In dieser Arbeit soll auf die Schwangerschaftskrisenberatung (SKB) eingegangen und erläutert werden, inwieweit trotz ihres verpflichtenden Charakters, diese die Frau erfolgreich bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen kann. Im Hinblick darauf wurde das Augenmerk auf die Beratungspflicht gelegt, da diese seit ihrer Etablierung im Jahr 1976 stark umstritten ist. Grund dafür ist nach Mielenz und Kraft die Unvereinbarkeit mit wissenschaftlich begründeter Beratung, da durch den Beratungszwang der Frau ein Stück Freiheit zur selbstbestimmten Entscheidung genommen wird. Erfahrenes Fachpersonal berichtet außerdem von möglichen ablehnenden Gedanken von Frauen, die bereits ihre Entscheidung getroffen haben.
Angesichts dessen soll herausgearbeitet werden, wie trotz anfänglicher negativer Bewertung der SKB das Beratungsgespräch für die Schwangere zu einer positiven Erfahrung werden und sie zu einer tragfähigen Entscheidung verhelfen kann. Dies soll im Laufe dieser Arbeit durch die Darstellung des Handlungsfeldes der SKB diskutiert werden.
Nach einer allgemeinen Begriffserklärung werden zunächst die geschichtlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt, welche Voraussetzung für das Verständnis der SKB sind. Im Hauptteil dieser Arbeit werden die Ursachen für einen Schwangerschaftskonflikt behandelt. In Bezug darauf werden dann die konkreten Ziele und Inhalte der SKB vorgestellt sowie die notwendigen Kompetenzen der beratenden Personen zum Erreichen einer für die Schwangere tragfähigen Entscheidung. Anschließend werden die verschiedenen Positionen zur Beratungspflicht erläutert und diskutiert. Zudem wird hier beleuchtet, inwieweit sich die Frau im Rahmen der Konfliktberatung trotz der verpflichtenden Teilnahme wohlfühlen kann und wie sie bei der Erreichung einer tragfähigen Entscheidung unterstützt werden kann. Zum Schluss werden unter Berücksichtigung der Fragestellung die Ergebnisse der Arbeit in einem Fazit zusammengeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einführung in die Schwangerschaftskonfliktberatung
- 2.1. Begriffsdefinition
- 2.2. Historische Einordnung
- 2.3. Gesetzliche Rahmenbedingungen - § 218, § 219 und SchKG
- 3. Schwanger und im Konflikt
- 3.1. Ursachen des Konflikts
- 3.2. Inhalt und Ziele der Schwangerschaftskonfliktberatung
- 3.3. Kompetenzen der beratenden Person und Gesprächsverlauf
- 4. Positive Entscheidungsfindung trotz Pflicht?
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Schwangerschaftskonfliktberatung (SKB) in Deutschland und untersucht, inwieweit sie Frauen bei der Entscheidungsfindung im Falle einer ungewollten Schwangerschaft unterstützen kann, trotz ihres verpflichtenden Charakters. Die Arbeit geht auf die rechtlichen und geschichtlichen Hintergründe der SKB ein und beleuchtet die Herausforderungen, die mit dem Beratungszwang verbunden sind.
- Begriffsdefinition und historischer Kontext der SKB
- Ursachen für Schwangerschaftskonflikte und die Rolle der SKB
- Ziele und Inhalte der SKB sowie die Kompetenzen der beratenden Person
- Die Beratungspflicht und ihre Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung der Frau
- Die Suche nach einer positiven Entscheidungsfindung trotz der Pflichtberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der ungewollten Schwangerschaft und der Schwangerschaftskonfliktberatung (SKB) ein. Sie stellt die Relevanz der SKB in Deutschland dar und beleuchtet die Problematik der Beratungspflicht. Das zweite Kapitel definiert den Begriff der SKB, beleuchtet ihre historische Entwicklung und die relevanten gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Das dritte Kapitel widmet sich den Ursachen für Schwangerschaftskonflikte und analysiert die Inhalte und Ziele der SKB. Es beschreibt außerdem die notwendigen Kompetenzen der beratenden Person und den typischen Gesprächsverlauf.
Im vierten Kapitel werden verschiedene Positionen zur Beratungspflicht erläutert und diskutiert. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob und wie die Frau im Rahmen der Konfliktberatung trotz der verpflichtenden Teilnahme eine positive Erfahrung machen und Unterstützung bei der Entscheidungsfindung erhalten kann.
Schlüsselwörter
Schwangerschaftskonfliktberatung, Schwangerschaftsabbruch, Beratungspflicht, Entscheidungsfindung, ungewollte Schwangerschaft, Konfliktberatung, gesetzliche Rahmenbedingungen, Kompetenzen der beratenden Person, positive Erfahrung, tragfähige Entscheidung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2022, Die Schwangerschaftskonfliktberatung und ihr Pflichtcharakter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1381970