Der Fall der parlamentarischen Monarchie zur Konstruktion eines real existierenden Anachronismus

Am Beispiel Spanien


Hausarbeit, 2008

32 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Staatenwelt in der historischen Entwicklung
2.1 Das monarchische Prinzip
2.2 Etablierung des demokratischen Prinzips
2.3 Die Monarchie in der heutigen Staatenwelt

3 Die europäischen Monarchien - real existierender Anachronismus eines demokratischen Modells?

4 Charisma statt Gottesgnadentum – Akzeptanz eines überkommenen Modells durch charismatische Persönlichkeiten

5 Der Monarch im Konstrukt der aktuellen parlamentarischen Monarchie am Beispiel Spaniens
5.1 Die Medienmonarchen: „König des Volkes“ Juan Carlos I. und „Bürgerprinz“ Felipe
5.2 „Blaues Blut“ ist keine Bedingung: Heirat mit Bürgerlichen – ein neuer Märchenstoff?
5.2.1 Die Hochzeit des Thronfolgers mit einer bürgerlichen Journalistin
5.2.2 Zustimmung zur Hochzeit in der öffentlichen Meinung?
5.3 Zukünftige bürgerliche Monarchen - Überwindung traditioneller Konventionen?
5.3.1 Bürgerliche als Königinnen und die zukünftige halbbürgerliche Generation
5.3.2 Das Protokoll – der Öffentlichkeit verschlossene Mystik?
5.4 Ein starker Präsident - noch lange kein Monarch

6 Fazit

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

In der heutigen Zeit finden wir in der politischen Repräsentantenliga wider Erwarten Rudimente der Ideologie des „Absolutismus“, obwohl das Urmodel des absoluten Herrschers innerhalb von Europa eindeutig historisch zurückgedrängt wurde.

Obwohl der Absolutismus in Europa als ausgestorben gilt, wird die Symbolik des dem Absolutismus innewohnenden monarchischen Elements auch in modernen Demokratien nachgeahmt, deren Repräsentant ein gewählter Präsident ist und nicht ein erblich bestimmter Monarch. Die aktuelle Arbeit von Philipp Manow beschäftigt sich mit dem Nachleben[1] des politischen, also ewigen Körpers des Königs in den modernen Demokratien. Der Begriff des politischen Körpers stammt aus der klassischen Doppelkörpertheorie des Historikers Ernst Kantorowicz.[2]

Während Manow auf der Suche nach latenten monarchischen Elementen in demokratischen Republiken ist, konzentriert sich diese Arbeit auf noch existierende parlamentarische Monarchien, und die Elemente, die für ihre gesellschaftliche Akzeptanz unter den modernen Regierungssystemen entscheidend sind. Zu diesen wirklichkeitskonstruierenden Elementen zählen konkret eine stete Annäherung an den aktuellen Zeitgeist, das Bemühen um ein bürgernahes Image aber auch ein gleichzeitiges Erhalten des distanziert Elitären und ihnen traditionell innewohnenden Mystischen. Die traditionelle Komponente der mystischen Aura einer königlichen Dynastie wird durch moderne, zeitgemäße Aspekte erweitert. Zur Sicherung des Fortbestandes wird von den Medien eine vom klassischen Hollywoodkino geprägte Symbolsprache und Magie im Monarchiekontext genutzt und neu erweckt. Jenes Hollywoodkino, das mit eindeutigen Hang zu Geschichten mit Happy End, zu einer Schmiede moderner Märchen geworden ist. Den Monarchien Europas ist es gelungen, Hollywood im Geschichten erzählen und Träume verkaufen Konkurrenz zu machen, ob bewusst oder zufällig, sind sie zum Stoff aus dem Träume gemacht werden geworden. An ihrer Spitze stehen charismatische Persönlichkeiten, die in den Medien bestehen und dem jeweiligen Zeitgeist der Gesellschaft Gesichter verleihen. In diesem Sinne sind ihre politischen Funktionen in den quasi-politischen und psychologischen Schlüsselrollen zu sehen, so René Häusler[3].

