Die vorliegende Arbeit untersucht das Phänomen des "Shirkings" – der Leistungszurückhaltung oder -verweigerung durch Arbeitnehmer oder Auftragnehmer. Es wird analysiert, unter welchen Bedingungen es sich für Arbeitnehmer lohnt, bei der Arbeit möglichst wenig zu tun und wie Organisationen dieses Verhalten beeinflussen können.
In der modernen Arbeitswelt sind Arbeit- und Auftragnehmer entscheidende Faktoren für den Erfolg von Organisationen. Ihre Entscheidungen bezüglich der Intensität ihrer Arbeitsleistung können weitreichende Auswirkungen haben. Besonders interessant ist das Konzept der "Zone der Indifferenz" nach Barnard, in der Auftragnehmer einerseits den Entscheidungen des Auftraggebers folgen müssen, andererseits aber auch einen gewissen Spielraum in ihrer Arbeitsleistung haben. In diesem Kontext entsteht das Phänomen des "Shirkings" – wenn Arbeitnehmer bewusst ihre Leistung zurückhalten. Dieses Verhalten ist für Arbeitsorganisationen problematisch, insbesondere in unserer technologiegetriebenen Arbeitsgesellschaft. Deshalb liegt der Fokus dieser Arbeit auf dem Verständnis des "Shirkings", seinen Bedingungen und Gegenbedingungen. Um Antworten zu finden, vergleicht die Arbeit zwei prominente Ansätze: den Prinzipal-Agenten- und den Stewardship-Ansatz. Dabei wird besonders auf die zugrundeliegenden Akteurmodelle eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Vorgehensweise und thematische Abgrenzung
- 2. Einordnung in die soziologische und ökonomische Theorienlandschaft
- 3. Der Prinzipal-Agenten-Ansatz
- 3.1 Ursprung und grundlegende Annahmen
- 3.2 Informationsasymmetrien und die Agenturprobleme
- 3.3 Bedingungen und Wirkungszusammenhänge für shirking
- 4. Der Stewardship-Ansatz
- 4.1 Ursprung und grundlegende Annahmen
- 4.2 Faktoren zur Schaffung einer Stewardship-Beziehung
- 5. Gegenüberstellung und kritische Würdigung
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, das Phänomen des Shirking in Arbeitsorganisationen zu verstehen und die Bedingungen für dessen Auftreten zu analysieren. Dies geschieht durch den Vergleich zweier Ansätze: dem Prinzipal-Agenten-Ansatz und dem Stewardship-Ansatz.
- Die Bedeutung von Arbeit in der modernen Gesellschaft
- Die Herausforderungen von Arbeitsorganisationen im Umgang mit Shirking
- Die Rolle von Anreizen und Informationsasymmetrien im Prinzipal-Agenten-Ansatz
- Der Stewardship-Ansatz als alternative Perspektive auf die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern
- Die kritische Würdigung der beiden Ansätze und ihre Erklärungskraft für Shirking
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit dar. Sie beleuchtet die Bedeutung von Arbeit in der heutigen Gesellschaft und führt das Phänomen des Shirking ein. Die Kapitel 2 bis 4 befassen sich mit der Einordnung der beiden Ansätze in die relevanten Theorienlandschaften und erläutern deren grundlegende Annahmen.
Kapitel 3 konzentriert sich auf den Prinzipal-Agenten-Ansatz. Es werden die Ursachen für Shirking, wie Informationsasymmetrien und Agenturprobleme, sowie die relevanten Bedingungen und Wirkungszusammenhänge dargestellt.
Kapitel 4 behandelt den Stewardship-Ansatz und die Faktoren, die zur Schaffung einer Stewardship-Beziehung führen können.
Kapitel 5 bietet eine Gegenüberstellung der beiden Ansätze und eine kritische Würdigung ihrer Stärken und Schwächen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Shirking, Arbeitsorganisationen, Prinzipal-Agenten-Ansatz, Stewardship-Ansatz, Anreizsysteme, Informationsasymmetrien, Vertrauen, Eigeninitiative, und die Relevanz von Arbeit in der heutigen Gesellschaft. Die Akteurmodelle der beiden Ansätze und deren Erklärungskraft für das Phänomen des Shirking stehen im Zentrum der Analyse.
- Arbeit zitieren
- Kim Wiesel (Autor:in), 2023, Shirking in Arbeitsorganisationen. Ein Vergleich des Prinzipal-Agenten- und Stewardship-Ansatzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1395347