrollen innerhalb der Szene.
4. Rechtsextreme Mädchen- und Frauenorganisationen: Dieses Kapitel befasst sich mit rechtsextremen Mädchen- und Frauenorganisationen, wobei beispielhaft der „Ring Nationaler Frauen“ genannt wird. Der Fokus liegt auf der Analyse der Strukturen dieser Gruppen und der damit verbundenen passiven Gewaltbereitschaft. Es untersucht die Strategien und Methoden, die diese Organisationen zur Rekrutierung und Sozialisierung von Frauen einsetzen. Das Kapitel veranschaulicht, wie diese Organisationen zur Verbreitung rechtsextremer Ideologie beitragen und Frauen in die Szene integrieren.
5. Rechtsextreme Frauen als Täterinnen - aktive und passive Gewaltbereitschaft: Dieses Kapitel präsentiert Fallbeispiele von Frauen, die aktiv an rechtsextremen Gewalttaten beteiligt waren (z.B. Beate Zschäpe vom NSU) und solche, die durch passive Unterstützung zur Gewalt beigetragen haben. Die Beispiele dienen dazu, die verschiedenen Formen der Beteiligung von Frauen an Gewalt aufzuzeigen und die Bandbreite ihrer Rolle im Rechtsextremismus zu veranschaulichen. Die Einzelfallanalysen sollen zu einem detaillierteren Verständnis der Motive und Handlungen rechtsextremer Frauen beitragen.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Gewalt, Frauen, Geschlechterrollen, Rechtsextreme Organisationen, Täterinnen, Passive Gewalt, Aktive Gewalt, Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), Beate Zschäpe, Ideologie, Weltanschauung, Geschlechterverständnis.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: "Die Rolle von Frauen im Rechtsextremismus"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Beteiligung von Frauen in der rechtsextremen Szene. Sie geht über die oft medial vernachlässigte Darstellung von Frauen als Täterinnen hinaus und analysiert verschiedene Formen ihrer Beteiligung – von passiver Unterstützung bis hin zu aktiver Gewaltbeteiligung. Die Arbeit hinterfragt gängige Vorstellungen von Rechtsextremismus als ausschließlich männliches Phänomen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einführung in das Thema, Begriffserklärungen zu Rechtsextremismus und Gewalt, eine Analyse des Verhältnisses von Rechtsextremismus und Geschlechterverständnis, die Betrachtung rechtsextremer Mädchen- und Frauenorganisationen sowie eine detaillierte Untersuchung von Fallbeispielen rechtsextremer Frauen als aktive und passive Täterinnen. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche konkreten Fallbeispiele werden untersucht?
Die Hausarbeit analysiert unter anderem die Fälle von Beate Zschäpe (NSU), Mandy Struck, Sibylle Vorderbrügge, Denise G., Maria K. und weitere rechte Gewalttaten mit Beteiligung von Frauen. Diese Beispiele dienen dazu, die verschiedenen Formen der Beteiligung von Frauen an Gewalt aufzuzeigen und die Bandbreite ihrer Rolle im Rechtsextremismus zu veranschaulichen.
Wie wird Rechtsextremismus in der Hausarbeit definiert?
Die Hausarbeit betont die fehlende eindeutige Definition von Rechtsextremismus in den Sozialwissenschaften und beschreibt ihn als Sammelbegriff für verschiedene Erscheinungsformen. Wesentliche Merkmale der rechtsextremen Weltsicht (Nationalsozialismus, Rassismus, autoritäres Selbstverständnis, Volksgemeinschaftsideologie) werden herausgearbeitet. Der Unterschied zwischen amtlichem und politikwissenschaftlichem Rechtsextremismusbegriff (Verhalten vs. Einstellung) sowie zwischen latentem und manifestem Rechtsextremismus wird erläutert.
Welche Rolle spielen Geschlechterrollen im Rechtsextremismus?
Die Hausarbeit analysiert die Geschlechterrollen im Rechtsextremismus und untersucht die Rolle der Frau in der rechtsextremen Weltanschauung. Sie thematisiert bestehende Geschlechterungleichheiten in Verbindung mit rechten Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen und die Widersprüche zwischen Ideologie und Realität der Geschlechterrollen innerhalb der Szene.
Welche Bedeutung haben rechtsextreme Mädchen- und Frauenorganisationen?
Die Hausarbeit befasst sich mit rechtsextremen Mädchen- und Frauenorganisationen (z.B. "Ring Nationaler Frauen"). Der Fokus liegt auf der Analyse ihrer Strukturen, der passiven Gewaltbereitschaft, Rekrutierungsstrategien und Methoden zur Verbreitung rechtsextremer Ideologie und Integration von Frauen in die Szene.
Welche Arten der Gewaltbeteiligung von Frauen werden unterschieden?
Die Hausarbeit unterscheidet zwischen aktiver und passiver Gewaltbereitschaft von Frauen im Rechtsextremismus. Aktive Gewaltbeteiligung umfasst direkte Beteiligung an Gewalttaten, während passive Gewaltbereitschaft indirekte Unterstützung und Mitwirkung umfasst.
Was ist das Fazit der Hausarbeit?
Das Fazit der Hausarbeit wird in der bereitgestellten Zusammenfassung nicht explizit genannt. Es ist aber zu erwarten, dass es die Ergebnisse der einzelnen Kapitel zusammenfasst und die Bedeutung der Untersuchung der Rolle von Frauen im Rechtsextremismus für ein umfassenderes Verständnis des Phänomens betont.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Rechtsextremismus, Gewalt, Frauen, Geschlechterrollen, Rechtsextreme Organisationen, Täterinnen, Passive Gewalt, Aktive Gewalt, Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), Beate Zschäpe, Ideologie, Weltanschauung, Geschlechterverständnis.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Teilhabe von Frauen in der rechtsextremen Szene. Verhältnis von Rechtsextremismus und Geschlechterverständnis und rechtsextreme Frauen als Täterinnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1378101