Die historische Zurückdrängung des absoluten Herrschers gilt als Teil der neuzeitlichen Entmystifizierung der Welt, dennoch sind sich eine Gruppe von Wissenschaftlern und auch Manow einig, dass der Fortbestand, das Nachleben eines monarchischen Mythos auch in Nicht-Monarchien bewusst angestrebt wurde und wird, und ein Aufrechterhalten der Herrschersymbolik erfolgte und immer noch erfolgt.

2 Staatenwelt in der historischen Entwicklung

2.1 Das monarchische Prinzip

Der Absolutismus bezeichnet eine historische Herrschaftsform, die im 17. Jahrhundert in Frankreich entstand und sich nahezu in Reinform dort etablierte. Als Kunstbegriff der Geschichtswissenschaft bezeichnet der Absolutismus eine Königsherrschaft, welche nicht durch Gesetze oder Institutionen begrenzt war („rex legibus absolutus“).[4]

Laut Max Weber[5] ist die Herrschaft des absoluten Monarchen durch das Gottesgnadentum legitimiert und der charismatischen[6] Herrschaft in der Moderne gleichzusetzen. Das bereits auf die christlichen Kaiser der Spätantike zurückgehende Gottesgnadentum[7] findet nach dem Bruch mit dem Ancien Régime[8] und im Zuge der Säkularisierung seine Entsprechung im Charisma nach Weber.

Der absolute Monarch ist historischen Quellen nach zu urteilen, in seiner „reinen“ Form in Frankreich unter Ludwig XIV. geschaffen wurden. Die Zeitgenossen sprachen sogar von „Despotismus“, da der König nahezu allein herrschte („principes legibus solutus“). Der absolutistische Herrscher wurde im Rahmen der überkommenen Rechtsvorstellungen als einzige Quelle von Gesetz und Macht anerkannt und regierte folglich ohne Kontrolle durch Stände oder Parlamente.[9] Diese politische Praxis schürte Zweifel in den Kreisen der Elite und in der Bevölkerung am mystischen Herrschaftsanspruch und dem Gottesgnadentum des Monarchen. Laut René Häusler war es die intellektuelle Revolution des 17. Jahrhunderts, die Aufklärung, welche die bis dahin der Monarchie zugeschriebenen mystische Qualität ins Wanken brachte. Häusler spricht von einem regelrechten „Verschwinden der Magie“ (S. 27), das heißt ein Verlust des Glaubens an die Wirksamkeit der Magie eines gottgesalbten Herrscher, als Teil der Säkularisierung oder nach Weber „Entzauberung der Welt“[10]. Die Herrscher verloren einen Großteil ihres „symbolischen Kapitals“ (Pierre Bourdieu). Sie wurden entmythologisiert und entmystifiziert und verloren damit eine bis dahin wirksame Legitimation.[11] Dieses radikale Urteil berücksichtigt die Zustände der Zeit mit den gewaltigen Umbrüchen durch alle Teilsysteme der Gesellschaft, die zu einer Abrechnung mit dem alten System führte.

Der Sonnenkönig Ludwig XIV. regierte 73 Jahre, davon 55 als eigentlicher Herrscher. 1715 näherte sich mit seinem Tod die französische Monarchie dem Ende ihrer langen Geschichte. Der so genannte „Sonnenkönig“ hinterließ den Thron und das Erbe der französischen Monarchie einem schwächlichen Kind, Ludwig XVI., auf dem allein die Hoffnung des Hauses Bourbon für die Zukunft ruhte.[12] Unter dem Gedanken, dass die Tiefe der Krise in Abhängigkeit von der jeweiligen Herrscherpersönlichkeit zu sehen ist, ist das folgende Zitat zu bewerten:

„Vielleicht hätten sich die Dinge anders entwickelt, wenn es anstatt eines starr an der absoluten Monarchie festhaltenden Ludwig XVI. einen Heinrich IV. mit seiner politischen Intelligenz gegeben hätte.“[13]

Diese Hoffnung an Ludwig XVI. scheiterte mit seiner Hinrichtung im Zuge der Französischen Revolution. Der Souverän besaß nicht mehr die Symbolkraft und die Ideen der Aufklärung griffen das Element einer Erbmonarchie an. Der absolutistische Herrscher konnte das Gottesgnadentum, was auch die Milde gegenüber den Untertanen beinhaltet, durch die Entartung in eine despotische Herrschaft nicht mehr glaubwürdig verkörpern, wodurch eine Entmystifizierung und somit den eigentliche Bruch mit der konstruierten Wirklichkeit des Absolutismus herbeigeführt wurde. Einer der gewaltigsten Umbrüche der Geschichte war die unmittelbare Folge – die Französische Revolution von 1789. Für die einsetzende Zeit des Wandels und Veränderungen umschreibt das Zitat von Geertz (1985) die Situation: „Eine vollständig entzauberte Welt ist eine vollständig entpolitisierte Welt“[14]. Jede Form von politischer Herrschaft braucht ein Element der „Verzauberung“ oder mit Webers Worten gesprochen der „Magie“. Mit dem Ende des Absolutismus begann somit die Suche nach diesem Element.

Ausgelöst durch die französischen Ereignisse begann eine Zurückdrängung des monarchischen Prinzips in Europa. Dies ging mit einem Bedeutungswandel des Zeichens Krone einher und die Legitimation eines ganzen politischen Systems wurde zurückgenommen. Im Zuge der Ideen der Aufklärung erfolgte im Laufe des 17./18. Jahrhunderts eine Konstitutionalisierung des Absolutismus. Das Element der Volkssouveränität wurde etabliert und eine ideologische Verschiebung von einem Herrscher von Gottes Gnaden auf einen vom Volk gewählten Herrscher erreicht. Heute präsentiert sich ein europäischer Monarch nur noch in einer parlamentarischen Monarchie, welche als einzige Form innerhalb westlich demokratischer Strukturen gilt, in der die Monarchie weiter bestehen kann. Die politische Rolle europäischer Monarchen unterscheidet sich im formalen nicht von den politischen Aufgaben des deutschen Bundespräsidenten und trotzdem ist ihre symbolische Funktion eine andere. Als ein neues Element für die „Verzauberung“ wurde die Idee des charismatischen Herrschers gefunden.

Laut Häusler sind die symbolischen Funktionen eines Monarchen rein psychologischer Natur und in dieser Form bereits seit dem Ende der intellektuellen Revolution des 17. Jahrhunderts angelegt. Eine gewisse Mystik, Symbolkraft der monarchischen Herrschaft konnte über die gewaltigen Umbrüche und dem Untergang des Absolutismus um 1800 fortbestehen. Die Ortung dieses Elements erfolgt in den folgenden Kapiteln.

