Analyse der Theorie der Leistungsmotivation von John W. Atkinson


Hausarbeit, 2008

17 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG

2. ALLGEMEINES ZUR LEISTUNGSMOTIVATION
2.1 URSPRÜNGE DER LEISTUNGSMOTIVFORSCHUNG
2.1.1 HENRY MURRAY
2.1.2 DAVID MCCLELLAND
2.1.3 JOHN W. ATKINSON

3. DAS LEISTUNGSMOTIV
3.1 DEFINITION UND WISSENSWERTES
3.2 ENTWICKLUNG DES LEISTUNGSMOTIVS
3.3 GENERALITÄT UND STABILITÄT

4. MESSUNG DES LEISTUNGSMOTIVS
4.1 DER TAT
4.2 KRITIK

5. ATKINSONS RISIKOWAHLMODELL
5.1 GRUNDLEGENDES
5.2 HOFFNUNG AUF ERFOLG
5.3 FURCHT VOR MISSERFOLG
5.4 RESULTIERENDE TENDENZ

6. EMPIRISCHE BEFUNDE
6.1 ANSPRUCHSNIVEAU
6.1.1 EXPERIMENT VON MOULTON
6.1.2 ERWARTUNGEN
6.1.3 ERGEBNISSE UND INTERPRETATIONEN
6.2 AUSDAUER
6.2.1 EXPERIMENT VON FEATHER
6.2.2 ERWARTUNGEN UND ERGEBNISSE
6.3 AUFGABENWAHL
6.3.1 EXPERMINET VON ATKINSON UND LITWIN
6.3.2 ERWARTUNGEN
6.3.3 ERGEBNISSE UND INTERPREATIONEN

7. WEINERS ATTRIBUTIONSTHEORETISCHE LEISTUNGSMOTIVATIONSTHEORIE

8. SCHLUSSWORT

QUELLENVERZEICHNIS

1. Einleitung

Motivation verleitet Menschen dazu etwas zu leisten. Motive können also als Antriebskräfte betrachtet werden. Diese entscheiden also ob bestimmte Aufgaben überhaupt in Angriff genommen werden oder nicht. Die Motivation ist neben der Intelligenz eine der wichtigsten Komponenten in Leistungssituationen. Forschungen im Bereich der Leistungsmotivation haben eine besondere Relevanz für Schulen oder Firmen. Die potentielle Möglichkeit, durch Beeinflussung der Motivation, die Leistungsbereitschaft zu erhöhen, macht eine Beschäftigung mit der Leistungsmotivationstheorie besonders attraktiv. Zum Beispiel die Vorstellung, anhand der Motivation die Leistungen des Personals einer Firma zu erklären und möglicherweise sogar Einfluss darauf nehmen zu können erscheint sehr verlockend. Inwieweit eine Einflussnahme auf die Leistungsmotivation möglich ist soll die vorliegende Arbeit klären. Es soll also verdeutlicht werden, welche pädagogischen Schlussfolgerungen aus der Leistungsmotivationstheorie gezogen werden können. Oder anders formuliert: Welche pädagogischen Maßnahmen sind sinnvoll, um die Leistungsmotivation zu optimieren?

Zu Beginn der Arbeit wird die historische Entwicklung, anhand der drei einflussreichsten Theoretiker in diesem Gebiet dargestellt.

Basis der Leistungsmotivationstheorie ist das Leistungsmotiv, dies stellt den nächsten Inhaltspunkt dar. Das Leistungsmotiv wird definiert, die Entwicklung beschrieben und wichtige Komponenten werden erläutert. Welche Aspekte für das Leistungsmotiv entscheidend sind, ob es sich um ein angeborenes oder sozialisiertes Phänomen handelt soll geklärt werden.

Im Anschluss daran wird ein Verfahren zur Messung des Leistungsmotivs vorgestellt.

Der fünfte Inhaltspunkt handelt von der eigentlichen Leistungsmotivationstheorie, das Modell von Atikonson wird also vorgestellt. Es soll deutlich werden, was Atkinson durch seine Theorie zu vermitteln versucht.

Empirische Befunde sollen Hypothesen, die aus Atkinson´s Theorie entstanden sind überprüfen. Die drei klassischen Untersuchungen zum Anspruchsniveau, zur Ausdauer und zur Aufgabenwahl werden der Reihe nach durchgenommen.

Zum Schluss wird auf die attributionstheoretische Leistungsmotivationstheorie von Weiner näher eingegangen. Dieser Ansatz handelt von den Ursachenzuschreibungen von Erfolgs - und Misserfolgserlebnissen. Durch die Untersuchung dieser Ursachen können zusätzlich wichtige Ansatzpunkte für die Pädagogik in Anschein treten (vgl. Rosemann, Bielski 2001, S. 104f). Schließlich findet ein Vergleich der beiden Theorien statt.

