Das Ziel der vorliegenden Abschlussarbeit ist es, die unterschiedlichen Erscheinungsformen der Minne in Bezug auf die jeweiligen Ehekonstruktionen sichtbar zu machen und in Kontrast zueinander zu setzen. Dabei bilden die zunächst herausgearbeiteten Dimensionen des Minne-Begriffs die analytischen Parameter für diese Untersuchung. Das "Nibelungenlied" dient mit den darin enthaltenen vier Minnebeziehungen als zentraler Untersuchungsgegenstand dieser Abschlussarbeit. Dabei richtet sie sich konkret an folgende Fragestellung: Welche Dimensionen der Minne sind für das Werk relevant und welche Ausprägungsform von Minne spiegelt sich dabei in der jeweiligen Ehekonstruktion wider?
Die Absicht dieser Arbeit ist es also, vorhandene Divergenzen der einzelnen Minnekonstruktionen herauszuarbeiten und diese kontrastiv darzustellen. Gleichzeitig erfolgt ein kontinuierlicher Abgleich mit den Minne-Ausprägungen des definitorischen Kapitels. Diese Vorgehensweise soll sicherstellen, dass die Untersuchungen der Minne-Paare in einem relativ ausgeglichenem Umfang erfolgen können und mögliche Kontraste unmittelbar sichtbar gemacht werden.
Von besonderer Wichtigkeit für die Analyse sind unter anderem die Autoren Thomas Grenzler und Peter Strohschneider. Grenzler fokussiert sich auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten innerhalb der Minnekonstruktionen und liefert einige spannende Beobachtungen in Bezug auf die Minne als politische Komponente. Strohschneider dient nicht nur als Grundlage für das definitorische Kapitel zu Beginn, sondern macht darüber hinaus auf die Unterschiede der Brautwerbungen aufmerksam. Im selben Zuge führt er damit einhergehende zentrale Problematiken an.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Definition der „Minne“ im Nibelungenlied
- Ein Vergleich der Brautwerbungsschemata
- Siegfrieds und Gunthers Werbungen und deren Verknüpfung
- Etzels und Giselhers Brautwerbungen
- Minne als Status
- Die Ebenbürtigkeit der jeweiligen Minne-Partner
- Die politische Komponente
- Minne als ein Gefühl?
- Kontrastive Minne-Absichten der Figuren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die verschiedenen Erscheinungsformen der „Minne“ im Nibelungenlied und setzt diese in Kontrast zueinander. Dabei dienen die im ersten Kapitel herausgearbeiteten Dimensionen des Minne-Begriffs als analytische Parameter. Das Nibelungenlied mit seinen vier Minnebeziehungen bildet den zentralen Untersuchungsgegenstand. Die Arbeit möchte herausarbeiten, welche Dimensionen der Minne für das Werk relevant sind und welche Ausprägungsform der Minne sich in den einzelnen Ehekonstruktionen widerspiegelt.
- Kontrastive Analyse der Minnekonstruktionen im Nibelungenlied
- Definition und Abgrenzung des Minne-Begriffs im Mittelalter
- Untersuchung der Brautwerbungsschemata und ihrer Unterschiede
- Analyse der Rolle von Status und politischer Komponente in den Minnebeziehungen
- Erforschung der Gefühlsdimension der Minne im Nibelungenlied
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich einer Definition des „Minne“-Begriffs im Nibelungenlied und stellt dessen verschiedene Ausprägungen vor. Hierbei werden die Verknüpfung von „Minne“ und Brautwerbung, die „konventionalisierte Matrix narrativer Elemente“ nach Strohschneider sowie die Rolle der Frau als passives Gegenstück in diesem Schema erläutert. Das zweite Kapitel vergleicht die Brautwerbungsschemata der vier Minnekonstruktionen im Nibelungenlied und untersucht dabei die Unterschiede in der Eroberung der Frau und die Rolle des freien Willens. Das dritte Kapitel betrachtet die Minnekonstruktionen im Hinblick auf die Ebenbürtigkeit der Partner und die politische Komponente, wobei die Kompatibilität der Figuren innerhalb der Handlung und die politische Dimension der Minne in den Ehekonstruktionen beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Minne, Nibelungenlied, Brautwerbung, Ehekonstruktionen, Status, politische Komponente, Gefühlsdimension, Kontrast, Mittelhochdeutsch, Strohschneider, Kaiser, Grenzler
- Quote paper
- Anonym (Author), 2023, Kontrastive Minnekonstruktionen im "Nibelungenlied", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1396770