Der Gesundheitssektor in Deutschland ist in den letzten Jahren einem stetigen Wandel unterworfen. Als Beispiel sei hier die Einführung der Diagnosis Related Group (DRG) im Jahr 2003 oder auch die Einführung des Gesundheitsfonds Anfang des Jahres 2009 aufgeführt. Ohne Frage ist von diesem Umbruch auch der Krankenhausmarkt, der 2005 immerhin einen Anteil am Gesundheitsmarkt von 25,9 Prozent ausmachte, betroffen.
Gerade im Bereich der Krankenhausfinanzierung ist Handlungsbedarf gefragt.
Der Investitionsstau in den deutschen Krankenhäusern nimmt immer größere Ausmaße an. Er wird von Experten derzeit auf 25 bis 50 Milliarden Euro geschätzt. Die Mittel, die durch die öffentliche Hand zur Verfügung gestellt werden, sinken hingegen. In den letzten 15 Jahren ist ein deutlicher Rückgang bei den Fördermitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) zu verzeichnen. Real sanken die Fördermittel seit 1991 um insgesamt 44,34 Prozent auf 2.722,06 Millionen Euro im Jahr 2006. Im Gegensatz hierzu steigen die Aufwendungen für neue Planbetten
immer weiter an. So kostete im Jahr 1972 ein Planbett rund 55.000
Euro, heutzutage muss man hierfür schon 190.000 Euro aufwenden. Diese Fakten werfen die Frage auf, ob das heutige Finanzierungssystem der Dualistik noch bestehen kann oder ob es hierfür alternative Wege gibt.
Im Folgenden wird ausgehend von der Darstellung der Grundzüge der
dualistischen Krankenhausfinanzierung und den damit verbundenen Problemen in Kapitel 1, in Kapitel 2 auf die Krankenhausfinanzierung in Nordrhein-Westfalen näher eingegangen. Seit der Einführung des Krankenhausgestaltungsgesetzes
(KHG) hat sich dort einiges grundlegend geändert. Den Abschluss bildet ein Fazit der dargestellten Sachverhalte.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Das Konzept der dualen Finanzierung im Krankenhaus
2.1 Die Investitionskostenfinanzierung
2.1.1 Grundlegendes zu den Investitionskosten
2.1.2 Die Einzelförderung
2.1.3 Die Wiederbeschaffungspauschale
2.2 Die Betriebskostenfinanzierung
2.3 Problematik der dualen Finanzierung
3 Die aktuelle Krankenhausfinanzierung in Nordrhein-Westfalen
3.1 Änderungen in der Finanzierung durch das KHGG NRW
3.1.1 Die Baupauschale
3.1.2 Pauschale für die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter
3.1.3 Grundlagen der Berechnung der Pauschalen
3.2 Auswirkungen der Baupauschale auf die Ertragslage des Krankenhauses
3.2.1 Die Abbildung der Baupauschale im Rechnungswesen
3.2.2 Eigenmittelfinanzierung
3.2.3 Darlehensfinanzierung
3.3 Kritische Würdigung der Baupauschale
4 Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Berechnung der Baupauschale
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Baupauschale zur Eigenmittelfinanzierung
Tabelle 2: Baupauschale zur Darlehensfinanzierung
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Der Gesundheitssektor in Deutschland ist in den letzten Jahren einem ste-tigen Wandel unterworfen. Als Beispiel sei hier die Einführung der Diagnosis Related Group (DRG) im Jahr 2003 oder auch die Einführung des Gesundheitsfonds Anfang des Jahres 2009 aufgeführt. Ohne Frage ist von diesem Umbruch auch der Krankenhausmarkt, der 2005 immerhin ei-nen Anteil am Gesundheitsmarkt von 25,9 Prozent ausmachte, betroffen.1 Gerade im Bereich der Krankenhausfinanzierung ist Handlungsbedarf ge-fragt.
Der Investitionsstau in den deutschen Krankenhäusern nimmt immer grö-ßere Ausmaße an. Er wird von Experten derzeit auf 25 bis 50 Milliarden Euro geschätzt.2 Die Mittel, die durch die öffentliche Hand zur Verfügung gestellt werden, sinken hingegen. In den letzten 15 Jahren ist ein deutli-cher Rückgang bei den Fördermitteln nach dem Krankenhausfinan-zierungsgesetz (KHG) zu verzeichnen. Real sanken die Fördermittel seit 1991 um insgesamt 44,34 Prozent auf 2.722,06 Millionen Euro im Jahr 2006.3 Im Gegensatz hierzu steigen die Aufwendungen für neue Planbet-ten immer weiter an. So kostete im Jahr 1972 ein Planbett rund 55.000 Euro, heutzutage muss man hierfür schon 190.000 Euro aufwenden.4 Die-se Fakten werfen die Frage auf, ob das heutige Finanzierungssystem der Dualistik noch bestehen kann oder ob es hierfür alternative Wege gibt.
Im Folgenden wird ausgehend von der Darstellung der Grundzüge der dualistischen Krankenhausfinanzierung und den damit verbundenen Prob-lemen in Kapitel 1, in Kapitel 2 auf die Krankenhausfinanzierung in Nordrhein-Westfalen näher eingegangen. Seit der Einführung des Kran-kenhausgestaltungsgesetzes (KHG) hat sich dort einiges grundlegend geändert. Den Abschluss bildet ein Fazit der dargestellten Sachverhalte.
2 Das Konzept der dualen Finanzierung im Kran-kenhaus
Im deutschen Krankenhauswesen ist das Konzept der dualen Finanzie-rung in § 4 KHG verankert. Hiernach werden die Krankenhäuser wirt-schaftlich gesichert, indem einerseits ihre Investitionskosten durch öffentli-che Förderung übernommen werden und anderseits indem sie leistungsgerechte Erlöse aus den Pflegesätzen sowie Vergütungen für vor- und nachstationäre Behandlung und für ambulantes Operieren erhal-ten. Somit übernehmen die Bundesländer die Investitionskosten und die Benutzer des Krankenhauses bzw. ihre Krankenkassen die laufenden Ausgaben (Betriebskosten).5 Im Folgenden wird auf dieses zweigeteilte System eingegangen und zuerst die Investitionsfinanzierung und später die Betriebskostenfinanzierung dargestellt. Abschließend wird das duale System kritisch gewürdigt.
2.1 Die Investitionskostenfinanzierung
2.1.1 Grundlegendes zu den Investitionskosten
Zu den Investitionskosten eines Krankenhauses zählen nach § 2 Nr. 2 KHG die Errichtungskosten, wie Umbau, Neubau oder Erweiterungsbau eines Krankenhauses sowie die Kosten der Anschaffung der zum Kran-kenhaus gehörenden Wirtschaftsgüter und die Kosten der Wiederbe-schaffung der zum Krankenhaus gehörenden Anlagegüter. Nicht hinzu zählen jedoch die Kosten des Grundstückes und die damit verbundenen Kosten (Erwerb, Erschließung und Finanzierung) sowie die Kosten der Verbrauchsgüter.
[...]
1 Vgl. Augurzky/ Schmidt/ Schwierz (2008), S. 210.
2 Vgl. Oberender/ Hacker/ Schommer (2002), S. 130.
3 Vgl. Karmann (2007), S. 1035.
4 Vgl. Schmitz (2004), S. 192.
5 Vgl. Fleßa (2007), S. 107.
- Quote paper
- Melanie Reinhardt (Author), 2009, Die Krankenhausfinanzierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138345