Die Anfänge der Osmanen (1299 - 1481)


Hausarbeit, 2006

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Abriss der Epoche – Aufstieg und Expansion (1299 – 1481)

2. Träger der Herrschaft mit deren Herkunft
2.1. Herkunft der Osmanen
2.2. Ertoghrul
2.3. Osman I. (1281–1324)
2.4. Orhan I. (1324-1360)
2.5. Murat I. (1360-1389)
2.6. Bayezit I. (1389-1402)
2.7. Mehmed I. (1413-1421)
2.8. Murat II (1421 – 1451)
2.9. Mehmed II. (1451 – 1481)

3. Ideologische Grundlagen
3.1. Der Islam im Osmanischen Reich
3.1.1. Was ist der Derwischorden?
3.1.2. Städtischer Hochislam
3.2. Islamische Souveränitätsabzeichen
3.3 Die Ghazis

4. Machtbasis (Militär)
4.1. Heer und Staatswesen
4.2. Das timar – System
4.3. Die Janitscharen

5. Quellen der Epoche

6. Literaturverzeichnis

1. Abriss der Epoche – Aufstieg und Expansion (1299 – 1481)

1281 Tod Ertoghruls, des Urahns der Osmanen[1]

1281 – 1326 Sultanat Osmans I.

Einführung des timar – Systems und des Beglerbeg – Amtes.

Anf. d.

14.Jhdts. Ende des anatolischen Seldschukenreiches.

1317 Osmans Sohn Orhan wird Oberbefehlshaber des osmanischen Heeres.

1326 – 1349 Sultanat Orhans

1326 Die erste bedeutende Stadt Bursa wird durch den Gründungssultan Osman I. (1299 – 1326) erobert.[2]

1331 folgte die Eroberung von Iznik / Nicaea.

1337 Einnahme von Izmit / Nikomedia.

1346 – 1349 Orhan verbündet sich mit Johannes Kantakuzenos, hilft Byzanz gegen die Serben und heiratet die Tochter von Johannes.

1352 Beginn der osmanischen Eroberung in Thrakien.

1354 Türkische Truppen überschreiten die Meerengen, unterstützt von dem neu gebildeten Janitscharenkorps. Ankara wird eingenommen.

1360 – 1389 Sultantat Murats I.

1361 Edirnes wird erobert und 1365 zur neuen Hauptstadt ernannt.

um 1370 erweitert Murat I. seine Macht auf dem Balkan.

1370 – 1405 Timurs - Herrschaft

1376 wird Andronicos V. mit osmanischer Hilfe byzantinischer Kaiser und übergibt Gelibolu an die Osmanen.

1379 Byzanz muss den Status eines tributpflichtigen Vasallen hinnehmen.

1389 Murat I. wird nach siegreicher Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo) von einem Serben ermordet. Thronbesteigung Sultans Bayezids I..

1389 - 1392 Osmanische Eroberung zahlreicher anatolischer Kleinfürstentümer. Bayezid I. kann Bulgarien unterwerfen.

1395 – 1401 Belagerung Konstantinopels.

1396 - 1398 Er besiegt ein europäisches Kreuzfahrerheer bei Nikopolis und das bulgarische Fürstentum Vidin.

1402 Als er im Begriff ist, Griechenland zu besetzen, wird er bei Ankara von den Mongolen unter Timurs Herrschaft besiegt und gefangengenommen. Zerfall des Osmanenstaates.

1402 - 1413 Das Osmanische Reich scheint an Thronstreitigkeiten völlig zu zerbrechen, als es Mehmed I. gelingt sich durchzusetzen.

1405, 19.01 Timurs Tod.

1413 – 1421 Alleinherrschaft Mehmeds I.

1416 Niederlage der osmanischen Flotte im Seekrieg mit Venedig.

1421 - 1451 Sultanat Murats II., er verschafft sich zunehmende Freiheit in Anatolien, wo ihm eine Reihe kleiner Fürstentümer zufallen. Byzanz wird tributpflichtig. Waffenstillstand mit Kaiser Sigismund.

1422 Belagerung Konstantinopels.

1438 Einführung der Knabenlese.

1444 Die Osmanen schlagen am Schwarzen Meer ein polnisches Heer.

1448 In einer zweiten Schlacht auf dem Amselfeld wird Serbien unterworfen.

1451 - 1481 Sultanat Mehmeds II. „des Eroberers“.

1453 Er erobert am 29. Mai Konstantinopel, das jahrelange Ziel der Muslime.

1460 – 1464 Der Krieg mit Venedig brachte Peloponnes und Athen ein und sicherte die Herrschaft über Albanien und Bosnien.

1470 Eröffnung des Baukomplexes der Eroberermoschee.

1477 – 1481 Das timar – System wird im Osmanenreich allgemein eingeführt.

