Mein Thema „Seelsorge an der eigenen Seele“ ist ein sehr wichtiges Thema für das allgemeine Zusammenleben innerhalb der Gemeinde. In gewissem Maße ist jeder Christ ein Seelsorger in seiner Gemeinde, da nicht jeder Mensch mit einem Anderen seelsorgerlich zu Recht kommt.
So will ich mich damit beschäftigen, warum die Seelsorge an der eigenen Seele so wichtig ist und auch kurz darauf eingehen was passiert, wenn man sich nicht um seine eigene Seele „sorgt“.
Beginnen will ich mit der Definition des Wortes Seele sowohl in Bezug auf das Alte wie auch auf das Neue Testament. Danach werde ich im dritten Teil der Frage nachgehen wozu die Seelsorge an der eigenen Seele überhaupt notwendig ist. Im vierten Teil will ich den Begriff an sich erläutern und das Spektrum der Seelsorgebereiche an der eigenen Seele darstellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition Seele
2.1. Seele im AT
2.2 Seele im NT
3. Wozu ist Seelsorge an der eigene Seele notwendig?
4. Klärung des Begriffs, Bereiche der Seelsorge an der eigenen Seele
5. Resümee
6. Literaturverzeichnis
1.Einleitung
Mein Thema „Seelsorge an der eigenen Seele“ ist ein sehr wichtiges Thema für das allgemeine Zusammenleben innerhalb der Gemeinde. In gewissem Maße ist jeder Christ ein Seelsorger in seiner Gemeinde, da nicht jeder Mensch mit einem Anderen seelsorgerlich zu Recht kommt. So will ich mich damit beschäftigen, warum die Seelsorge an der eigenen Seele so wichtig ist und auch kurz darauf eingehen was passiert, wenn man sich nicht um seine eigene Seele „sorgt“.
Beginnen will ich mit der Definition des Wortes Seele sowohl in Bezug auf das Alte wie auch auf das Neue Testament. Danach werde ich im dritten Teil der Frage nachgehen wozu die Seelsorge an der eigenen Seele überhaupt notwendig ist. Im vierten Teil will ich den Begriff an sich erläutern und das Spektrum der Seelsorgebereiche an der eigenen Seele darstellen.
2 Was bedeutet der Begriff Seele?
Beginnen möchte ich in diesem Abschnitt mit der Erörterung des Begriffs „Seele“.
In der Bibel hat das Wort Seele mehrere Bedeutungen. Diese sind Abwandlungen des ursprünglichen Grundbegriffs und in ihnen spiegeln sich das biblische Denkweisen und Erkenntnisse.
Das Seelenverständnis ist dadurch erschwert worden, dass Luther die jeweiligen Wörter im AT sowie im NT durch „Herz“ oder „Leben“ (sachlich richtig) übersetzt hat.1
2.1 Seele im AT
Im Ursprung bezeichnet das Wort „näfäsch“ den Schlund, die Kehle (vgl. Jes. 5,14). aber auch dem2 Geist gleichend - den Hauch, den Atemvorgang (vgl. Hiob 41, 13 - nach Luther = Odem). Damit ist das gemeint, was den Körper lebendig macht. So bezieht sich „näfäsch“ ursprünglich auf den Zustand des Lebens an sich.
Es kann auch für die Bedeutung des belebten Wesens selbst stehen, sowohl für Menschen als auch für Tiere (vgl. 1. Mos. 1,20, nach Luther „lebendigem Getiere“). Häufig wird es mit dem Wort „lebendig“ kombiniert. In diesem Sinne meint „Seele“ den Menschen selbst (vgl. 1. Mos. 27, 4. 19. 25. 31). Jedoch kann „Meine Seele“ für „ich“ stehen. (vgl. Ps. 31, 10; 42,2). Dies gewinnt vor allem an Bedeutung, wo Menschen um ihre Errettung beten (vgl. Ps. 6,4). Außerdem kann unter „Seele“ auch die gestaltene Kraft des Lebensvorgangs, also das Leben selbst, gemeint sein (vgl. 1. Kön. 19,4). So ist dieses Leben in Gottes Hand (vgl. Hes. 18,4; Hiob 12, 10). Gott kann die Seele, also das Leben, nehmen. Deshalb kann man für die Seele fürchten (vgl. Jos. 9,24 - nach Luther „Leben“). So kann Gott auch die Seele, das Leben, erretten (vgl. 1. Mos. 19, 17).
