Der Begriff des Controllings ist heutzutage im Bereich der Unternehmensführung nicht mehr wegzudenken. Dabei hat der Begriff des Controllings bzw. des Controllers eine stete Wandlung durchlaufen. Vormals ausschließlich als „defensiver Kostenmanager“ betrachtet, so hat der Controller inzwischen den Status eines „flexiblen Beraters“ erreicht. Das Controlling hat jedoch weitaus mehr zu bieten als sein reines Instrumentarium. Vielmehr kann es als ein ganzheitliches Konzept innerhalb des Unternehmens verstanden werden. Die Unternehmensphilosophie spielt bei dieser Betrachtung eine zentrale Rolle. Die Philosophie kann als Herzstück eines Unternehmens betrachtet werden, ohne das der „Organismus“ des Unternehmens nicht (richtig) funktionieren kann. Bei vielen Unternehmen spielt die Unternehmensphilosophie jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Das Vertrauen der Unternehmensführung wird stattdessen in diverse Studien und Konzepte investiert. Aber nur durch das reine Vorhandensein neuer Konzepte wird nicht zwangsläufig ein positiver Effekt auf das Unternehmen erzielt. Oftmals werden Ziele und Strategien nicht bzw. nicht richtig an die Mitarbeiter kommuniziert. Folge ist die mangelnde Fähigkeit der Mitarbeiter, sich mit Zielen oder Leitsätzen der Unternehmensführung zu identifizieren. Es fehlt das Gefühl der Verbundenheit mit dem Unternehmen, das u.a. auch i.V.m. dem Begriff der „Corporate Identity“ (CI) bereits in diversen wissenschaftlichen Abhandlungen hinreichend untersucht wurde. Die CI gehört heutzutage ebenfalls zu den elementaren Erfolgsfaktoren eines Unternehmens. Sie kann z.B. durch eine zielgesteuerte Motivierung der Mitarbeiter verbessert werden und durch Schaffung eines Netzwerkes, welches alle Bereiche des Unternehmens sinnvoll zusammenführt bzw. verbindet. Erst durch die optimale Verknüpfung aller Teilbereiche kann das Erreichen eines gemeinsamen Zieles verfolgt werden. In der Praxis wird dem Faktor Vernetzung noch zu wenig Beachtung zuteil. Durch Implementierung von Controlling und speziell dem Netzwerkcontrolling kann dieser Zustand jedoch geändert werden. Zudem lässt sich ein Trend dahingehend erkennen, dass die Herstellung des Endproduktes bzw. der Endleistung nicht mehr das primäre Ziel aller Bemühungen innerhalb des Unternehmens ist, sondern dass der Kostenfaktor in den einzelnen Abteilungen zum primären Kriterium erhoben wird. Das diesbezügliche Schlagwort ist Effizienz, die fälschlicherweise oftmals mit Kostenreduktion gleichgesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Controlling - ein Modell
- 1.2.1. Begriffsabgrenzung Controlling
- 1.2.2. Controlling-Philosophie - Selbstverständnis der Controller
- 1.3. Unternehmensphilosophie
- 1.3.1. Stellenwert im Unternehmen
- 1.3.2. Relation von Unternehmensphilosophie und Controlling
- 2. Die Rollenwandlung des Controllings - Entwicklung zum Unternehmenführungskonzept
- 2.1. Entwicklungsstufen des Controllings
- 2.1.1. Bild des Controllers als Kostenmanager
- 2.1.2. Der Controller als Berater des Managements
- 2.2. Controlling im Führungsprozess
- 2.2.1. Anforderungen an den Controller
- 2.2.2. Organisationsstruktur des Controllings
- 2.2.3. Prozessmanagement
- 2.1. Entwicklungsstufen des Controllings
- 3. Controlling: Eine Strategie für sich
- 3.1. Stützpfeiler des Controllings
- 3.1.1. Strategisches Controlling
- 3.1.2. Operatives Controlling
- 3.2. Unternehmensphilosophie - der "rote Faden" im Unternehmen
- 3.2.1. Verwandtschaft von Leitbild-Controlling und Unternehmensphilosophie
- 3.2.2. Controlling als strategisches Frühwarnsystem
- 3.2.3. Signifikanz der Corporate Identity
- 3.3. Zukunftsausrichtung des Unternehmens durch die Verwendung von Controlling-Instrumenten
- 3.3.1. Controlling als Indikator zur Erfolgsmessung
- 3.3.2. Controlling und Innovation
- 3.3.3. Projekt-Controlling
- 3.1. Stützpfeiler des Controllings
- 4. Tendenzen/Zukunftsaussichten für das Controlling
