In dieser Arbeit versuche ich Foucualts Idee von Heterotopien auf das Internet zu übertragen. Viel hat sich seit Foucaults Lebzeiten verändert und die Welt, wie sie heute formiert ist, ist vor allem durch die neuen Kommunikationsmedien, eine grundlegend andere. Ich möchte untersuchen, ob das Konzept von Heterotopien noch sinnvoll auf eine Welt, in der der Raum als wirklichkeitskonstituierendes Maß in den Hintergrund tritt und sich digitale Gegenräume fortlaufend konstituieren und wieder zerfallen, anzuwenden ist. Diejenige Veränderung, die ich in den Fokus meiner Betrachtung stellen möchte, ist das Aufkommen des Internets. Ich werde versuchen, die Entwicklung um die, damit einhergehend veränderte, Kommunikation herumzuzeichnen. Dafür werde ich Niklas Luhmann zurate ziehen, welcher einen für mich fruchtbaren Blick auf die Co-Evolution von technischen Neuerungen unserer Kommunikationsmedien und die damit einhergehenden soziokulturellen Entwicklungen sozialer Systeme bietet. Um den Umfang der Hausarbeit nicht zu sprengen, werde ich Luhmanns Systemtheorie nicht als solche einführen, sondern mich auf jene Konzepte beschränken, die hier direkt eine Anwendung finden. Ein Phänomen, welches ich im Speziellen untersuchen möchte, sind die sogenannten "Echo Chambers" und "epistemic bubbles", die ich im Theorieteil erläutern werde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heterotopie nach Michel Foucault
- Das Internet als Verbreitungsmedium
- Echo Chambers und epistemic bubbles
- Heterotopien heute - Räumlichkeit neu denken
- Das heterotope Potential des Internets
- Heterogenität und Komplexitätsüberschuss
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob Foucaults Konzept der Heterotopien in einer digitalisierten Welt, in der sich Raum und Kommunikation neu definieren, noch relevant ist. Der Fokus liegt dabei auf dem Einfluss des Internets auf die Gesellschaft und die Entwicklung von "Echo Chambers" und "epistemic bubbles".
- Anwendbarkeit des Heterotopie-Konzepts im Kontext des Internets
- Einfluss des Internets auf die Raumwahrnehmung und -gestaltung
- Herausforderungen der digitalen Kommunikation im Hinblick auf die Bildung von "Echo Chambers" und "epistemic bubbles"
- Die Rolle von Heterogenität und Komplexität im digitalen Raum
- Potenzial des Internets als Heterotopie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Heterotopien nach Michel Foucault ein und erläutert den Fokus der Arbeit auf das Internet als neuartiges Verbreitungsmedium. Das zweite Kapitel beleuchtet Foucaults Konzept der Heterotopien und seine fünf Grundprinzipien.
Schlüsselwörter
Heterotopie, Michel Foucault, Internet, Kommunikation, digitale Räume, Echo Chambers, epistemic bubbles, Heterogenität, Komplexität, Raumwahrnehmung, Gesellschaftsordnung.
- Arbeit zitieren
- Eyleen Fenske (Autor:in), 2019, Heterotopien im Internet. Versuch einer Übertragung von Foucualts Idee, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1382155