2. Allgemeines zur Leistungsmotivation

2.1 Ursprünge der Leistungsmotivforschung

Geprägt wurde die Leistungsmotivationstheorie hauptsächlich von McClelland und Atkinson. Sie sind die eigentlichen Urheber dieser Theorie. Auch Ideen von Murray und anderen Motivationstheoretikern haben die Entwicklung der Leistungsmotivationstheorie vorangetrieben (vgl. Rheinberg 2006, S.59). Die drei wichtigsten Personen in Bezug auf die historische Entwicklung der Leistungsmotivationsforschung, werden der Reihe nach beschrieben.

2.1.1 Henry Murray

Henry Murray beschäftigte sich als erster mit dem Leistungsbedürfnis. Er war der erste, der darauf aufmerksam machte, dass das Leistungsbedürfnis überhaupt existiert. Das Bedürfnis nach Leistung stellt eines von den zwanzig grundlegendsten Bedürfnissen dar, für welche er eine Taxonomie entwickelt hat. Eine weitere wichtige Errungenschaft von Murray stellt außerdem die Entwicklung des Thematischen Apperzeptions Tests (TAT) zur Leistungs- motivmessung dar (vgl. Weiner 1994, S. 143f). Auf diesen Test wird in Punkt 4 näher eingegangen.

2.1.2 David McClelland

Die nächste wichtige Person in der Entwicklung der Leistungsmotivationsforschung ist David McClelland. In Bezug auf die gemeinsame Arbeit von David McClelland und seinen Mit- arbeitern existiert unter anderem eine wichtige Frage bezüglich der Begründung der Wahl des Forschungsbereichs. Also weshalb man sich ausgerechnet mit dem Leistungsbedürfnis beschäftigen wollte. Beantworten kann man diese Frage folgendermaßen: Erstens bestand großes Interesse, weil Leistungsbedürfnisse beeinflussbar sind, d.h. es ist möglich Erfolg und Misserfolg zu manipulieren und anzuregen. Zweitens wurden die existierenden Motivations- theorien von beispielsweise Freud und Hull als unzureichend empfunden. Drittens waren persönliche Faktoren ausschlaggebend, wie zum Beispiel der Wunsch die Gesellschaft zu verändern. McClelland konzentrierte sich hauptsächlich auf die Erforschung des Zusammen- hangs von Ökonomie und Leistungsmotiv (vgl. Weiner 1994, S.144). McClelland hatte sich zusammen mit Atkinson das Ziel gesetzt, ein standardisiertes Messverfahren zu entwickeln, um das Leistungsmotiv messbar zu machen (vgl. Rudolph 2007, S.89).

2.1.3 John W. Atkinson

John Atkinson ist die dritte historisch bedeutsame Person. Er erforschte z.B. das Leistungsmotiv durch die Durchführung von Experimenten. Die von Atkinson formulierte Theorie der Leistungsmotivation, auch Risikowahlmodell genannt, wurde im Jahre 1957

veröffentlicht (vgl. Weiner 1994, S. 144f). Eine wichtige Errungenschaft von Atkinson ist die Weiterentwicklung von Lewins Theorie der Valenz. Erwartung - mal - Wert - Theorien sind Theorien, bei welchen erstens der Wert eines Ziels und zweitens die Wahrscheinlichkeit, das Ziel überhaupt erreichen zu können ausschlaggebend für die Wahl einer Handlung sind. Solche Theorien existieren in einigen Gebieten der Psychologie: Als Beispiel können hier Motivations - und Entscheidungstheorien oder Theorien des sozialen Lernens genannt werden (vgl. Rudolph 2007, S. 89f).

3. Das Leistungsmotiv

Um Untersuchungen der Leistungsmotivation durchführen zu können, müssen zunächst für den Gütemaßstab relevante Faktoren definiert und messbar gemacht werden. Laut Lewin sind Person und Situation die zwei relevanten Faktoren. Das zum Faktor „Person“ gehörende Leistungsmotiv wird als personenspezifisch betrachtet und dient der Unterscheidung zwischen mehreren Personen. Motive sind sowohl für die Wahrnehmung als auch für die Bewertung von Leistungen ausschlaggebend. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem Motiv als stabiles Merkmal und der aktuellen Motivation. Das Verhalten wird erst durch eine Situation, welche das Motiv in eine Motivation umwandelt, bestimmt (vgl. Rheinberg 2006, S. 62, 70).

Die Ermittlung des Leistungsmotivs erfolgt durch den Thematischen - Apperzeptions - Test, welcher im nächsten Inhaltspunkt dargestellt wird.

3.1 Definition und Wissenswertes

Das Leistungsmotiv ist „das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in allen jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung deshalb gelingen oder mißlingen kann.“ (Heckhausen zit. nach Köck & Ott 1976, S. 430f).

