Wir Christen werden oft kritisiert, dass wir einem Buch glauben, welches ein von Gott
geschriebenes oder zumindest von ihm persönlich „diktiertes“ Buch sein soll. Die Frage ist,
ob man das, mit dem heutigen Stand der Wissenschaft noch glauben kann und möchte.
Die Wahrheit ist, dass die Bibel aus einer Sammlung von unterschiedlichen Büchern, Texten
und Briefen besteht, wie z.B.: die fünf Bücher Mose, die 4 Evangelien und die Paulus Briefe.
Zwischen diesen Büchern und Texten liegen manchmal 1000 Jahre. Die Geschichten in der
Bibel sind teilweise schon vor 4000 Jahren entstanden. Ist es da nicht offensichtlich, dass die
Texte, so wie sie heute in der Bibel stehen, schon oft immer wieder ergänzt, verändert und
umgeschrieben werden mussten, weil sie entweder zerstört wurden oder sie an die
gesellschaftliche Stimmung angepasst wurden?
Wenn man die Bibel genauer liest und dabei seinen christlichen Glauben ausblendet, entdeckt
man in einigen Geschichten Ungereimtheiten. Auch im Buch Exodus in der Erzählung von
der Rettung am Schilfmeer kommen diese Ungereimtheiten vor. Wie kam es zu dem Auszug?
Wie kann man sich das historisch vorstellen? Und welche Rolle spielt Mose? 1 Man merkt das
in dieser Geschichte Spannungen sind, die man sich jedoch auf dem ersten Blick nicht
erklären kann. Auch ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob man die Bibel so nehmen
kann wie sie ist, oder ob in diesem Buch noch viel mehr steckt. Für mich ist es deshalb eine
interessante Aufgabe den Text in Ex 13,17 – 14,31 zu analysieren und mich eingehend mit
dem Thema in der Bibel zu befassen.
Für mich, als eine zukünftige Lehrerin, ist es unabdingbar die wichtigsten Erzählungen aus
dem Alten Testament zu kennen und vor allem auch interpretieren zu können. Ich möchte
meinen Schülern in meinem späteren Berufsleben auf Fragen und Kritik plausible und vor
allem ehrliche Antworten geben können.
Mit Hilfe der Literarkritik, der äußeren sowohl der inneren, werde ich versuchen, Ex 13,17 –
14,31 in seinen Entstehungsstadien, d.h. diachron zu interpretieren.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung
- B Hauptteil
- Literarkritik von Ex 13,17 – 14,31
- 1 Definition „Literarkritik“
- 1.1 Äußere Literarkritik
- 1.2 Innere Literarkritik
- 2 Literarische Analyse des Meerwunders
- 2.1 Äußere Literarkritik
- 2.2 Innere Literarkritik
- 1 Definition „Literarkritik“
- Literarkritik von Ex 13,17 – 14,31
- C Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Erzählung vom Meerwunder in Ex 13,17 - 14,31 mithilfe der Literarkritik, um die Einheitlichkeit oder Uneinheitlichkeit des Textes zu untersuchen und die Entstehung des Textes aus verschiedenen Erzählsträngen aufzuzeigen. Ziel ist es, die Geschichte im Kontext der alttestamentlichen Exegese zu betrachten und die Frage zu beantworten, inwieweit sich die Bibel trotz späterer Veränderungen als zuverlässige Quelle für den christlichen Glauben verstehen lässt.
- Literarkritik als Methode der Textanalyse
- Äußere und Innere Literarkritik
- Das Meerwunder in Ex 13,17-14,31: Ein literarischer Analyse des Textes
- Die Rolle von Mose und dem Pharao im Kontext der Geschichte
- Die Frage nach der Glaubwürdigkeit und Einheitlichkeit des Textes
Zusammenfassung der Kapitel
A Einleitung
Die Einleitung stellt die Frage nach der Glaubwürdigkeit und Einheitlichkeit der Bibel im Kontext heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Erzählung vom Meerwunder in Ex 13,17-14,31 wird als Beispiel für die Analyse und Interpretation biblischer Texte eingeführt.
B Hauptteil
1 Definition „Literarkritik“
Dieser Abschnitt erklärt die Methode der Literarkritik und ihre zwei Arten: die äußere und innere Literarkritik. Die äußere Literarkritik beschäftigt sich mit der Abgrenzung des Textes von seinem Kontext und der Untersuchung der Einleitung- und Schlussformeln. Die innere Literarkritik untersucht die Einheitlichkeit des Textes, identifiziert Spannungen, Doppelungen und Widersprüche, die auf spätere Veränderungen oder Zusammensetzungen des Textes hindeuten.
2 Literarische Analyse des Meerwunders
Dieser Abschnitt analysiert das Meerwunder in Ex 13,17-14,31 mithilfe der Literarkritik. Die äußere Literarkritik untersucht den Textanschluss und die Abgrenzung von vorhergehenden und nachfolgenden Kapiteln. Die innere Literarkritik analysiert die Einheitlichkeit des Textes und identifiziert mögliche Spannungen, Doppelungen und Widersprüche, die auf eine Mehrfach-Autorenschaft oder spätere Änderungen des Textes hindeuten.
Schlüsselwörter
Literarkritik, äußere Literarkritik, innere Literarkritik, Ex 13,17-14,31, Meerwunder, Exodus, Mose, Pharao, Bibel, alttestamentliche Exegese, Einheitlichkeit, Mehrfach-Autorenschaft, Textanalyse, Spannungen, Doppelungen, Widersprüche.
- Quote paper
- Johanna Mrowetz (Author), 2008, Literarkritik – alttestamentliche Exegese, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138087