In den letzten Jahren kam es immer und immer wieder zu Medienberichten über Fusionspläne großer Unternehmen. Durch dieses angestrebte externe Wachstum möchte sich ein Unternehmen neu positionieren, Wettbewerbsvorteile sowohl auf der Absatz- als auch auf der Kostenseite erlangen und somit den Unternehmensgewinn steigern.
Allerdings besteht die Gefahr, dass dadurch neu entstehende Konzerne eine Angebots- oder Nachfragemonopol etablieren und ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchen.
Deshalb bedarf es eines Kontrollmechanismus, durch den Fusionen und marktbeherrschende Unternehmen gelenkt und überwacht werden können. Dabei ist es wichtig, dass das wirtschaftliche Handeln nicht beeinträchtigt wird und der freie Markt sich entfalten kann.
Kontrollmöglichkeiten dieser Art sind in verschiedener Form in den großen Volkswirtschaften der Erde etabliert. Hierbei ist es besonders signifikant, dass sich diese Kontrollorgane insbesondere in den Kriterien unterscheiden, die letztendlich zur Untersagung einer Fusion führen.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit drei relevanten Testverfahren der Fusionskontrolle, dem Marktbeherrschungstest, dem SIEC-Test und dem SLC-Test. Ziel der Arbeit ist es, die Charakteristika der Verfahren herauszuarbeiten sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten gegenüberzustellen.
Hierzu wird in Kapitel 2 zunächst eine Einführung in die Fusionskontrolle gegeben, wobei insbesondere auf horizontale Fusionen eingegangen wird.
Kapitel 3 stellt die drei Testverfahren der Fusionskontrolle vor. Dabei kommen das Anwendungsgebiet, die Kriterien zur Untersagung und ein Anwendungsbeispiel aus der Praxis zur Sprache.
Die Stärken und Schwächen der vorgestellten Fusionskontrollverfahren werden in Kapitel 4 erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einführung in die Fusionskontrolle
- 2.1. Horizontale Fusionen
- 2.1.1. Unilaterale Effekte
- 2.1.1.1. Determinanten für Marktbeherrschung
- 2.1.1.2. Effizienzgewinne
- 2.1.1.3. Der relevante Markt
- 2.1.2. Koordinierte Effekte
- 2.2. Nicht-horizontale Fusionen
- 3. Untersagungskriterien in der Fusionskontrolle
- 3.1. Der Marktbeherrschungstest
- 3.1.1. Anwendungsgebiet
- 3.1.2. Kriterien
- 3.1.3. Anwendungsbeispiel aus der Praxis
- 3.2. Der SIEC-Test
- 3.2.1. Anwendungsgebiet
- 3.2.2. Kriterien
- 3.2.3. Anwendungsbeispiel aus der Praxis
- 3.3. Der SLC-Test
- 3.3.1. Anwendungsgebiet
- 3.3.2. Kriterien
- 3.3.3. Anwendungsbeispiel aus der Praxis
- 4. Stärken und Schwächen der Verfahren im Vergleich
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht drei Testverfahren der Fusionskontrolle – den Marktbeherrschungstest, den SIEC-Test und den SLC-Test – und vergleicht deren Charakteristika, Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis dieser Verfahren zu entwickeln.
- Untersuchung der Kriterien zur Untersagung von Fusionen.
- Vergleich der drei Testverfahren hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit.
- Analyse der Stärken und Schwächen der einzelnen Verfahren.
- Erläuterung der Auswirkungen horizontaler Fusionen auf den Wettbewerb.
- Bewertung der Bedeutung von Marktbeherrschung und wesentlicher Wettbewerbsreduzierung.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Fusionskontrolle ein und beschreibt die steigende Anzahl von Fusionen großer Unternehmen sowie die damit verbundenen Risiken für den Wettbewerb. Sie hebt die Notwendigkeit von Kontrollmechanismen hervor, die Fusionen überwachen und marktbeherrschende Stellungen verhindern, ohne das wirtschaftliche Handeln zu behindern. Die Arbeit fokussiert auf drei spezifische Testverfahren der Fusionskontrolle.