2.2 Etablierung des demokratischen Prinzips

Im 19. und 20. Jahrhundert bildeten sich durch die allmähliche Änderung des Monarchieverständnisses die modernen Demokratien heraus. Durch die Aufklärung bestärkt und vorangetrieben, trat die traditionelle Legitimation des Monarchen immer mehr zu Gunsten einer rationalen Begründung zurück.[15] Der „idealtypische Geschichtsverlauf“[16] fasst die Zurückdrängung der Monarchie wie folgt zusammen. Zunächst gründete sich das Parlament als ein Gegenpol zum Monarchen, als Versammlung des Volkes. Darüber hinaus kam es zur Herausbildung unabhängiger Gerichte als Träger der Rechtssprechung, wodurch die konstitutionelle Monarchie entstand.[17] Diese dominierte das 19. Jahrhundert und war ihrem Wesen nach bereits ein Rechts- und Verfassungsstaat, in der die Untertanen den Status der Staatsbürger einnahmen.[18] Auch wenn unter dem Begriff „konstitutionelle Monarchie“ verschiedene Konzeptionen verstanden wurden, herrschte Einigkeit über die Unvereinbarkeit des monarchischen Prinzips mit den Regeln einer parlamentarischen Regierung.[19] Im Laufe der Zeit kam es zur Zweiteilung der monarchischen Exekutiven. Aus dem Beraterkreis des Monarchen entstand ein Kabinett mit dem Regierungschef an der Spitze. Als sich das Kabinett allmählich aus der monarchischen Abhängigkeit löste, trat das monarchische Prinzip hinter das parlamentarische, indem der Schwerpunkt der politischen Macht beim Parlament lag.[20] Die politische Gewalt erfuhr eine Verlagerung von der Krone auf das Parlament. Dieses war durch das beschränkte Wahlrecht zunächst eine Honorationsvertretung. Erst durch die Einführung des allgemeinen Wahlrechts verlagerte sich die politische Gewalt auf das Volk als Wählerschaft. Das Parlament wurde zu einer vom Volk gewählten Vertretung, das durch Wahl auch wieder abberufen werden kann.[21]

Im Zug der Aufklärung setzte die Zurückdrängung der Monarchie als die Europa beherrschende Staatsform ein. Zwei Republikanisierungsschübe führten zum endgültigen 'Monarchiesterben'. Die Jahre 1917/18 markierten den ersten Schub. Was mit der Entthronung der Zarenfamilie begann, setzte sich mit der Republikanisierung des Deutschen Reiches und der Habsburgermonarchie fort. Die am Ersten Weltkrieg beteiligten Dynastien und das mit ihnen gesellschaftlich verbundene Ancien Régime wurden für Not, Leid und Folgen „ihrer“ Kriege haftbar gemacht. Ihnen fehlten die notwendigen Erfolge, um nicht vom Demokratisierungsprozess erfasst zu werden. Der Misserfolg ermöglichte den revolutionierenden Minderheiten, die Macht zu übernehmen. Der zweite Schub erfolgte mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Weitere Monarchien wurden durch den sowjetischen Kommunismus sowie durch Volksentscheide abgeschafft. Wo die Monarchien ihren Fortbestand bewahrt hatten, erfolgte häufig eine schmerzliche Integration in die Demokratie. Der Umbau der aus dem 18. Jahrhundert stammende Systeme verband sich häufig mit schweren innenpolitischen Erschütterungen.[22]

Diese Entwicklungen seit dem 19. Jahrhundert führte nicht nur zur Umdeutung des Begriffes „Monarchie“, sondern zusätzlich zu Sinnverlust und Veraltung eines ursprünglich zentralen Begriffes der europäischen Kultur. Der Wandel auf der Begriffsebene entspricht der tatsächlichen Entmonarchisierung der europäischen Staaten.[23]

2.3 Die Monarchie in der heutigen Staatenwelt

Die Entwicklung der Repräsentationsvorstellung geht mit der Zurückdrängung der monarchischen Ordnung einher[24]. Wie Kapitel 2.1 und 2.2 gezeigt haben sind die aktuellen noch existierenden Monarchien historisch gewachsene Staatsformen.

In einer monarchischen Demokratie ist die Repräsentation des Volkes wie folgt gestaltet: Da die Volkssouveränität das Volk als Träger der Souveränität festlegt und der Monarch nicht durch Wahl, sondern auf Grund der Erbfolge ins Amt gelangt, darf er im Sinne des Demokratieprinzips nur repräsentative Funktionen ausüben. Die Volksouveränität als Grundlage der Demokratie ist in einer Monarchie nur über eine parlamentarische Regierungsform gegeben.[25] Die meisten Monarchien betonen heute auch besonders die Volkssouveränität.