Rheinberg definiert leistungsmotiviertes Verhalten folgendermaßen: „Leistungsmotiviert im psychologischen Sinn ist ein Verhalten nur dann, wenn es auf die Selbstbewertung eigener Tüchtigkeit zielt, und zwar in Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab“ (Rheinberg 2006, S. 60). Beide Definitionen weisen auf den Gütemaßstab hin.

Insbesondere McClelland betont die Wichtigkeit des Gütemaßstabes. Die Wirksamkeit von Gütemaßstäben ist offensichtlich. Sei es das Stoppen der Zeit beim Joggen oder der Kampf um Punkte beim Spielen, diese Maßstäbe sorgen in diesen Leistungssituationen für Attraktivität (vgl. Rheinberg 2006, S. 60). Jedes Handeln, das bewertet werden kann, also z.B. gut oder besser ist, unter Berücksichtigung eines Gütemaßstabes, kann als leistungs- motiviertes Handeln definiert werden. Jedoch muss ein persönlicher Antrieb bzw. eine Motivation der handelnden Person vorhanden sein (vgl. Heckhausen 2006, S. 143). Das Leistungsmotiv ist ein für jede Person individuell ausgeprägtes Motiv. Es existieren zwei grundlegende Unterschiede: Zum Einen bezüglich der Anregung von leistungsbezogenen Handlungen. Zum anderen unterscheiden sie sich darin, ob diese Handlungen nun so ausgeübt werden, dass ein Erfolgserlebnis auftritt oder aber ein Misserfolgserlebnis verhindert wird (vgl. Lund, Rheinberg, Gladasch 2001, S.131). Das Leistungsmotiv wird also getrennt in das Erfolgs - und Misserfolgsmotiv (vgl. Rheinberg 2006, S. 73).

3.2 Entwicklung des Leistungsmotivs

Das Leistungsmotiv wird schon im Kindesalter durch die Erziehung beeinflusst, zum Beispiel Strafen oder die Selbständigkeitserziehung sind entscheidende Faktoren (vgl. Lund, Rheinberg, Gladasch 2001, S.132). Atkinson und auch Murray und McClelland sind der Auffassung, dass für die Ausprägung des Leistungsmotivs frühe Lernerfahrungen entscheidend sind. Dies wird durch viele Studien bestätigt. Viele Forscher machen aber auch darauf aufmerksam, dass biologische Faktoren ebenso eine Rolle für die Ausbildung des Leistungsmotivs spielen (vgl. Lund, Rheinberg, Gladasch 2001, S.145f). Denn schon als Kind ist Neugiermotivation vorhanden. Wechselnde Reize machen das Kind neugierig und erfreuen es. Es wird eine Freude am Selbsttun entwickelt, später findet diese Exploration auch in Leistungssituationen statt (vgl. Schlag 2006, S. 95). Erfolgs - bzw. Misserfolgserlebnisse sind aber erst etwa ab dem dritten Lebensjahr möglich (vgl. Rheinberg 2006, S.63). Das Leistungsmotiv entspricht aber nicht Instinkten oder Trieben, welche angeboren sind und automatisch aktiv werden (vgl. Rheinberg 2006, S. 69).

3.3 Generalität und Stabilität

Bezüglich des Leistungsmotivs ist es vor allem sinnvoll die Fragen nach der Generalität und der Stabilität zu klären. Zur Generalität des Leistungsmotivs sind kaum bzw. keine Aussagen möglich, z.B. darüber, ob eine Person beispielsweise sowohl im Beruf als auch in der Freizeit das gleiche leistungsorientierte Verhalten aufzeigt, kann nicht festgestellt werden. Ebenso die Frage, ob das Leistungsmotiv eine stabile Eigenschaft ist, ist nur schwierig zu beantworten. Untersuchungen zufolge ist Stabilität, wenn auch nur in einem geringen Maße, gegeben. Um Aussagen über Personen mit einem stark ausgeprägten Erfolgsbedürfnis machen zu können bieten sich empirische Befunde, in welchen z.B. der Zusammenhang zwischen Aufgabenwahl und Leistungsmotiv untersucht wurde an. Die Ergebnisse dieser empirischen Forschungen werden in dieser Arbeit noch präsentiert (vgl. Weiner 1994, S. 150).

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Analyse der Theorie der Leistungsmotivation von John W. Atkinson
Hochschule
Universität Augsburg
Veranstaltung
Seminar: Motivation
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
17
Katalognummer
V139402
ISBN (eBook)
9783640845651
ISBN (Buch)
9783640844906
Dateigröße
426 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
analyse, theorie, leistungsmotivation, john, atkinson
Arbeit zitieren
Kevser Ekin (Autor:in), 2008, Analyse der Theorie der Leistungsmotivation von John W. Atkinson, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139402

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