Die Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an weiterführender und höherer
Bildung hat sich im Zeitraum 1950-2000 zum Teil stark verändert. Die Bildungsbeteiligung
der Mädchen ist der relative Häufigkeitsanteil der Mädchen an einem
Bildungsgang.1 Zunächst stellt sich die Frage: Was ist eigentlich weiterführende
und was höhere Bildung? Zur weiterführenden Bildung gehören alle weiterführenden
Schulen, die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium. Außerdem
natürlich auch noch Abend- Hauptschulen, -Realschulen, -Gymnasien, Kollegs
und Gesamtschulen, auf die ich nicht näher eingehen werde, da dies den Rahmen
meiner Ausarbeitungen sprengen würde. Zur höheren Bildung gehören alle
Hochschulen, also die Universitäten, die Kunsthochschulen, die Fachhochschulen,
die Verwaltungsfachhochschulen, die Gesamthochschulen, die Pädagogischen
Hochschulen und die Theologischen Hochschulen. Zusätzlich werde ich noch auf
die Situation an den Berufsschulen und in der Berufswahl eingehen.
Zunächst werde ich auf die Gründe für diese Veränderungen allgemein zu
sprechen kommen. Später möchte ich dann die Veränderungen in der Bildungsbeteiligung
von Mädchen und jungen Frauen konkret an den jeweiligen Bildungseinrichtungen
aufzeigen.
Was zu Beginn noch zu bemerken wäre: Um die Veränderungen in der Bildungsbeteiligung
der Mädchen deutlich zu machen, werde ich jeweils zwei weit auseinander
liegende Jahre, z.B. 1965 und 1998, miteinander vergleichen. Hier muß man
berücksichtigen, dass nach der Wiedervereinigung Deutschlands, neue Bundesländer
dazukamen, die das Gesamtbild etwas verzerren. Wenn ich also im folgenden
Zahlenangaben mache, spreche ich z.B. 1965 vom früheren Bundesgebiet und ab
November 1989 vom vereinten Deutschland.
Außerdem werde ich die Veränderungen in der Bildungsbeteiligung von Mädchen
und jungen Frauen im Kontrast zu den Veränderungen in der Bildungsbeteiligung
von Jungen und jungen Männern darstellen, um die besonderen geschlechtsspezifischen
Unterschiede besser deutlich machen zu können. [...]
1 Rodax, Annelie / Rodax, Klaus: Bildungschancen und Bildungswege von Frauen. In:
Sozialwissenschaftliche Schriften, Heft 33. Berlin 1996. S.41.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Thematik
- Gründe für die Veränderungen in der Bildungsbeteiligung der Mädchen und jungen Frauen im Zeitraum 1950-2000
- Bildungsexpansion
- Auswirkungen der sozialen Herkunft / Bildungsniveau des Elternhauses
- Traditionelle Familienorientierung / wachsende Chancengleichheit
- Teilzeitarbeit / veränderte Beschäftigungssituation
- Veränderungen an den Schulen
- Definition: Hauptschulen
- Hauptschulen
- Definition: Realschulen
- Realschulen
- Definition: Gymnasien
- Gymnasien
- Fächerwahl
- Hochschulen
- Definition: Hochschulen
- Veränderungen an den Hochschulen
- Fächerwahl
- Veränderungen in der Berufsausbildung
- Definition: Berufsschulen
- Definition: Berufsfachschulen
- Definition: Schulen des Gesundheitswesens
- Berufsschulen / Berufsfachschulen / Schulen des Gesundheitswesens
- Berufswahl
- Zusammenfassende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Veränderungen in der Bildungsbeteiligung von Mädchen und jungen Frauen in Deutschland zwischen 1950 und 2000. Sie untersucht die Gründe für diese Entwicklung und beleuchtet die spezifischen Veränderungen an verschiedenen Bildungseinrichtungen, wie z.B. Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, Hochschulen und Berufsschulen.
- Bildungsexpansion und ihre Auswirkungen auf die Bildungsbeteiligung von Mädchen und jungen Frauen
- Der Einfluss sozialer Herkunft und Bildungsniveau des Elternhauses auf die Bildungschancen
- Die Rolle von traditionellen Familienorientierungen und wachsender Chancengleichheit
- Veränderungen in der Beschäftigungssituation und deren Einfluss auf die Bildungswahl
- Spezifische Veränderungen an unterschiedlichen Schulformen und in der Berufswahl
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Thematik der Bildungsbeteiligung von Mädchen und jungen Frauen und definiert die Begrifflichkeiten „weiterführende Bildung“ und „höhere Bildung“. Es wird zudem auf die Methodik der Analyse eingegangen, die auf dem Vergleich von Daten aus zwei weit auseinanderliegenden Jahren beruht.
Kapitel zwei untersucht die Gründe für die Veränderungen in der Bildungsbeteiligung von Mädchen und jungen Frauen. Es wird die Bildungsexpansion der Nachkriegszeit, die Auswirkungen der sozialen Herkunft, die Rolle der traditionellen Familienorientierung und die veränderte Beschäftigungssituation beleuchtet.
Kapitel drei analysiert die Veränderungen an den Schulen, wobei jeweils die Definitionen und Entwicklungen von Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien behandelt werden. Es wird auch auf die Fächerwahl an diesen Schulen eingegangen.
Kapitel vier beschäftigt sich mit den Veränderungen an den Hochschulen, von der Definition des Begriffs „Hochschulen“ über die Veränderungen an den Hochschulen selbst bis hin zur Fächerwahl.
Kapitel fünf beleuchtet die Veränderungen in der Berufsausbildung, indem es die Definitionen von Berufsschulen, Berufsfachschulen und Schulen des Gesundheitswesens erläutert und die Entwicklungen in der Berufsausbildung und der Berufswahl analysiert.
Schlüsselwörter
Bildungsbeteiligung, Mädchen, junge Frauen, Bildungspolitik, Bildungsexpansion, soziale Herkunft, Chancengleichheit, Familienorientierung, Beschäftigungssituation, Schulformen, Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Hochschule, Berufsausbildung, Berufswahl.
- Quote paper
- Stefanie Stocker (Author), 2002, Partizipation von Mädchen und jungen Frauen an weiterführender und höherer Bildung - Veränderungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13838