2. Einführung in die Fusionskontrolle: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die Fusionskontrolle, mit besonderem Augenmerk auf horizontale Fusionen. Es werden die wettbewerbsrechtlichen Folgen der Oligopolbildung erläutert, darunter unilaterale Effekte (Einzelmarktbeherrschung) und koordinierte Effekte (geringere Wettbewerbseffektivität durch Absprachen). Das Kapitel beschreibt die rechtlichen Grundlagen der Fusionskontrolle in Europa und Deutschland, unter Bezugnahme auf die EG-Verträge und das GWB.
3. Untersagungskriterien in der Fusionskontrolle: Dieses Kapitel stellt die drei zentralen Testverfahren der Fusionskontrolle (Marktbeherrschungstest, SIEC-Test, SLC-Test) im Detail vor. Für jedes Verfahren werden das Anwendungsgebiet, die Untersagungskriterien und ein Praxisbeispiel erläutert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der jeweils spezifischen Kriterien, die zur Untersagung einer Fusion führen können.
Schlüsselwörter
Fusionskontrolle, Marktbeherrschung, SIEC-Test, SLC-Test, horizontale Fusionen, Wettbewerbspolitik, Oligopol, unilaterale Effekte, koordinierte Effekte, GWB, EG-Verträge.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Fusionskontrolle
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert drei zentrale Testverfahren der Fusionskontrolle – den Marktbeherrschungstest, den SIEC-Test und den SLC-Test – und vergleicht deren Charakteristika, Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Ziel ist ein umfassendes Verständnis dieser Verfahren und ihrer Anwendung.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Kriterien zur Untersagung von Fusionen, vergleicht die Anwendbarkeit der drei Testverfahren, analysiert deren Stärken und Schwächen, erläutert die Auswirkungen horizontaler Fusionen auf den Wettbewerb und bewertet die Bedeutung von Marktbeherrschung und wesentlicher Wettbewerbsreduzierung. Sie beinhaltet auch eine Einführung in die Fusionskontrolle und die rechtlichen Grundlagen in Europa und Deutschland.
Welche Testverfahren werden im Detail untersucht?
Die Seminararbeit untersucht detailliert den Marktbeherrschungstest, den SIEC-Test und den SLC-Test. Für jedes Verfahren werden das Anwendungsgebiet, die Untersagungskriterien und ein Praxisbeispiel erläutert.
Was sind horizontale Fusionen und welche Auswirkungen haben sie?
Die Arbeit befasst sich mit horizontalen Fusionen, also Fusionen von Unternehmen, die auf dem gleichen Markt tätig sind. Es werden die wettbewerbsrechtlichen Folgen der Oligopolbildung erläutert, einschließlich unilateraler Effekte (Einzelmarktbeherrschung) und koordinierter Effekte (geringere Wettbewerbseffektivität durch Absprachen).
Welche rechtlichen Grundlagen werden berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf die rechtlichen Grundlagen der Fusionskontrolle in Europa und Deutschland, unter Bezugnahme auf die EG-Verträge und das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB).
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine Einführung in die Fusionskontrolle (mit Unterkapiteln zu horizontalen und nicht-horizontalen Fusionen), ein Kapitel zu den Untersagungskriterien (mit detaillierten Erläuterungen zu den drei Testverfahren), einen Vergleich der Verfahren und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Fusionskontrolle, Marktbeherrschung, SIEC-Test, SLC-Test, horizontale Fusionen, Wettbewerbspolitik, Oligopol, unilaterale Effekte, koordinierte Effekte, GWB, EG-Verträge.
- Quote paper
- Karsten Lobsien (Author), 2006, Untersagungskriterien in der Fusionskontrolle – Ein Vergleich zwischen SLC-, SIEC- und Dominanztest, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/138664