- 4.1. Kommunikationscontrolling – Wichtigkeit des Faktors Wissen für das Unternehmen und speziell für die Unternehmensphilosophie
- 4.1.1. Controlling und Kommunikation
- 4.1.2. Effekt von Kommunikation auf den Unternehmenswert
- 4.1.3. Unternehmenswert und Unternehmensphilosophie
- 4.2. Unverzichtbarkeit einer gezielten Informationsversorgung
- 4.2.1. Informationsmanagement
- 4.2.2. Bildungs- und Personalcontrolling
- 4.3. Virtuelle Unternehmen
- 4.3.1. IT-Systeme für das Controlling der Zukunft
- 4.3.2. Neue Wege im Bereich Controlling
- 4.3.3. Netzwerk-Controlling
- 4.1. Kommunikationscontrolling – Wichtigkeit des Faktors Wissen für das Unternehmen und speziell für die Unternehmensphilosophie
- 5. Kritische Beurteilung
- 5.1. Controlling: Krisenbewältigung oder Krisenvermeidung
- 5.2. Notwendigkeit einer Kontrolle des Controllings
- 5.3. Grenzen des Controlling
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Rolle des Controllings als ganzheitliches Unternehmenskonzept und dessen enge Verbindung zur Unternehmensphilosophie. Ziel ist es, die Entwicklung des Controllings vom Kostenmanagement hin zu einem strategischen Führungsinstrument aufzuzeigen und dessen zukünftige Herausforderungen zu beleuchten.
- Rollenwandel des Controllings im Unternehmen
- Bedeutung der Unternehmensphilosophie für den Controlling-Erfolg
- Controlling als strategisches Frühwarnsystem
- Zukunftsaussichten des Controllings im Kontext digitaler Technologien
- Kritische Betrachtung der Grenzen des Controllings
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die Entwicklung des Controllings vom „defensiven Kostenmanager“ zum „flexiblen Berater“. Sie betont die Bedeutung der Unternehmensphilosophie als zentrales Element für den Erfolg des Controllings und hebt die Notwendigkeit einer starken Corporate Identity hervor. Der Fokus liegt auf der mangelnden Vernetzung im Unternehmen und dem Potenzial des Controllings, diese zu verbessern.
2. Die Rollenwandlung des Controllings - Entwicklung zum Unternehmenführungskonzept: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung des Controllings über verschiedene Stufen hinweg. Es beleuchtet den Wandel vom rein kostenorientierten Ansatz hin zu einer beratenden Funktion des Controllers im Management. Die Anforderungen an den Controller, die Organisationsstruktur des Controllings und das Prozessmanagement werden detailliert untersucht und als essentielle Bestandteile eines erfolgreichen Controllingsystems dargestellt. Der Fokus liegt auf der zunehmenden Bedeutung des Controllings als integraler Bestandteil des Führungsprozesses.
3. Controlling: Eine Strategie für sich: Dieses Kapitel positioniert Controlling als eigenständige Strategie. Es werden die Stützpfeiler strategisches und operatives Controlling erläutert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Verknüpfung von Controlling und Unternehmensphilosophie, die als der „rote Faden“ im Unternehmen dargestellt wird. Das Kapitel untersucht Controlling als Frühwarnsystem und betont die Rolle der Corporate Identity für den Unternehmenserfolg. Die Zukunftsausrichtung des Unternehmens durch den Einsatz von Controlling-Instrumenten, insbesondere zur Erfolgsmessung, im Innovationsmanagement und im Projekt-Controlling wird ebenfalls analysiert.
4. Tendenzen/Zukunftsaussichten für das Controlling: Dieses Kapitel befasst sich mit zukünftigen Trends im Controlling. Es analysiert die steigende Bedeutung von Kommunikationscontrolling und Informationsmanagement und deren Einfluss auf den Unternehmenswert und die Unternehmensphilosophie. Die Herausforderungen und Chancen des Controllings in virtuellen Unternehmen, insbesondere die Nutzung von IT-Systemen und die Entwicklung von Netzwerk-Controlling, werden detailliert betrachtet. Die umfassende Betrachtung zeigt die Notwendigkeit einer Anpassung des Controllings an die sich verändernden Unternehmensstrukturen und -anforderungen.
