Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Verwendung digitaler Beratungsformate hinsichtlich der Überbrückung von Psychotherapiewartezeiten. Dies wird anhand folgender Forschungsfragen untersucht: Welche Bedeutung haben digitale psychosoziale Beratungsformate für die Überbrückung von Psychotherapiewartezeiten? Und welche Rahmenbedingungen müssen zukünftig vorliegen, um die Verwendung digitaler Beratungsformate, im Kontext der Überbrückung von Psychotherapiewartezeiten, zu optimieren?
Für die Beantwortung der Fragen wurden fünf leitfadengestützt Expert*inneninterviews mit Befragten aus den Bereichen der Psychotherapie, psychosozialen Beratung und Onlineberatung durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass keine spezifischen digitalen Angebote für die Zielgruppe der Therapiesuchenden vorliegen, diese jedoch aus professioneller Sicht auch keine Notwendigkeit darstellen. Der Ausbau der existierenden digitalen Beratungsstrukturen, eine geförderte Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Anbietern sowie eine zentrale Informationsplattform stellen die anzustrebenden Rahmenbedingungen dar. Liegen diese vor, profitiert zukünftig auch die Zielgruppe der wartezeitenüberbrückenden Therapiesuchenden davon.
Inhaltsverzeichnis
- I. Abkürzungsverzeichnis
- II. Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Thematischer Bezugsrahmen
- 2.1 Begriffsklärung: Wo hört Beratung auf und wo beginnt Therapie?
- 2.1.1 Eigenschaften von Beratung und Therapie: ein Vergleich
- 2.1.2 Grenzen beraterischen Handelns
- 2.2 Therapiewartezeiten und beraterische Überbrückungsphasen
- 2.2.1 Ursachen für das Entstehen von Therapiewartezeiten: eine Analyse
- 2.2.2 Konsequenzen für Beratende, Beratungssuchende und Beratungsstellen
- 2.3 Dimensionen digitaler Beratung
- 2.3.1 Digital, Online, Virtuell: Eine einleitende Begriffsklärung
- 2.3.2 Grundformen digitaler Beratung
- 2.3.3 Voraussetzungen für erfolgreiche digitale Beratung
- 2.3.4 Chancen und Risiken digitaler Beratungsangebote
- 2.4 Rekapitulation der thematischen Rahmung
- 3. Methodisches Vorgehen
- 3.1 Grundprinzipien qualitativer Sozialforschung im Interviewkontext
- 3.2 Auswahl des Erhebungsinstrumentes: das Experteninterview
- 4. Qualitative Datenerhebung
- 4.1 Erstellung des Interviewleitfadens
- 4.2 Feldzugang und Sampling
- 4.3 Durchführung der Experteninterviews
- 4.4 Aufbereitung und Auswertung der Daten
- 5. Präsentation der Ergebnisse
- 5.1 Differenzierung zwischen Beratung und Psychotherapie
- 5.2 Psychotherapiewartezeiten
- 5.3 Überbrückung von Wartezeiten
- 5.4 Kassenärztliche Zulassung für Psychotherapeut*innen
- 5.5 Digitale Beratungsformen
- 5.6 Zielgruppen digitaler Beratungsformen
- 5.7 Trennung von digitaler und Face-to-Face (f2f) Beratung
- 5.8 Zugang zu Angeboten
- 5.9 Nachfrage
- 5.10 Finanzierung
- 5.11 Software, Hardware und Plattformen
- 5.12 Einfluss der COVID-19-Pandemie
- 6. Diskussion der Ergebnisse
- 7. Reflexion
- 8. Schlussfolgerung
- Quellenverzeichnis
- Literatur
- Elektronische Medien
- Anhang
- Anhang I - Interviewleitfaden
- Anhang II - Anschreiben
- Anhang III - MAXMap zur Beziehung der codierten Hauptkategorien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der Verwendung digitaler Beratungsformate zur Überbrückung von Therapiewartezeiten in der psychosozialen Beratung. Sie untersucht die Bedeutung dieser Formate für die Betroffenen und die Rahmenbedingungen, die für eine optimierte Nutzung im Kontext von Wartezeiten geschaffen werden müssen.
- Untersuchung der Rolle digitaler Beratungsangebote bei der Überbrückung von Wartezeiten auf psychotherapeutische Behandlung.
- Analyse der Bedürfnisse und Erfahrungen von Therapiesuchenden in Bezug auf digitale Beratungsangebote.
- Bewertung der Eignung und Wirksamkeit digitaler Beratungsformate im Vergleich zu traditionellen Face-to-Face-Beratungen.
- Identifizierung von Herausforderungen und Chancen im Bereich der digitalen Beratung für die Überbrückung von Wartezeiten.
- Entwicklung von Empfehlungen für die Gestaltung und Implementierung von digitalen Beratungsangeboten im Kontext der Überbrückung von Wartezeiten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Thematik der Therapiewartezeiten in Deutschland einführt und die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit definiert. Das zweite Kapitel beleuchtet den thematischen Bezugsrahmen und analysiert die Eigenschaften von Beratung und Therapie, die Ursachen für Therapiewartezeiten und die Konsequenzen für alle Beteiligten. Zudem werden die Dimensionen der digitalen Beratung, ihre Grundformen, Chancen und Risiken im Detail betrachtet. Das dritte Kapitel beschreibt das methodische Vorgehen der Arbeit, welches auf der Durchführung qualitativer Experteninterviews basiert. In Kapitel vier werden die qualitative Datenerhebung, die Erstellung des Interviewleitfadens und die Durchführung der Interviews vorgestellt. Kapitel fünf präsentiert die Ergebnisse der Interviews, die Erkenntnisse über die Bedeutung von digitalen Beratungsangeboten und die notwendigen Rahmenbedingungen liefern. Die Arbeit endet mit einer Diskussion der Ergebnisse, einer Reflexion des eigenen Forschungsprozesses und einer Zusammenfassung der Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Digitale Beratung, Therapiewartezeiten, psychosoziale Beratung, Online-Beratung, Experteninterviews, qualitative Forschung, Überbrückung, Rahmenbedingungen, Zugang, Finanzierung.
- Arbeit zitieren
- Franz Haase (Autor:in), 2023, Überbrückung von Therapiewartezeiten. Die Bedeutung digitaler psychosozialer Beratungsangebote, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1389036