Selbst wenn die heutigen europäische Monarchien innerhalb einer Demokratie existieren, bleiben sie ihrer Herkunft nach eine vordemokratische Einrichtung. Die staatswissenschaftlichen Befürworter attestieren, dass die Monarchie außerordentlich wertvoll sein kann, behaupten aber nicht, dass diese Institution als solche für die Festigung der Demokratie unerlässlich sei. Die monarchisch „regierten“ Demokratien könnten prinzipiell auch als Republiken bestehen. Nicht zu unterschätzen ist, dass die Bevölkerung aller europäischen Monarchien keine Republik wünscht und den Monarchen als eine höchst schätzenswerte Bereicherung der Demokratie ansieht.[26] Sie haben verfassungspolitisch einen Weg gefunden um das zeitgemäße Prinzip „guter“ Herrschaft - die Volkssouveränität - mit einer überkommenen Staatsform zu verbinden. Sie entsprechen dem Zeitgeist und erfreuen sich einer hohen Akzeptanz bei ihren Staatsvölkern und in den Herzen und Köpfen der Nationen über ihre Staatsgrenzen hinaus.

3 Die europäischen Monarchien - real existierender Anachronismus eines demokratischen Modells?

Die Anzahl der Monarchien ist heute gering.[27] Da der Monarch auf Lebenszeit bestellt ist und somit nicht abberufen werden kann, muss seine Macht beschränkt sein, damit der Staat als demokratisch bezeichnet werden kann. In den parlamentarischen Monarchien Europas besitzt das nominell „gekrönte“[28] Staatsoberhaupt nur noch repräsentative Funktionen und zählt so zu den dignified parts der Verfassungsordnung und nicht länger zu den efficient parts. Unter den dignified parts versteht Bagehot[29] ehrwürdige Institutionen mit symbolischen Befugnissen, zu denen nicht nur die Krone, sondern auch das Oberhaus zählen. Diese besitzen zwar geringe faktische Macht, aber unverzichtbare Symbol- und Integrationskraft (theatrical elements). Die efficient parts sind für Bagehot die leistungsfähigen Institutionen mit realpolitischen Befugnissen wie das Parlament und die Regierung. Die Aufgabe der dignified parts ist, den Gehorsam des Volkes in die Dienste der Verfassung zu stellen, d.h. in den efficient part, sowie Autorität und Loyalität zu sichern.[30] Wie sich die Stellung und die Kompetenzen des Monarchen konkret gestalten, um dem rein repräsentativen Anspruch gerecht zu werden, wie ihn nicht nur Bagehot beschreibt, wird im Folgenden am Beispiel der spanischen Monarchie gezeigt.

[...]


[1] In Abkehr zur These Habermas (S. 8), der die Demokratie als nachmetaphysisch sieht, als ein Erbe des Vernunftrechtes, die somit keine Bilder kennt, belegt Manow die Demokratie in seiner Arbeit als neo-metaphysisch, da jede politische Macht ihre eigene politische Mythologie braucht (S. 12f). Vgl. Manow, Philip, Im Schatten des Königs. Die politische Anatomie demokratischer Repräsentation, FaM 2008.

[2] Kantorowicz entwirft aus der mittelalterlichen Vorstellung eines natürlichen, also sterblichen Körpers und eines übernatürlichen, also unsterblichen Körpers des Königs die Entstehungsgeschichte des modernen Staates, der zwischen der öffentlichen Funktion und der Person, die diese ausübt, unterscheidet. Vgl. Kantorowicz, Ernst, The King's Two Bodies. A Study in Mediaeval Political Theology. Princeton 1957, zit. in: Manow, Im Schatten des Königs, S. 37 ff.

[3] Vgl. Häusler, Der König – ideale Verschmelzung von Mythos und Funktionalität?, S. 518 ff.