1481 – 1512 Sultanat Bayezits II.[3]

2. Träger der Herrschaft mit deren Herkunft

Das osmanische Reich war territorial das ausgedehnteste und längst dauernde Reich des Islam, seit dem Abbasidenkalifat. Eine Konsequenz aus dem Wachstum der Osmanen war die Überschreitung nach Griechenland, der ägäischen Inseln, Albaniens, der slawischen Länder des Balkans und Ungarns im 10. – 16. Jahrhundert. Obwohl diese Strömung der Eroberungen anschließend zurückging, hinterließ die türkische Besetzung in Form von Raubzügen weiter permanente Spuren im Balkan.[4] Die zeitliche Abfolge der ersten osmanischen Eroberungen ist nicht leicht zu bestimmen, in den heutigen Standardwerken finden sich verschiedene Daten.[5]

2.1. Herkunft der Osmanen

Die Osmanen waren ogusische Turkmenen, nomadische Krieger und Ghazis aus dem Fernen Osten, die weder die iranische Sprache kannten, noch die byzantinischen Bräuche. Sie sind auf den Ogusenstamm Kayi, mit nur 400 Familien, zurückzuführen.[6] Nach der Eroberung der Mongolen (1243) und der allmählichen Auflösung des anatolischen Seldschukenreiches entstanden neue türkische Kleinstaaten, darunter ein Grenzfürstentum unter dem ogusischen Hordenführer Ertoghrul und seinem Sohn Osman I. Ghazi. Die Osmanen breiteten sich allmählich in Kleinasien aus.[7] Sie schafften es, Gesetzgeber und Staatsgründer zu werden. Damals entstanden auch viele Derwischorden, die das Bild des türkischen Staates auf Jahrhunderte hinaus prägten.[8]

2.2. Ertoghrul (gest. 1281)

Ertoghrul, der Stammvater der Osmanen, begann zur Zeit des Seldschukensultanats Alaeddins „seine kriegerischen Aktivitäten“ in Kleinasien.[9] Er soll mit 400 Reitern in die Dienste des Sultans von Konya getreten sein, wofür er ein Lehen erhielt, um sich zu bewaffnen. Seine Truppen zogen jährlich ins „römische“ Gebiet, um möglichst viel Beute zu machen. Ertoghrul starb mit 93 Jahren und wurde in Sögüt beigesetzt. Über Ertoghrul ist sehr wenig bekannt. Osman war sein Nachfolger, er gab dem Stamm seinen Namen.

2.3. Osman I. (1281–1324)

Osman I. war der erste Häuptling, der als Ghazi[10] sein Gebiet wesentlich ausweitete. Er verfügte, wegen der vielen Raubzüge, über ein starkes Heer, mit dem er die Byzantiner heimsuchte. Ihm liefen Krieger zu, deren einzige Erwerbsquelle die Beute war. Damit wurde Krieg zum Dauerzustand. „Bei jeder Gelegenheit wird in den osmanischen Quellen Osmans Schlauheit hervorgehoben.“[11] Seine Krieger nahmen bei Eroberungen und Plünderungen alle erdenklichen Listen in Anspruch. An den Unternehmen des Osman waren Türken beteiligt die nicht muslimische Namen trugen, sondern türkische.[12] Osman I. wird auch als gerechter Herr dargestellt, der Christen in Schutz nahm. In seinem Gebiet waren die Marktsteuern so niedrig wie sonst nirgends. Osman schuf Anfänge des Lehenswesens, die Struktur eines stehenden Heeres, d.h. eine Staatsstruktur, die über die Stammesorganisation hinausging. Er züchtigte Räuber, die den Verkehr störten, so gewährleistete er den Kaufleuten und Fremden vollkommene Sicherheit. Sogar Christen kamen, um dort in Frieden leben zu können.[13] Osman I. war ein echter Ghazi, doch er sah ein, dass der Weg zu Macht und Reichtum nicht nur über den Krieg zu erreichen ist. Durch den eingeführten Handel unterscheidet sich Osman von den Seldschuken. Osman war gichtkrank und zog sich im Alter von den Regierungsgeschäften zurück, genoss aber noch große Autorität. Er war schon fast 60 Jahre alt, als er den Oberbefehl seinem Sohn Orhan übertrug.[14] Osman starb als „Sultan Osman Ghazi Ibn Ertoghrul“.

[...]


[1] vgl. Ploetz, 1986: S. 1073 - 1075

[2] vgl. Faroqhi, 2004: S. 115

[3] vgl. Matuz, 1985: S. 288 - 292

[4] vgl. The Enzyclopaedia of Islam S. 190

[5] vgl. Faroqhi, 2004: S. 16

[6] Werner, 1985: S.100

[7] vgl. Brockhaus, 1993: S. 494

[8] vgl. Ploetz, 1986: S. 1073

[9] Neiss / Steiner, 1989: S. 59 Z. 23

[10] Glaubenskrieger oder Grenzkämpfer (Kämpfer im Heiligen Krieg)

[11] vgl. Neiss/ Steiner, 1989: S.60 Zeile 24

[12] vgl. Werner, 1985: S. 101

[13] vgl. Werner, 1985: S. 109

[14] vgl. Matuz, 1985: S. 30

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Anfänge der Osmanen (1299 - 1481)
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Orientalisches Institut)
Note
2,3
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V139040
ISBN (eBook)
9783640481606
ISBN (Buch)
9783640481392
Dateigröße
411 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Anfänge, Osmanen
Arbeit zitieren
Julia Stekeler (Autor:in), 2006, Die Anfänge der Osmanen (1299 - 1481), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139040

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