Im Rahmen dieser Arbeit wird untersucht, inwieweit sich das nativistische Konzept Chomskys von Tomasellos konstruktivistischem Ansatz unterscheidet. Darüber hinaus sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Ansätze kritisch analysiert und ihre empirische Evidenz betrachten werden. Anschließend wird die Frage beantwortet, ob Sprache eine grundlegende angeborene Fähigkeit des Menschen ist und einer universellen Grammatik folgt, erst in der Interaktion gelernt wird oder es ein Zusammenspiel aus beidem ist.
Der Spracherwerb ist einer der bedeutsamsten Erfolge im Leben eines Kindes und zugleich ein wichtiger Maßstab für seine seelisch-geistige. Die Sprache der Menschen viel mehr ist als artikulierte Laute. Taube oder taubblinde Kinder können Sprache, aufgrund der damit einhergehenden grammatischen Zeichenverwendung, ebenfalls erlernen. Dabei läuft dieser Spracherwerb seitens der Eltern und des Kindes intuitiv ab. Eltern benötigen dazu weder Sprachbücher oder einen hohen Bildungsabschluss, noch muss das Kind systematisch seine Muttersprache erlernen, wie beispielsweise ein Musikinstrument.
Die Faszination, wie intuitiv Kinder diese Erwerbsaufgabe bewältigen, führt in der Sprachforschung zu Diskussionen um die Rolle von Anlagen und Umwelt; das hat vermehrt zu Untersuchungen der genetischen Voraussetzungen für den Spracherwerb und den Input, den Kinder von ihren Eltern bekommen, geführt. Dies ist der Ausgangspunkt verschiedener Erklärungsansätze, die sich in zwei grundsätzlich verschiedene theoretische Ansätze einordnen lassen.
Die linguistischen Theorien befassen sich mit dem nativistischen Ansatz eines Grammatikerwerbs, zurückzuführen auf angeborene Strukturen, wohingegen der konstruktivistische Ansatz auf der Annahme beruht, dass sich grammatische Strukturen sich aufgrund des Sprachangebotes der Umwelt entwickeln. Diese Arbeit befasst sich mit zwei wichtigen Spracherwerbstheorien jeweils zu den beiden eben genannten Theorierichtungen, vertreten von Chomsky und Tomasello.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- NATIVISTISCHER ANSATZ VON CHOMSKY „SYNTACTIC STRUCTURES“ (1957).
- SPRACHLICHE KOMPETENZ VS. PERFORMANZ
- SPRACHERWERB ALS ANGEBORENE FÄHIGKEIT
- KONZEPT DER UNIVERSALGRAMMATIK...
- KONSTRUKTIVISTISCHER ANSATZ VON TOMASELLO,,CONSTRUCTING A LANGUAGE: A USAGE-BASED THEORY OF LANGUAGE ACQUISITION\" (2003)....
- SOZIAL-INTERAKTIONISTISCHER ANSATZ
- BEDEUTUNG SOZIALER FAKTOREN IM SPRACHERWERB
- USAGE-BASED LEARNING
- VERGLEICH DER ANSÄTZE VON CHOMSKY UND TOMASELLO.
- UNTERSCHIEDE.
- GEMEINSAMKEITEN.
- BEWERTUNG DER ANSÄTZE VON CHOMSKY UND TOMASELLO
- ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE UND BEANTWORTUNG DER FORSCHUNGSFRAGE............
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die nativistische Spracherwerbstheorie von Chomsky und den konstruktivistischen Ansatz von Tomasello miteinander zu vergleichen. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Ansätze aufzuzeigen und zu analysieren, wie sich diese empirisch belegen lassen. Die Arbeit soll außerdem die Frage beantworten, ob Sprache als grundlegende, angeborene Fähigkeit des Menschen angesehen werden kann, die einer universellen Grammatik folgt, oder ob sie erst in der Interaktion gelernt wird, oder ob es eine Kombination aus beidem ist.
- Nativistischer Ansatz von Chomsky und das Konzept der Universalgrammatik
- Konstruktivistischer Ansatz von Tomasello und die Bedeutung sozialer Interaktion
- Vergleich der beiden Ansätze im Hinblick auf ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten
- Empirische Evidenz für beide Ansätze
- Bedeutung des Spracherwerbs für die menschliche Entwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung des Spracherwerbs für die menschliche Entwicklung dar und führt in die beiden wichtigsten Spracherwerbstheorien, den Nativismus und den Konstruktivismus, ein.
- Nativistischer Ansatz von Chomsky: Dieses Kapitel erläutert Chomskys Theorie des Spracherwerbs, die auf der Annahme einer angeborenen, universellen Grammatik beruht. Es werden wichtige Konzepte wie die Sprachliche Kompetenz und Performanz sowie das Language-Acquisition-Device (LAD) vorgestellt.
- Konstruktivistischer Ansatz von Tomasello: Dieses Kapitel befasst sich mit Tomasellos konstruktivistischem Ansatz, der den Spracherwerb als ein soziales und interaktives Geschehen betrachtet. Es wird die Bedeutung sozialer Faktoren und des Usage-based Learning für den Spracherwerb betont.
- Vergleich der Ansätze von Chomsky und Tomasello: Dieses Kapitel vergleicht die beiden Ansätze in Bezug auf ihre wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Es wird untersucht, welche empirischen Belege für beide Ansätze vorliegen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Arbeit sind: Spracherwerb, Nativismus, Konstruktivismus, Chomsky, Tomasello, Universalgrammatik, Language-Acquisition-Device (LAD), soziale Interaktion, Usage-based Learning, empirische Evidenz.
- Arbeit zitieren
- Hanna Winkler (Autor:in), 2023, Die Spracherwerbstheorien Nativismus und Konstruktivismus. Vergleich der Ansätze von Chomsky und Tomasello, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1380966