[4] Vgl. Goerlitz, Erich/ Immisch, Joachim (Hrsg.), Taschenbuch zur Geschichte, Paderborn 1991, S. 162.

[5] Vgl. Weber, Max, Staatssoziologie, 2., durchgesehene und ergänzte Auflage, Berlin 1966, S. 104f.

[6] Vgl. Weber, Max, Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie, Tübingen 1922, § 10.

[7] Der Ausgangspunkt für die Entwicklung gemeinsamer Grundzüge der europäischen Monarchien lag in der Zeit des sächsischen Herrschergeschlechtes den Ottonen (939-1024), denn das karolingische Gottesgnadentum blieb ein wichtiger Orientierungspunkt. Vgl. Keller, Hagen, Althoff, Gerad, Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen 888-1024 (=Handbuch der Deutschen Geschichte), Band 3, völlig neu bearbeitete Auflage, Stuttgart 2008, S. 21. Diese Lehre wurde zur Grundlage des Ordnungsdenken im ganzen Mittelalter und schließlich bis zum Ende der europäischen Monarchien. Vgl. Keller, Hagen, Die Ottonen, 3. durchgesehene Auflage, München 2006, S. 115 f.

[8] Die Bezeichnung Ancien Régime („alte Regierungsform“) bezeichnet allgemein die Zeit in ganz Europa vor der Französischen Revolution. Der Begriff wird heute nicht nur auf Frankreich bezogen, sondern allgemein für ein sich überlebt habendes, meistens monarchisches Regierungssystem verwendet, das nicht mehr im Einklang mit den Erfordernissen der Zeit stand. Vgl. Tocqueville, Alexis de, Der alte Staat und die Revolution, München 1989.

[9] Vgl. Goerlitz, Erich/ Immisch, Joachim (Hrsg.), Taschenbuch zur Geschichte, Paderborn 1991, S. 162.

[10] Vgl. Weber, Max, Wissenschaft als Beruf, 9. Auflage, unveränderter Nachdruck 8. Auflage, Berlin 1992.

[11] Vgl. Häusler, René Herrscher der Herzen? Vom Sinn des Königtums im 21. Jahrhundert. Die parlamentarische Monarchie als psychologische Staatsform, Frankfurt a.M. 1998, S. 27 f.

[12] Vgl. Cobban, Alfred, Frankreich von Ludwig XIV. bis de Gaulle, München 1965, S. 7.

[13] Gérard, Alice, Ist die Französische Revolution beendet?, in: Christadler, Marieluise/ Uterwedde, Henrik (Hrsg.), Länderbereicht Frankreich. Geschichte – Politik – Wirtschaft – Gesellschaft, Bonn 1999, S. 45 – 61, hier: S. 46.

[14] Geertz, Clifford, centers, Kings and Charisma, in: Wolinetz, Stephen (Hrsg.), Rites of Power, Philiadelphia, S. 121-146, hier: S. 30, zit. in: Manow, Im Schatten des Köngis, S. 13.

[15] Vgl. Pállinger, Monarchien im Europa von heute, Beitrag 18/2003, S. 3.

[16] Vgl. Brunner, Georg, Vergleichende Regierungslehre, Band 1, Paderborn/ München/ Wien/ Zürich, 1979, S. 230ff./ Vgl. Bagehot, Walter, The English Constitution, London 1993.

[17] Vgl. Brunner, Vergleichende Regierungslehre, S. 108.

[18] Vgl. Jesse, Eckhard, Art. Republik, in: Nohlen, Dieter (Hrsg.), Pipers Wörterbuch zur Politik, Band 1, München/ Zürich, 1989, S. 37.

[19] Vgl. Beyme, Klaus von, Die parlamentarische Demokratie. Entstehung und Funktionsweise 1789-1999, 3., völlig neubearbeitete Auflage, Opladen/ Wiesbaden 1999, S. 26.

