Diese Arbeit befasst sich mit der falschen Berichterstattung der westlichen, mit Fokus auf den deutschen und amerikanischen, Massenmedien über den Kriegsverlauf im Kosovo in den Jahren 1998 und 1999, vor und während der NATO Intervention. Die Arbeit untersucht durch den Einsatz der Diskursanalyse, wie sich falsche Informationen von einem zum anderen Medienhaus im Westen verbreitet haben und dadurch einen negativen Einfluss auf den Kriegsverlauf hatten (Wirkungsanalyse). Diese Analyse zeigt ferner, dass die Massenmedien nicht die Politiker unter Druck setzen und auf sie durch das Agenda-Setting wirken (CNN-Effekt), sondern vor allem in Kriegssituationen als verlängerter Arm der Außenpolitik ihrer Regierungen wirken (Instrumentalisierung der Medien).
Als Untersuchungszeitraum wurden vor allem die Jahre der intensiven Kriegsführung genommen, nämlich die Periode zwischen 1998-1999. Zwei weitere Phasen, die hier kurz untersucht werden, sind a) die Jahre zwischen dem Bosnien- und dem Kosovokrieg (1995-1998) und b) die Jahre nach dem Kriegsende (2000-2001), damit man die historische Veränderung der Diskurse beobachten kann.
Während der ersten Phase genoss der damalige Präsident der SR Jugoslawien Slobodan Milošević die Unterstützung der westlichen Medien und wurde hauptsächlich als Friedensstifter bezeichnet. Während der zweiten Phase (1998-1999) hat sich die öffentliche Meinung über Milošević um 180 Grad gewendet und er wurde als Diktator und als der „neue Hitler“ bezeichnet. Innerhalb des zweiten Analyserahmens haben sich auch die wichtigsten Ereignisse abgespielt und diese Phase ist durchaus die entscheidende für diese Arbeit. Der letzte Zeitraum soll uns zeigen, welche Folgen die Einmischung der Medien auf den Kriegsverlauf hatte. Die Fragestellung wird dessen bewusst, folgendermaßen lauten: Welche Rolle spielten die westlichen Massenmedien und welchen Einfluss hatten sie auf den Kriegsverlauf im Kosovokrieg zwischen 1998 und 1999?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung und Zusammenfassung des Themas (inkl. historischer Hintergrund)
- Forschungsstand
- Aufbau der Bachelorarbeit und Vorgehensweise
- Theorie: Die Macht der Massenmedien und der „,CNN-Effekt\"
- Medien im Krieg
- Zwei Definitionen der „,CNN-Effekt\"-Theorie
- Mediales,,policy-forcing"
- CNN als verlängerter Arm der NATO? Instrumentalisierung der Medien in der internationalen Politik
- Sozialwissenschaftliche Vorgehensweise
- Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse
- Wirkungsanalyse
- Historischer Hintergrund des Kosovokrieges (1998-1999)
- Einführung in das Thema - Serbien und Albaner im Kosovo
- ,,Schwaches Serbien, starkes Jugoslawien"
- Der Kriegsbeginn im Kosovo, sein Verlauf und seine Folgen
- Der Kosovo-Krieg und die westlichen Massenmedien
- Westliche Massenmedien als abhängige oder unabhängige Variable während des Kosovokriegs?
- Kriegsberichterstattung rund um die Welt (amerikanische und deutsche Medien)
- Westliche Berichterstattung über das Massaker in Račak
- Die Konzentrationslager und Massenerschießungen im Kosovo
- Friedensverhandlungen von Rambouillet und der Beginn der NATO-Intervention
- Wirkungsanalyse: Welche Folgen hatte die Interferenz der Medien?
- Historische Veränderung der Diskurse (1995-2000)
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss westlicher Medien auf den Kriegsverlauf in Jugoslawien zwischen 1998 und 1999. Sie analysiert die Berichterstattung über den Kosovokrieg und untersucht, inwiefern die Medien als unabhängige oder abhängige Variable agierten. Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Medien im Krieg, den sogenannten „CNN-Effekt“, und die Auswirkungen der westlichen Berichterstattung auf die öffentliche Meinung und die Politik.
- Die Rolle der Medien im Krieg und der Einfluss auf die Politik
- Der „CNN-Effekt“ und seine Auswirkungen auf die westliche Öffentlichkeit
- Die Darstellung des Kosovokriegs in westlichen Medien
- Die Auswirkungen der Medienberichterstattung auf den Kriegsverlauf
- Die historische Entwicklung der Diskurse über den Kosovokrieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und gibt einen Überblick über den historischen Hintergrund des Kosovokriegs. Sie führt in die Forschungsfrage ein und erläutert den Aufbau der Arbeit. Im zweiten Kapitel wird die Theorie des „CNN-Effekts“ beleuchtet und in den Kontext des Kosovokriegs eingebettet. Das dritte Kapitel beschreibt die sozialwissenschaftliche Vorgehensweise, insbesondere die Diskursanalyse und die Wirkungsanalyse. Das vierte Kapitel gibt einen historischen Überblick über den Kosovokrieg und beleuchtet die Ereignisse, die zum Konflikt führten. Das fünfte Kapitel analysiert die Berichterstattung über den Kosovokrieg in westlichen Medien, insbesondere in amerikanischen und deutschen Medien. Es untersucht verschiedene Aspekte der Berichterstattung, wie die Darstellung des Massakers in Račak, die Konzentrationslager und Massenerschießungen im Kosovo sowie die Friedensverhandlungen von Rambouillet und den Beginn der NATO-Intervention. Das Kapitel untersucht auch die Folgen der Medienintervention. Abschließend wird eine historische Analyse der Diskurse über den Kosovokrieg durchgeführt.
Schlüsselwörter
Kosovokrieg, Massenmedien, „CNN-Effekt“, westliche Medien, Berichterstattung, Diskursanalyse, Wirkungsanalyse, historischer Kontext, internationale Politik, Kriegspropaganda, NATO-Intervention, öffentliche Meinung, Serbien, Albaner, Jugoslawien.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2017, Der Einfluss westlicher Medien auf den Kriegsverlauf in Jugoslawien zwischen 1998 und 1999, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1394416