5. Kritische Beurteilung: Dieses Kapitel bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Controlling. Es diskutiert die Frage, ob Controlling primär der Krisenbewältigung oder der Krisenvermeidung dient und beleuchtet die Notwendigkeit, das Controlling selbst zu kontrollieren. Die Grenzen des Controllings werden untersucht, um ein realistisches Bild der Möglichkeiten und Limitationen dieser Managementfunktion zu vermitteln. Es erfolgt ein kritischer Vergleich der Vorteile und potenziellen Nachteile.
Schlüsselwörter
Controlling, Unternehmensphilosophie, Corporate Identity, Strategisches Controlling, Operatives Controlling, Kommunikationscontrolling, Informationsmanagement, Netzwerk-Controlling, Unternehmensführung, Krisenmanagement, Zukunftsaussichten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Controlling und Unternehmensphilosophie
Was ist der Hauptfokus dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Rolle des Controllings als ganzheitliches Unternehmenskonzept und dessen enge Verbindung zur Unternehmensphilosophie. Sie zeigt die Entwicklung des Controllings vom Kostenmanagement hin zu einem strategischen Führungsinstrument auf und beleuchtet zukünftige Herausforderungen.
Welche Themen werden in der Diplomarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Rollenwandel des Controllings, die Bedeutung der Unternehmensphilosophie für den Controlling-Erfolg, Controlling als strategisches Frühwarnsystem, Zukunftsaussichten im Kontext digitaler Technologien und eine kritische Betrachtung der Grenzen des Controllings. Konkret werden strategisches und operatives Controlling, Kommunikationscontrolling, Informationsmanagement und Netzwerk-Controlling analysiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Rollenwandlung des Controllings, Controlling als Strategie, Zukunftsaussichten und kritische Beurteilung. Jedes Kapitel beinhaltet detaillierte Unterkapitel, die die einzelnen Themenbereiche systematisch behandeln. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen umfassenden Überblick.
Welche Entwicklungsstufen des Controllings werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Entwicklung des Controllings vom Bild des Controllers als reiner Kostenmanager hin zum Berater des Managements. Sie beleuchtet die damit verbundenen Anforderungen an den Controller, die Organisationsstruktur und das Prozessmanagement.
Welche Bedeutung hat die Unternehmensphilosophie für das Controlling?
Die Unternehmensphilosophie wird als zentraler Bestandteil für den Erfolg des Controllings dargestellt. Die Arbeit betont die Verknüpfung von Leitbild-Controlling und Unternehmensphilosophie und die Rolle der Corporate Identity für den Unternehmenserfolg.
Wie wird Controlling als strategisches Frühwarnsystem dargestellt?
Die Arbeit positioniert Controlling als eigenständige Strategie und analysiert seine Funktion als Frühwarnsystem, um zukünftige Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen. Die Erfolgsmessung, das Innovationsmanagement und das Projekt-Controlling werden in diesem Kontext untersucht.
Welche Zukunftsaussichten für das Controlling werden beleuchtet?
Die Arbeit analysiert zukünftige Trends wie die steigende Bedeutung von Kommunikationscontrolling und Informationsmanagement und deren Einfluss auf den Unternehmenswert. Sie betrachtet die Herausforderungen und Chancen des Controllings in virtuellen Unternehmen, insbesondere die Nutzung von IT-Systemen und die Entwicklung von Netzwerk-Controlling.
Welche kritischen Aspekte des Controllings werden diskutiert?
Die kritische Beurteilung befasst sich mit der Frage, ob Controlling primär der Krisenbewältigung oder -vermeidung dient und beleuchtet die Notwendigkeit, das Controlling selbst zu kontrollieren. Die Grenzen des Controllings werden ebenfalls untersucht, um ein realistisches Bild der Möglichkeiten und Limitationen zu vermitteln.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Diplomarbeit?
Schlüsselwörter sind: Controlling, Unternehmensphilosophie, Corporate Identity, Strategisches Controlling, Operatives Controlling, Kommunikationscontrolling, Informationsmanagement, Netzwerk-Controlling, Unternehmensführung, Krisenmanagement, Zukunftsaussichten.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse prägnant darstellt.
- Arbeit zitieren
- Manuel Noß (Autor:in), 2008, Controlling als Unternehmensphilosophie - Möglichkeiten, Ziele und Zukunftsaussichten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138002