[20] Vgl. Brunner, Vergleichende Regierungslehre, S. 108f.

[21] Vgl. Loewenstein, Karl, Die Monarchie im modernen Staat, Frankfurt a.M. 1952, S. 43 ff.

[22] Vgl. Gollwitzer, Heinz, Die Funktion der Monarchie in der Demokratie, in: Birke, Adolf M./ Kettenacker, Lothar (Hrsg.), Bürgertum, Adel und Monarchie. Wandel der Lebensformen im Zeitalter des bürgerlichen Nationalismus, München u.a., S. 147-157, hier: S. 147ff.

[23] Vgl. Boldt, Hans, Art. Monarchie, in: Brunner, Otto/ Conze, Werner/ Koselleck, Reinhardt (Hrsg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Band 4, Stuttgart 1993, S. 133-214, hier: S. 189ff. Während die meisten frühzeitlichen Herrschaftsordnungen Monarchien waren, wendete sich das Bild im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts. Existierten vor dem Ersten Weltkrieg (1914) nur drei Republiken (Frankreich, Portugal und die Schweiz), wird das 20. Jahrhundert durch den Niedergang der Staatsform Monarchie und den Aufstieg der Republik gekennzeichnet. Vgl. Jesse/ Gallus, Staatsformen, S. 13 und S. 299.

[24] Vgl. Jesse/ Gallus, Staatsformen, S. 12 f.

[25] Vgl. Pállinger, Monarchien im Europa von heute, S. 7.

[26] Vgl. Gollwitzer, Die Funktion der Monarchie, hier: S. 153.

[27] Je nach Herangehensweise werden sieben (Jesse), acht (Bogdanor, Ismayr) oder zwölf (Pállinger) Monarchien unter den 48 Staaten Europas bestimmt, wodurch sie als Ausnahmen angesehen werden können. Bei der Unterscheidung nach dem Kriterium, wer als Staatsoberhaupt fungiert, können in Europa zwölf Monarchien bestimmt werden. Wenn die Unterscheidung jedoch auf Grund der Kompetenzen der Staatsoberhäupter erfolgt, verläuft die Trennlinie nicht nach der Staatsform, sondern zwischen der Erbmonarchien mit einem weit gehenden auf „repräsentative“ Funktionen beschränkten, Staatspräsidenten und den Republiken mit einem starken Präsidenten. Vgl. Hartmann, Jürgen, Europa im Vergleich. Die politischen Systeme in den westeuropäischen Demokratien, Berlin 1991, S. 27.

[28] Nur noch im britischen Fall von gekrönten Häuptern sprechen, denn die Krönungszeremonie wird nur noch in Großbritannien praktiziert. Vgl. Seelmann-Eggebert, Rolf, Einleitung, in: Ders./ Schubert, Ludwig, Europas Königshäuser, 5., überarbeitete Auflage, Luzern/ Köln 1997, S. 6-15, hier: S. 11.

[29]

[30] Vgl. Bernbach, Udo, Art. Liberalismus, in: Fetscher, Iring/ Münkler, Herfried, Pipers-Handbuch der politischen Ideen, Band 4, Neuzeit: Von der Französischen Revolution bis zum europäischen Nationalismus, München 1986, S. 323-368, hier: S. 339f.

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Der Fall der parlamentarischen Monarchie zur Konstruktion eines real existierenden Anachronismus
Untertitel
Am Beispiel Spanien
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Konstruktion moderner gesellschaftlicher Wirklichkeiten
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
32
Katalognummer
V139616
ISBN (eBook)
9783640497911
ISBN (Buch)
9783640498246
Dateigröße
567 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Fall, Monarchie, Konstruktion, Anachronismus, Beispiel, Spanien
Arbeit zitieren
Manuela Tennhardt (Autor:in), 2008, Der Fall der parlamentarischen Monarchie zur Konstruktion eines real existierenden Anachronismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139616

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