Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Delphi Methode oder auch Delphi-Befragung als Instrument der Medienforschung. Einleitend wird kurz erläutert warum der Name Delphi gewählt wurde und wo die Parallelen zum antiken Vorbild zu suchen sind.
Anschließend wird eine Begriffsbestimmung durchgeführt, hierzu werden zwei unterschiedliche Definitionsvorschläge betrachtet. Im Folgenden wird der Aufbau der klassischen Delphi-Befragung skizziert, weiterhin werden die vier unterschiedlichen Varianten der Delphi-Befragung erläutert. Wissenschaftliche Grundlagen sollen die Brauchbarkeit der Methode untermauern. Anschließend werden Delphi-Befragungen mit anderen Befragungsverfahren - der Gruppendiskussion und den Expertenbefragungen - verglichen. Anwendungsgebiete und Grenzen der Methode leiten den abschließenden Teil der Ausarbeitung ein: Fazit und Empfehlung für das Projekt „Web-TV an der HdM“. In diesem Resümee soll die Frage geklärt werden, ob Delphi-Befragungen für das oben genannte Projekt geeignet sind. Alternative Verwendungsmöglichkeiten werden hier aufgezeigt.
1. Einleitung und Forschungsfrage
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Delphi Methode oder auch Delphi-Befragung als Instrument der Medienforschung. Einleitend wird kurz erläutert warum der Name Delphi gewählt wurde und wo die Parallelen zum antiken Vorbild zu suchen sind.
Anschließend wird eine Begriffsbestimmung durchgeführt, hierzu werden zwei unterschiedliche Definitionsvorschläge betrachtet. Im Folgenden wird der Aufbau der klassischen Delphi-Befragung skizziert, weiterhin werden die vier unterschiedlichen Varianten der Delphi-Befragung erläutert. Wissenschaftliche Grundlagen sollen die Brauchbarkeit der Methode untermauern. Anschließend werden Delphi-Befragungen mit anderen Befragungsverfahren - der Gruppendiskussion und den Expertenbefragungen - verglichen. Anwendungsgebiete und Grenzen der Methode leiten den abschließenden Teil der Ausarbeitung ein: Fazit und Empfehlung für das Projekt „Web-TV an der HdM“. In diesem Resümee soll die Frage geklärt werden, ob Delphi-Befragungen für das oben genannte Projekt geeignet sind. Alternative Verwendungsmöglichkeiten werden hier aufgezeigt.
2. Delphi — ein historischer Exkurs
Delphi war eine antike Stadt in Mittelgriechenland, nördlich des Golfs von Korinth gelegen. Bekannt war die Stadt vor allem aufgrund des Orakels von Delphi, welches seine Blütezeit im 6. und 7. Jahrhundert vor Christi hatte.[1]
Die an das Orakel gestellten Fragen wurden von der Priesterin, der „Pythia“ beantwortet. Die Antworten wurden in Fersen gesprochen und zumeist zweideutig formuliert. Forschungen lassen vermuten, dass die Priester von Delphi Antworten auf wichtige Fragen diplomatischer Abgeordneter bereits im Vorfeld festlegten. Die Priester hätten somit eine Art Expertenkommission gebildet, die ihre Entscheidungen nach einem Beratungsprozess fällt. Es gilt als gesichert, dass die Priester umfangreiche „Kundendaten“ pflegten und aufgrund ihres
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wahrscheinlich hohen Bildungsniveaus umfangreiche Kenntnis von weltpolitischen Angelegenheiten hatten.2
Dieses antike Orakel stand Pate bei der Namensgebung der Delphi-Befragungen. Von einschlägiger Literatur wurden einige, teils doch recht originelle Parallelen gezogen. So musste die Frage an das Orakel - ähnlich wie bei der Delphi-Befragung - schriftlich formuliert werden. Dem Orakelspruch lagen Beratungen der Priester zugrunde. Diese Priester können, wie oben bereits erwähnt, als eine Art Expertenrunde oder Expertenkommission verstanden werden. Die Informationen, die das Delphi Orakel lieferte, hatten Einfluss auf das politische Leben. Auch heute werden Delphi-Befragungen als Entscheidungsgrundlage für politische Fragestellungen herangezogen. Sowohl bei der antiken als auch der modernen Variante musste und muss Wartezeit eingeplant werden. Auch ist das Ergebnis der modernen Variante wie das der antiken Variante nicht eindeutig, in beiden Fällen ist Interpretationsspielraum vorhanden.3 Diese Parallelen führten schließlich zur Namensgebung der Delphi-Befragungen bzw. der Delphi Methode. Die moderne Variante wurde von der amerikanischen RAND- Corperation im Jahr 1963entwickelt. Ursprünglicher Entwicklungsgrund waren militärische Voraussagen.4
3. Begriffsbestimmungen - unterschiedliche Ansätze
Die Definitionsvorschläge für die Delphi Methode sind bunt gemischt, jedoch lassen sie sich in zwei große Hauptgruppen einordnen.5 Diese beiden Hauptgruppen werden im Folgenden näher betrachtet.
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1 Vgl. geschi.de
2 Vgl. Grupp, 1995 S.26ff.
3 Vgl. Hädcr, 2002
4 Vgl. Hüttner, 1982 S.29
5 Vgl. Hader, 2002 S.19
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- B.Eng. Jan Dittrich (Author), 2009, Die Delphi Methode, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/137963