Der Kriegsausbruch im August 1914 rief unterschiedliche Emotionen in der Bevölkerung hervor. Auf der einen Seite war von euphorischer Kriegsbegeisterung die Rede, auf der anderen Seite gab es Demonstrationen bis hin zu Straßenschlachten linker Gruppen. Die Propaganda hat Stimmen gegen den Krieg im August später einfach verschwiegen, um das "Augusterlebnis" als einheitlichen Gefühlsausbruch des gesamten Volkes darzustellen. Eines ist jedoch sicher, dass der Kriegsausbruch in der gesamten Bevölkerung starke Emotionen auslöste. Diese Arbeit soll zeigen, wie sich die "Gelehrten" zu diesem Krieg äußerten. Was haben Pfarrer, Professoren und Schriftsteller öffentlich gesagt oder geschrieben? Wie nahmen sie Einfluß auf die Meinung der Menschen? Diese Arbeit beschäftigt sich hauptsächlich mit Reden und Schriften, die den Krieg bejahten und unterstützten. Dieses bedeutet nicht, dass es nicht auch Stimmen im intellektuellen Lager gab, die sich gegen den Krieg richteten. Allerdings muss angemerkt werden, dass diese Gruppe verschwindend klein war und in der breiten Öffentlichkeit nicht richtig in Erscheinung trat. Die Theologen werden in dieser Arbeit etwas stärker berücksichtigt, da sie am direktesten und nächsten an die Menschen herankamen und diese durch ihren besonderen Stand gut beeinflussen konnten. Die Veröffentlichungen der Schriftsteller hingegen sind oft in einer Sprache verfasst, die wiederum größtenteils nur von Intellektuellen, nicht aber von der Masse der Bevölkerung gelesen wurde. Deshalb fällt den Schriftstellern in dieser Arbeit ein etwas geringerer Teil zu. Diese Arbeit kann in ihrem Umfang nur einen groben Überblick über die intellektuelle Unterstützung geben. Drei Gruppen sind aus dem Lager der Intellektuellen herausgegriffen und hier repräsentativ vorgestellt. Es wurden eine Vielzahl von Zitaten in dieser Arbeit verwendet. Dieses schien sinnvoll, um die teilweise stark von Emotionen geprägten Äußerungen authentisch wiedergeben zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Professoren und der Krieg
- a) Euphorischer Kriegsbeginn
- b) Annexionistische Forderungen
- c) "An die Kulturwelt"
- d) Zusammenfassung
- II. Kirche und Krieg
- a) Einleitung
- b) August 1914- Ein neuer Aufbruch
- c) Krieg als Sendungsauftrag
- d) Verherrlichung des Krieges und Heldenverehrung
- e) Gegen die Kriegsmüdigkeit
- f) Zusammenfassung
- III. Schriftsteller und der Krieg
- IV. Schlußbemerkungen
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der intellektuellen Kriegsunterstützung im Ersten Weltkrieg in Deutschland. Sie untersucht, wie Professoren, Theologen und Schriftsteller den Krieg öffentlich bejahten und unterstützten. Dabei wird deutlich, dass die intellektuelle Unterstützung des Krieges eine vielschichtige Angelegenheit war, die von euphorischem Kriegsbeginn über annexionistische Forderungen bis hin zur Verherrlichung des Krieges und Heldenverehrung reichte.
- Die Rolle der Intellektuellen bei der Mobilisierung der deutschen Bevölkerung für den Krieg.
- Die unterschiedlichen Perspektiven und Argumente von Professoren, Theologen und Schriftstellern zur Rechtfertigung des Krieges.
- Die Auswirkungen der Kriegsunterstützung auf die öffentliche Meinung.
- Die Kritik an der Kriegspolitik aus dem intellektuellen Lager.
- Die Bedeutung von Religion und Kultur im Kontext des Krieges.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der intellektuellen Kriegsunterstützung im Ersten Weltkrieg ein. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Emotionen, die der Kriegsausbruch in der Bevölkerung hervorrief, und betont die Bedeutung der Intellektuellen als Meinungsbildner.
Kapitel I. "Professoren und der Krieg" untersucht die Rolle der Professoren im Wilhelminischen Kaiserreich und beleuchtet ihre euphorische Unterstützung des Krieges. Es analysiert den Einfluss von Resolutionen und Publikationen auf die öffentliche Meinung und stellt die Annexionistischen Forderungen der Professoren dar.
Kapitel II. "Kirche und Krieg" befasst sich mit der Haltung der Kirche zum Krieg. Es analysiert die Rolle der Theologie bei der Verherrlichung des Krieges und der Heldenverehrung, sowie die Bemühungen, die Kriegsmüdigkeit zu bekämpfen.
Kapitel III. "Schriftsteller und der Krieg" befasst sich mit der Rolle der Schriftsteller in der Kriegszeit. Es untersucht, wie sie den Krieg darstellten und ihre Positionen zur Kriegspolitik vermittelten.
Schlüsselwörter
Intellektuelle, Kriegsunterstützung, Erster Weltkrieg, Deutschland, Professoren, Kirche, Theologen, Schriftsteller, Euphorischer Kriegsbeginn, Annexionistische Forderungen, Propaganda, Heldenverehrung, Kriegsmüdigkeit, Kultur, Politik.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Waschow (Autor:in), 2001, Vom Campus bis zur Kanzel - Die intellektuelle Kriegsunterstützung im Ersten Weltkrieg in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13969