Der Fokus der vorliegenden Hausarbeit liegt auf den geschlechtsspezifischen Rollen und Konflikten der Frauen in der Literatur des 18. Jahrhunderts. Es werden die Werke „Bednaja Liza“ (1792), verfasst von Nikolaj Karamzin und „Clarissa, or, the History of a Young Lady“ (1747-8), verfasst von Samuel Richardson, untersucht. Diese beiden Werke erfuhren einen großen Einfluss ihrerzeit und sind bedeutend für die literarische Epoche der Empfindsamkeit, beziehungsweise für den Sentimentalismus.
Zunächst werden die literarischen Epochen, in welcher die Werke entstanden sind, definiert. Dies wird bei der Analyse ermöglichen typische Eigenschaften der Figuren, welche epochentragend waren, zu erkennen. Zudem erlaubt es eine Einordung der Werke in die literarischen Epochen. Als Grundlage für den russischen Sentimentalismus wird Reinhard Lauers „Kleine Geschichte der russischen Literatur“ verwendet. Für die Definition der Empfindsamkeit wird Jochen Barkhausens „Die Vernunft des Sentimentalismus“ und John Mullans „Sentiment and Sociability“ benutzt, da diese Werke umfangreiche Untersuchungen zur Entstehung der Empfindsamkeit in England liefern.
Im nächsten Schritt werden dann die geschlechtstypischen Rollen der Frauen im 18. Jahrhundert herausgearbeitet, um diese in der Analyse in beiden Werken zu vergleichen. Dieser Schritt wird dabei helfen zu untersuchen, ob die beiden weiblichen Protagonisten den typischen Geschlechterrollen gerecht werden. Darauf folgt der Analyseteil, in dem zuerst die Entwicklung Lizas betrachtet wird. In den folgenden Punkten werden weitere Aspekte, wie ihre Familienverhältnisse, ihre inneren Konflikte sowie der Punkt Ehe und Tod analysiert. Eben diese Punkte werden dann anhand der Figur Clarissas herausgearbeitet, um schließlich beide Frauen und deren Situationen und Konflikte zu vergleichen.
Ziel der Arbeit ist es festzustellen, inwiefern sich die beiden Protagonisten unterscheiden, oder auch ähneln. Dabei werden die Bereiche der Familienverhältnisse, der inneren Konflikte der Protagonisten und der Ehe und des Todes. Außerdem soll festgestellt werden, welche Aspekte der Persönlichkeit Merkmale der literarischen Epoche sind.
Im Schlusswort werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und die vorausgegangenen Fragen dementsprechend beantwortet. Es wird auch ein Anhaltspunkt für weitere Untersuchungen der Werke genannt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sentimentalismus und Empfindsamkeit
- Frauen und Familienwerte im 18. Jahrhundert
- Entwicklung von Liza
- Familienverhältnisse
- Innere Konflikte
- Ehe und Tod
- Entwicklung von Clarissa
- Familienverhältnisse
- Innere Konflikte
- Ehe und Tod
- Vergleich
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die geschlechtsspezifischen Rollen und Konflikte von Frauen in der Literatur des 18. Jahrhunderts. Sie untersucht dabei die Werke "Bednaja Liza" von Nikolaj Karamzin und "Clarissa, or, the History of a Young Lady" von Samuel Richardson. Die Arbeit zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden weiblichen Protagonisten in Bezug auf ihre Familienverhältnisse, inneren Konflikte und Schicksale aufzuzeigen. Zudem soll der Einfluss der literarischen Epochen des Sentimentalismus und der Empfindsamkeit auf die Charakterisierung der Figuren herausgestellt werden.
- Geschlechtsspezifische Rollen im 18. Jahrhundert
- Entwicklung der Figuren Liza und Clarissa
- Familienverhältnisse und Konflikte der Protagonisten
- Ehe und Tod als Wendepunkte in den Erzählungen
- Der Einfluss der literarischen Epochen des Sentimentalismus und der Empfindsamkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die beiden zu analysierenden Werke, "Bednaja Liza" und "Clarissa", sowie die literarischen Epochen des Sentimentalismus und der Empfindsamkeit vor. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den Besonderheiten des Sentimentalismus und der Empfindsamkeit, indem es die Entstehung dieser Epochen in Russland und England beleuchtet und wichtige Merkmale wie die Betonung von Gefühl und Intuition sowie den Einfluss der europäischen Literatur auf die Entwicklung des russischen Sentimentalismus beleuchtet.
Kapitel 3 analysiert die traditionellen Familienwerte und geschlechtsspezifischen Rollen von Frauen im 18. Jahrhundert, um den Kontext der beiden Protagonistinnen zu verstehen. Kapitel 4 und 5 konzentrieren sich auf die Entwicklungen der weiblichen Protagonisten Liza und Clarissa, wobei die Kapitel jeweils die Familienverhältnisse, die inneren Konflikte und die Schicksale der Figuren untersuchen. Das sechste Kapitel vergleicht die beiden Protagonistinnen und stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Lebensläufen und Schicksalen heraus.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich den Themen der geschlechtsspezifischen Rollen von Frauen im 18. Jahrhundert, dem Sentimentalismus und der Empfindsamkeit als literarischen Epochen, den Familienverhältnissen und inneren Konflikten der Figuren Liza und Clarissa, sowie den tragischen Schicksalen der beiden Protagonistinnen. Die Analyse beleuchtet die Bedeutung von Ehe und Tod als Wendepunkte in den Erzählungen und untersucht den Einfluss der literarischen Epochen auf die Darstellung der Figuren.
- Arbeit zitieren
- Asena Aydin (Autor:in), 2023, Frauenfiguren in Karamzins "Bednaja Liza" und Richardsons "Clarissa, or, the History of a Young Lady", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1380275