Die vorliegende Arbeit mit dem Titel "Wie erreicht die Kirche die Gesellschaft im 21. Jahrhundert" behandelt die gesellschaftlichen Individualisierungsprozesse als Chance für die Arbeit der Kirche.
Die Kirche beeinflusste im Mittelalter das Leben der Menschen in allen Lebensbereichen. Für die Menschen im Mittelalter waren der Glaube und die Kirche wichtig, sie hatten eine viel höhere Bedeutung als heute. Einerseits war es traditionsbedingt, denn man konnte sich die Religion nicht aussuchen und andererseits fürchteten sich die Menschen vor dem Tod. Die Menschen im Mittelalter glaubten fest ans Fegefeuer, deshalb wurden die abstrusesten Methoden der Kirche akzeptiert, um ihm zu entkommen. Methoden, wie z. B. die Sünden einfach mit Geld aus der Welt zu schaffen. Die Kirche stand außerdem über den königlichen Herrscher und deshalb wurde der König nur durch die christliche Kirche gekrönt. Heute ist es in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts anders.
Seit dem Ende des Mittelalters lockerte sich das enge Verhältnis von Gesellschaft, Religion und Kirche nach und nach, woran auch die Reformation bedeutende Anteile hatte. In der Zeit der Industrialisierung fand die Bedeutung des Christentums und der Kirche, vor allem in den großen Städten, ihren Tiefpunkt. Menschen zogen aus der engen Dorfgemeinschaft in die großen Städte, um dort in den Fabriken Arbeit zu finden und in riesigen Mietblöcken zu wohnen, dies führte dazu, dass viele Menschen den Anschluss an die Kirche verloren haben. Außerdem herrschte kein gesellschaftlicher Druck mehr einer Kirche oder einer Religion anzugehören.
Auf weltpolitischer Ebene hat der Einfluss der Kirche und Religion ebenfalls abgenommen. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg ging es mit dem Christentum und somit mit der Kirche in Europa abwärts. Besonders deutlich sieht man es an den Mitgliederzahlen der letzten Jahre. Aus der evangelischen Kirche traten rund 220.000 Menschen und aus der katholischen Kirche traten 216.000 Menschen aus. Es wird vermutet, dass im Jahr 2030, weniger als die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung einer christlichen Kirche angehören werden. Das Problem liegt darin, dass immer mehr Menschen die Notwendigkeit der Existenz und die Relevanz der Kirchen in ihrer heutigen Form für die heutige Zeit hinterfragen. Insbesondere werden die scheinbaren Privilegien der Kirche kritisch in die Mangel genommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kirche
- Der Begriff Kirche
- Die Funktion der Kirche
- Die Mission als Aufgabe der Kirche
- Definition Evangelisation
- Der Unterschied in der Evangelisation und der Mission
- Die Evangelisation als Zentrum der kirchlichen Mission
- Die Individualisierungsprozesse der Gesellschaft
- Die Individualisierung
- Die drei Aspekte der Individualisierung nach Ulrich Beck
- Die Dimension der Freisetzung
- Die Entzauberungsdimension
- Die Dimension der Kontroll- und Reintegration
- Entwicklungen und Auswirkungen der Individualisierung auf die Gesellschaft.
- Die Auswirkungen der Individualisierung auf Kirche und Religion
- Die Individualisierung von Religion
- Religion in der Pluralisierung
- Die Religion als Privatsache
- Die Auswirkung der Individualisierung auf die Kirche
- Die Entkirchlichung.
- Kirche und Gesellschaft
- Kirche als sinnerfüllendes Organ
- Kirche und Gemeinschaft
- Verbindung zwischen individuellem Glauben und Gemeinschaft
- Zwischenfazit
- Exkurs: Kirche und Milieus
- Die Humanisten und Idealisten
- Zielgruppenbetrachtung.
- Was ist die Zielgruppe?
- Gesellschaftsorientierte Evangelisation
- Mögliche Angebote der Kirchenarbeit in Bezug auf Erwachsene
- Spirituelle Angebote
- Eventgottesdienste
- Verschiedene Kleingruppen
- Seminare und Kurse
- Zusammenfassung.
-
- Die Kirchenchristen
- Die Nüchtern-Pragmatischen
- Die Anspruchsvollen
- Die Alltagschristen
- Begründung dieses Exkurses
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, wie die Kirche die Gesellschaft im 21. Jahrhundert erreichen kann, vor dem Hintergrund des wachsenden gesellschaftlichen Wandels und der damit einhergehenden Individualisierungsprozesse. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Herausforderungen, die die Kirche durch die Entkirchlichung und die veränderte Rolle von Religion in der modernen Gesellschaft erlebt.
- Die Definition von „Kirche“ und ihrer Funktion in der Gesellschaft.
- Die Analyse der Individualisierungsprozesse und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
- Die Erörterung der Auswirkungen der Individualisierung auf Kirche und Religion.
- Die Suche nach Möglichkeiten, wie die Kirche gesellschaftlich relevant bleiben kann.
- Die Darstellung von möglichen Angeboten der Kirchenarbeit, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Frage nach der Relevanz der Kirche in der modernen Gesellschaft. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Verhältnisses von Kirche und Gesellschaft und die aktuellen Herausforderungen, die die Kirche durch die Entkirchlichung und die Individualisierungsprozesse erlebt.
Das Kapitel „Die Kirche“ widmet sich der Definition des Begriffs „Kirche“ und beleuchtet die Funktion und Aufgaben der Kirche. Dabei wird insbesondere auf die Mission und die Evangelisation als zentrale Elemente der kirchlichen Arbeit eingegangen.
Das Kapitel „Die Individualisierungsprozesse der Gesellschaft“ analysiert die Individualisierung als zentralen Prozess der modernen Gesellschaft und untersucht die Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche.
Das Kapitel „Die Auswirkungen der Individualisierung auf Kirche und Religion“ untersucht die Auswirkungen der Individualisierung auf die Rolle von Kirche und Religion in der Gesellschaft. Die Themenfelder Religionsplurialisierung, Individualisierung von Religion und die Entkirchlichung stehen dabei im Zentrum der Betrachtung.
Das Kapitel „Kirche und Gesellschaft“ befasst sich mit der Frage, wie die Kirche im 21. Jahrhundert gesellschaftlich relevant bleiben kann. Die Rolle der Kirche als sinnerfüllendes Organ und als Gemeinschaft stehen im Fokus der Betrachtung.
Der Exkurs „Kirche und Milieus“ beleuchtet verschiedene gesellschaftliche Milieus und ihre jeweiligen Einstellungen zur Kirche.
Das Kapitel „Zielgruppenbetrachtung“ beschäftigt sich mit der Frage, wer die Zielgruppe der Kirche im 21. Jahrhundert ist.
Das Kapitel „Gesellschaftsorientierte Evangelisation“ stellt Möglichkeiten vor, wie die Kirche ihre Botschaft in der modernen Gesellschaft kommunizieren kann.
Das Kapitel „Mögliche Angebote der Kirchenarbeit in Bezug auf Erwachsene“ stellt verschiedene Angebote der Kirchenarbeit vor, die sich an Erwachsene richten.
Schlüsselwörter
Kirche, Gesellschaft, Individualisierung, Entkirchlichung, Religion, Evangelisation, Mission, Zielgruppe, Milieus, Angebote der Kirchenarbeit.
- Quote paper
- Ed Mayer (Author), 2021, Wie kann die Kirche die Gesellschaft im 21. Jahrhundert erreichen? Gesellschaftliche Individualisierungsprozesse als Chance für die Arbeit der Kirche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1390399