Man hatte zur Zeit des AT keine einheitliche Vorstellung über die Gestalt und den Sitz der Seele (vgl. Jer. 15,9 „sie werden verhaucht“ im Sinne ihrer Gebundenheit an den Atemweg in 1. Mos. 35, 18).
Das AT kennt aber auch die Seele als das Organ der Empfindungen im Menschen. So kann das Wort „Seele“ gleichwertig mit „Herz“ oder auch „Gemüt“ verwandt werden. Sie kann von Angst bedrückt sein (vgl. 1. Mos. 42, 21), Freude empfinden (vgl. Ps. 84, 3), etc.
Die Seele kann nur gesund und heil sein, wo sie in andauernder Gemeinschaft mit Gott steht, weil die „Seele“ das von Gott gegebene Leben ist (vgl. Jerem. 38, 16, nach Luther „Leben“).
So kann man als Fazit aus dem AT schlussfolgern, dass das Wort „Seele“, ob nun im Sinne des körperlichen oder des geistlichen Lebens vor Gott verstanden wird, nicht nur einen Teil des Menschen, sondern das ganze Leben vor Gott meint.
2.2 Seele im NT
Im NT findet man alle aus dem AT bekanten Bedeutungen des Begriffes „Seele“ (auf griechisch3 „psychä“) wieder. Sie gilt im NT als die tragende Kraft des geschöpflichen Lebens (vgl. Apg. 20, 10, nach Luther „Leben“). „Seele“ steht für das Leben selbst (Mt. 2,20) das Gott liebt und auch zurückfordert. Auch im NT kann die menschliche Person selbst gemeint sein (vgl. Apg. 2, 41).
Aber die „Seele“ kann auch im NT als das Organ der Empfindungen und Gefühle verstanden werden (vgl. Mt. 26, 38). Es gilt auch hier, dass der Mensch sich ganz und gar nach dem Willen Gottes ausrichten soll (vgl. 22, 37) und das sogar im verstärktem Maße. Die „Seele“ hat hier ebenfalls die gleiche Doppelbedeutung als Leben, das sich auf die menschlich]e Existenz bezieht, sowie das neue Leben. Dieses neue Leben ist durch Gott gegeben und der Tod hat darüber keine Macht. Folglich ist die „Seele“ das kostbarste, das ein Mensch besitzt.
Deshalb soll der Mensch immer in Gemeinschaft und im Gehorsam mit Gott, dem Schöpfer des neuen Lebens, verbleiben (vgl. Mk. 12, 30; Eph. 6,6). Falls dies nicht der Fall sein sollte, kann Gott die „Seele“ des Menschen auch verderben (vgl. Mt. 10, 28), womit der Mensch sein neues Leben verwirkt hat. Als Hüter und Hirte der Seele der menschlichen Seele gilt Jesus Christus (1. Petr. 2,25), welcher ihr Ruhe geben will (Mt. 11, 29). Aus diesem Grund lässt er sie umsorgen (-> Seelsorge) von den anderen Gliedern seines Leibes (vgl. 2. Kor. 12, 15; Hebr. 13, 17). Der Mensch steht in ständiger Gefahr die „Seele“ zu verlieren, wenn er sein Trachten nur nach der Erhaltung seines irdischen Lebens ausrichtet (Kol. 3,1 ff; Mk. 8, 35).
Wo der menschliche Geist als die Steuerungskraft des Denkens und der Entscheidung gemeint wird, als Kontrast zur „Seele“ die als lebenserhaltene Kraft und dem Organ der Empfindungen gemeint ist, ist die Rede vom „pneuma“ (vgl. 1. Thess. 5, 23). Durch 1. Thess. 5, 23 wird deutlich, dass beide („psychä“ und „pneuma“) der Heilung Gottes bedürfen, damit wie in Lk. 1, 46 f der Mensch zum Lob und Dienst Gottes bewegt wird.
So ist abschließend zu sagen, dass es die vom Geist Gottes bestimmte neue Leiblichkeit das Ziel der Wege Gottes mit dem Menschen, also die Auferstehung, ist.
[...]
1 Vgl. Maier, G. (HG): Lexikon zur Bibel. Wuppertal, Wuppertal, 20066 (1994), 1460
2 Vgl. Maier, G. (HG): Lexikon zur Bibel. Wuppertal, Wuppertal, 20066 (1994), 1461-1462
3 Vgl. Maier, G. (HG): Lexikon zur Bibel. Wuppertal, Wuppertal, 20066 (1994), 1463-1464
- Quote paper
- Christoph Mohr (Author), 2009, Seelsorge an der eigenen Seele, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139279