Die vorliegende Arbeit betrachtet die ptolemäische Königin Kleopatra VII. in ihrer Selbstinszenierung als Göttin Isis sowie die griechisch-römische und die indigene Wahrnehmung jener Inszenierung. Es wird die Frage untersucht, inwiefern sich diese beiden Wahrnehmungen unterscheiden und wie maßgebend der Isiskult nicht nur in Ägypten, sondern auch in Rom und dem europäischen Kontinent Einfluss nahm und inwieweit Kleopatra ihre Macht mithilfe dieses Kultes legitimierte.
Die Person Kleopatra fasziniert nicht nur Historiker seit Jahrhunderten, sie inspiriert bis heute die Kunst-, Film- und Literaturwelt wie kaum eine andere Königin. Zumeist reduziert auf ihr Verhältnis zu den römischen Größen Caesar und Marcus Antonius, haftet an Kleopatra das augusteisch geprägte Bild einer "Femme Fatale", einer Personifikation von Verführung und Unsittlichkeit. Dass Kleopatra aber viel mehr als eine schöne, fremdländische Königin mit einflussreichen Liebschaften ist, zeigt die jüngere Forschung in kritischer Auseinandersetzung mit den Quellen, die die Perspektive einer Göttin, Königin, Pharaonenmutter und Politikerin eröffnen. Als Frau an der Spitze eines Königreiches, in dem der Titel Pharao lediglich für Männer zugänglich ist, schafft sie es, sich selbst als die Gottheit Isis zu inszenieren und somit die Mythologie und Theologie Ägyptens zu nutzen, um sich als Herrscherin zu legitimieren und politische Macht sowie den Isiskult und damit ihre eigene Person weit über die Grenzen ihres Königreiches auszuweiten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine ptolemäische Königstochter
- Isis - Die ägyptische Göttin in der Welt der Ptolemäer
- Kleopatra VII. Philopator als Nea Isis
- Kleopatra in der Rolle der Isis in Ägypten
- Kleopatra als Isis in der Fremdwahrnehmung
- Kleopatra und Antonius alias Isis-Aphrodite und Osiris-Dionysos
- Die Rolle Kleopatras in der Ausbreitung des Isiskults
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Selbstinszenierung Kleopatras VII. als Göttin Isis und die Wahrnehmung dieser Inszenierung aus griechisch-römischer und ägyptischer Perspektive. Es wird analysiert, inwiefern sich diese Wahrnehmungen unterscheiden und wie der Isiskult Kleopatras Macht legitimierte und sich über Ägypten hinaus ausbreitete.
- Kleopatras strategische Nutzung des Isiskults zur Legitimation ihrer Herrschaft.
- Vergleichende Analyse der griechischen, römischen und ägyptischen Wahrnehmung Kleopatras.
- Die Rolle Kleopatras bei der Verbreitung des Isiskults im römischen Reich.
- Quellenkritik und die Herausforderungen der historischen Forschung zu Kleopatra.
- Dekonstruktion von gängigen, negativen Stereotypen über Kleopatra.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, Kleopatras Selbstinszenierung als Isis und die unterschiedlichen Wahrnehmungen dieser Inszenierung zu untersuchen. Es wird auf die problematische Quellenlage hingewiesen, die hauptsächlich aus römischer und griechischer Sicht geprägt ist und die Notwendigkeit einer kritischen Quellenanalyse betont. Die Arbeit beleuchtet Kleopatra als vielschichtige Persönlichkeit jenseits der gängigen Stereotype und untersucht ihre politische Strategie, den Isiskult zur Machtstabilisierung zu nutzen.
Eine ptolemäische Königstochter: Dieses Kapitel beschreibt Kleopatras Herkunft und ihre Position innerhalb der ptolemäischen Dynastie. Es wird auf Kleopatras frühe Erfahrungen mit Machtkämpfen und Intrigen innerhalb der Familie eingegangen, die ihre spätere Regierungsstrategie prägten. Besonders hervorgehoben wird ihre Fähigkeit, Ägyptisch zu sprechen, was auf ihre Verbindung zur einheimischen Bevölkerung hinweist und ihre politische Klugheit unterstreicht. Das Kapitel betont Kleopatras strategische Fähigkeiten und ihren Ehrgeiz, ihre Macht zu sichern und auszuweiten.
Schlüsselwörter
Kleopatra VII., Isis, Isiskult, Ptolemäer, Ägypten, Rom, Quellenkritik, römische Propaganda, politische Legitimation, Herrschaftsstrategie, Mythologie, Theologie, Antike.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Kleopatra VII. und Isis: Eine Analyse der Selbstinszenierung und Wahrnehmung"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Selbstinszenierung Kleopatras VII. als Göttin Isis und die unterschiedliche Wahrnehmung dieser Inszenierung aus griechisch-römischer und ägyptischer Perspektive. Es wird analysiert, wie der Isiskult Kleopatras Macht legitimierte und sich über Ägypten hinaus ausbreitete.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet Kleopatras strategische Nutzung des Isiskults zur Legitimation ihrer Herrschaft, vergleicht die griechische, römische und ägyptische Wahrnehmung Kleopatras, untersucht Kleopatras Rolle bei der Verbreitung des Isiskults im römischen Reich, betreibt Quellenkritik und dekonstruiert gängige negative Stereotype über Kleopatra.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel über Kleopatra als ptolemäische Königstochter, ein Kapitel über Isis und ihre Bedeutung in der Welt der Ptolemäer, ein ausführliches Kapitel über Kleopatra VII. Philopator als Nea Isis (inkl. Unterkapitel zu Kleopatras Rolle als Isis in Ägypten und der Fremdwahrnehmung, ihrer Beziehung zu Antonius und der Ausbreitung des Isiskults), und ein Schlusswort.
Wie wird Kleopatras Rolle im Isiskult dargestellt?
Die Arbeit zeigt Kleopatra als strategische Akteurin, die den Isiskult gezielt für ihre politische Legitimation und Machtstabilisierung nutzte. Es wird untersucht, wie sie sich selbst als Isis inszenierte und wie diese Inszenierung von verschiedenen Gruppen wahrgenommen wurde.
Welche Quellen wurden verwendet und wie wurden sie bewertet?
Die Arbeit betont die problematische Quellenlage, die hauptsächlich aus römischer und griechischer Sicht geprägt ist. Daher spielt die Quellenkritik eine zentrale Rolle und es wird auf die Herausforderungen der historischen Forschung zu Kleopatra hingewiesen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kleopatra VII., Isis, Isiskult, Ptolemäer, Ägypten, Rom, Quellenkritik, römische Propaganda, politische Legitimation, Herrschaftsstrategie, Mythologie, Theologie, Antike.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Kleopatras Selbstinszenierung als Isis und die unterschiedlichen Wahrnehmungen dieser Inszenierung zu untersuchen und ein differenzierteres Bild Kleopatras als vielschichtige Persönlichkeit jenseits gängiger Stereotype zu zeichnen.
Wie wird Kleopatras Persönlichkeit dargestellt?
Die Arbeit versucht, Kleopatra als eine strategisch denkende und ambitionierte Herrscherin darzustellen, die ihre Fähigkeiten und den Isiskult geschickt einsetzte, um ihre Macht zu sichern und auszuweiten. Sie wird als komplexe Persönlichkeit jenseits der oft negativen Stereotype gezeigt.
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- Aileen Sophie Ernst (Author), 2023, Die Selbstinszenierung Kleopatras VII. als Göttin Isis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1381354