„In den Monaten nach Cannae hatten die Römer der Welt gezeigt, daß sie nach einem scheinbar vernichtenden Schlag Nervenstärke und Leidensfähigkeit zum weiteren Durchhalten besaßen.“
Wie dieses Zitat deutlich zeigt, war das römische Reich durch die katastrophale Schlacht von Cannae aufs Äußerste geschwächt. Trotz dieser traumatischen Erfahrung und den hohen Menschenverlusten in der Senatorenschicht meisterte das Imperium diese Krise. Im Jahre 201 v. Chr. konnte sogar das siegreiche Ende des Zweiten Punischen Krieges in Rom gefeiert werden. Daher soll diese Arbeit der Frage nach-gehen, wie die Römer es schafften dieser Krise Herr zu werden.
Aufgrund der räumlichen und zeitlichen Begrenzung der Arbeit kann die Entwicklung der Prorogation und Iteration für die Zeit der späten Republik, z.B. unter Sulla, und des Principats nicht thematisiert werden.
Während sich die Forschung weitgehend einig ist über die Vorgehensweise und Anzahl von eingesetzten Prorogationen und Iterationen ist, gilt dagegen besonders die Angabe der Gesamtzahl des römischen Heeres und den allgemeinen Verlustzahlen als umstritten. Dieser Faktor wird aber in dem Punkt „Die Schlacht von Cannae – Synonym des Schreckens“ genauer beleuchtet.
Um zunächst eine verständliche Einführung in den Bereich des Zweiten Punischen Krieges vorzunehmen, ist es nötig, die Konflikte zwischen Rom und Karthago in dem ersten Unterpunkt „Carthago, Aemula imperi Romani“ zu erläutern. Wie das Zitat zu Anfang zeigt, befand sich Rom nach der tragischen Schlacht von Cannae im Jahre 216 v. Chr. am Rande einer Katastrophe. Um die Konsequenzen nachzuvollziehen, die der Senat aus der Niederlage in der Folge für das weitere politische und militärische Vorgehen zog, ist die Darstellung der Schlacht – in Grundzügen – unabdingbar. Die Schilderung der Lage unmittelbar nach der Niederlage bildet den Abschluss dieses Kapitels. Hier liegt das Augenmerk auf den ergriffenen Maßnahmen des Senats.
Die Kapitel zwei und drei stellen den Mittelpunkt der Arbeit dar. Hier wird speziell der Frage nachgegangen, mit welchen Mitteln Rom versucht der durch Cannae verursachten Krise Herr zu werden. Während das zweite Kapitel die Möglichkeiten des Senats für die Rekrutierung der Magistrate im Allgemeinen untersucht, befasst sich das dritte Kapitel mit zwei interpretationsstützenden Fallbeispielen für diese politischen Ausnahmeregelungen aufgrund der Notlage des Krieges.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Katastrophe von Cannae
- „Carthago, Aemula imperi Romani“
- Die Schlacht von Cannae – Synonym des Schreckens
- „Wie sehr aber hatte sich die Lage nach Cannae verändert!“
- Die Möglichkeiten Roms bei der Rekrutierung der Magistrate
- Prorogatio = Verlängerung
- Iteratio=Wiederernennung
- Zwei Ausnahmekarrieren vor dem Hintergrund der prorogatio und iteratio
- Publius Cornelius Scipio Africanus: Ein Draufgänger wird zum Hoffnungsträger
- Quintus Fabius Maximus „Verrucosus“: Haudegen und Zauderer
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Rom die Krise bewältigte, die durch die verheerende Schlacht von Cannae im Zweiten Punischen Krieg ausgelöst wurde. Sie analysiert die politischen und militärischen Maßnahmen, die Rom ergriff, um den Verlusten und der Bedrohung durch Hannibal entgegenzuwirken.
- Die Auswirkungen der Schlacht von Cannae auf Rom
- Die Strategie der Römer zur Bewältigung der Krise
- Die Rolle der Prorogation und Iteration in der Magistratewahl
- Die Karrieren von Scipio Africanus und Fabius Maximus als Beispiele für politische Ausnahmeregelungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Schlacht von Cannae und die Frage nach der Bewältigung der Krise durch Rom dar. Kapitel 1 beleuchtet die Entstehung des Zweiten Punischen Krieges und die katastrophalen Folgen der Schlacht von Cannae. Dabei werden die strategischen Entscheidungen der Römer und die militärischen Besonderheiten der Schlacht detailliert analysiert.
Kapitel 2 befasst sich mit den Möglichkeiten Roms bei der Rekrutierung der Magistrate. Es untersucht die Mechanismen der Prorogation und Iteration, die im Notfall eingesetzt wurden, um erfahrene Politiker und Heerführer im Amt zu behalten.
Kapitel 3 beleuchtet zwei außergewöhnliche Karrieren, die durch die Prorogation und Iteration geprägt wurden. Es werden die Strategien und Leistungen von Scipio Africanus und Fabius Maximus im Kontext der Krise nach Cannae beleuchtet.
Schlüsselwörter
Zweiter Punischer Krieg, Schlacht von Cannae, Hannibal, Rom, Krise, Prorogation, Iteration, Magistrate, Scipio Africanus, Fabius Maximus, militärische Strategie, politische Maßnahmen, Rekrutierung.
- Quote paper
- Carolin Droick (Author), 2005, Die Krise Roms , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139661